Reibeisenhaut: Warum ich mich als Mama endlich wohl in meiner Haut fühle!

Einige Menschen haben wahrscheinlich noch nie etwas von dem sperrigen Begriff gehört – Echte Mama Carolina wusste jedoch schon früh, was Keratosis pilaris ist. Seit dem Teenageralter hat sie mit der sogenannten „Reibeisenhaut“ zu kämpfen, die für Betroffene viel mehr sein kein als ein kleiner Schönheitsfehler. Wir sagen dir, woran du die weit verbreitete Verhornungsstörung erkennst, und wie sich die Symptome lindern lassen. Und Carolina erzählt, warum sie heute ziemlich gut damit leben kann!

Kleine, häufig rote und etwas verhärtete Pickelchen, die an Gänsehaut erinnern –  oftmals an den Oberarmen. Auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich. Was aber, wenn einen diese „Reibeisenhaut“ gefühlt ein Leben lang begleitet? Echte Mama Carolina hat sich schon mit zwölf Jahren sehr genau mit der Hautirritation befasst, die sich bei ihr – absolut  typisch – im Jugendalter verstärkte: „Keratosis pilaris ist eine Verhornungsstörung, bei der zu viel Keratinozyten (Hautzellen) produziert werden (Hyperkeratose)“, sagt die heute 33-Jährige. Die Keratinozyten verstopfen die Öffnungen der Haarfollikel auf der Hautoberfläche. Die Folge sind stecknadelkopfgroßen Hornkegel, die zwar meistens keine Schmerzen oder Juckreiz verursachen, jedoch oft als sehr störend wahrgenommen werden. Auch von Carolina, bei der noch immer vor allem Waden und Unterschenkel betroffen sind. „Außenstehende könnten meinen, man leide unter Rasurbrand.“ Damit man nichts sehe, habe sie als Jugendliche tatsächlich hautfarbene Strumpfhosen getragen. „Und auch heute noch bevorzuge ich Maxi-Kleider mit langen Ärmeln.“ Die Hamburgerin weiß, dass laut Schätzungen rund jeder dritte Deutsche und verstärkt Jungendliche mit dieser harmlosen Hautstörung leben. „Trotzdem habe ich damit gehadert, dass ausgerechnet ich wohl eine von denjenigen bin, bei denen sich die Reibeisenhaut nicht zurückbildet.“

Reibeisenhaut

Hier siehst du wo am Körper Keratosis pilaris meist zu finden ist | Bild: Echte Mamas

Sanfte Reinigung und wirksame Pflege kann lindern

Die Entstehung von Reibeisenhaut ist vermutlich genetisch bedingt und eine „Heilung“ gibt es nicht. Nicht unwahrscheinlich, dass die Keratosis pilaris bei Carolina eine Begleiterscheinung ihrer Neurodermitis ist – die Störung wird durch trockene Haut nämlich noch begünstigt. Kein Wunder also, dass Hautpflege extrem wichtig ist! „Sobald ich mit Wasser in Berührung komme, muss ich mich eincremen. Ich glaube, ich habe schon sämtliche Sachen ausprobiert“, sagt sie. Weil regelmäßiges Einreiben zu ihrem Alltags gehört, findet sie es wichtig, dass Produkte besonders gut aufzutragen sind und schnell einziehen. „Überzeugt hat mich erst vor Kurzem die UreaRepair PLUS Lotion 10% von Eucerin. Man benötigt gar nicht viel, weil sie sehr reichhaltig ist und sofort Feuchtigkeit spendet.“ Sogar besonders trockene Hautstellen würden angenehm zart – ein Gefühl, das lange anhalte. Carolina hat sogar das Gefühl, dass die Reibeisenhaut mittlerweile optisch etwas reduzierter sei. Sie hat sich eingelesen: Der Harnstoff Urea eignet sich deshalb besonders gut für die Hautpflege, weil er Feuchtigkeit in der Haut bindet. In Kombination mit anderen Wirkstoffen fördert er dazu noch die Abschuppung abgestorbener Hautschüppchen. „Da ich parfümierte Produkte nicht gut vertrage, finde auch sehr angenehm, dass die Lotion keine Duftstoffe enthält.“ Übrigens genauso wie die intensive UreaRepair PLUS 30% Creme, die man „im Notfall“ gezielt auf extrem trockene Stellen auftragen kann. Die pH5 Waschlotion von Eucerin, die Carolina seit einer Weile fürs Duschen verwendet, ist wunderbar mild ohne aggressive Tenside und hat zusätzlich einen leicht dezenten Duft. „Meine Haut ist überhaupt nicht rot nach dem Duschen – wenn ich normale Duschgele benutze, ist das meist anders.“ Sie überlegt, die Waschlotion auch für ihre einjährige Tochter zu benutzen. Wie es aussieht, hat die Kleine nicht nur die Neurodermitis geerbt, sondern auch die roten Pünktchen an den Oberarmen.

Carolina mit Reibeisenhaut

Für Carolina ist das regelmäßige Eincremen für die Minderung der Reibeisenhaut Pflicht | Foto: Echte Mamas

Mama als Vorbild

Carolina hat sich die Veränderung ihrer Haut als Jugendliche sehr zu Herzen genommen. Hat an den Stellen gekratzt, ihre Beine versteckt und Gleichaltrige um deren glatte „Babyhaut“ beneidet, die sie mit schimmernder Bodylotion noch hervorgehoben haben. Nie wird sie vergessen, wie ein Mädchen zu ihr sagte: „Zeig mal deine Narben. Du hast da doch diese Krankheit an den Beinen.“ Auch wenn Keratosis pilaris zunächst ein rein kosmetisches Problem ist – die Reibeisenhaut kann auch schnell ein psychologisches werden. „Vielleicht lag es an meinem Umfeld, aber selbst war ich auch sehr streng mit mir. Seit ich Mutter bin, sind mir andere Dinge wichtiger.“ Weich wie ein Baby-Popo werde ihre Haut wahrscheinlich nie werden. „Aber ich habe gelernt, dass sie zu mir dazugehört.“ Offen damit umzugehen ist für sie ein erster Schritt – auch als Vorbild für die kleine Tochter, bei der man noch nicht genau sagen könne, in welchem Ausmaß sich Keratosis pilaris bemerkbar machen wird. „Wir möchten ihr vermitteln, dass sie sich nicht verstecken muss, sondern stark und mutig damit umgehen kann.“ Carolina findet es darum gut, dass selbst in der „perfekten“ Insta-Welt immer mehr Mädels ihre vermeintlichen Problemzonen und Makel zeigen. Vor ihrem eigenen Mann habe sie sich übrigens nie geschämt. „Er hat auch ein bisschen Keratosis an den Oberarmen und mich sowieso immer in meinem Aussehen bestärkt.“

Was sonst noch helfen kann bei Reibeisenhaut!

Auch wenn Keratosis pilaris an den Beinen aussehen kann wie Rasurbrand – die Beinrasur kann sich schwierig gestalten. „Bei mir hat Waxing tatsächlich besser funktioniert“, verrät Carolina. Abgesehen davon, dass sie möglichst nur alle zwei Tage duscht, setzt sie ein- bis zweimal die Woche auf ein Peeling mit grobkörnigem Meersalz, um die oberste Hautschicht zu entfernen und Verhornungen zu lösen. Einige Betroffene schwören auf die Wirkung von regelmäßigen Saunabesuchen, weil durch das Schwitzen und die verstärkte Durchblutung das Hautbild verbessert werde. Nach einem Saunagang ist die leicht aufgeweichte Haut auf jeden Fall gut auf ein Peeling vorbereitet. „Jeder sollte ausprobieren, was guttut.“ Dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung Auswirkungen auf die Haut hat, weiß natürlich auch die junge Mutter. „Spezielle Unverträglichkeiten habe ich jedoch nicht – bloß den Konsum von Milchprodukten habe ich reduziert.“ Die ganz persönliche Pflegeroutine ist und bleibt also das Allerwichtigste für Carolina. Und sobald der Frühling vor der Tür steht wird sie ihr schönes, kurzärmliges und knielanges Kleid aus dem Schrank holen und endlich wieder mehr Haut zeigen.

Oberarme-Peeling

Peeling mit grobkörnigem Merrsalz kann ebenfalls bei der Pflege der Reibeisenhaut helfen | Foto: Echte Mamas

Alma Ettwig
Ich bin Mutter zweier Söhne (2010 und 2015 geboren) – und oft ist es nicht so einfach, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Wie gut, dass ich das, was ich tue, so sehr liebe! Schreiben ist immer auch Ausgleich für mich. Für Abwechslung sorgt außerdem unser Labradoodle Kalle, der uns freudig zu Ausflügen an Alster, Elbe und Ostsee begleitet. Der vierte Mann im ohnehin ziemlich lebendigen Haus. Aber ich find's herrlich!

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