Neue Studie: Was Babys durch viel Augenkontakt lernen

Kennt ihr das auch? Während der Elternzeit verbringt man so viel Zeit mit seinem Baby allein, dass man auf die „lustigsten“ Ideen kommt.

Bei mir waren Film-Imitationen ganz groß im Rennen. Meine Tochter und ich haben die berühmte Hebefigur aus „Dirty Dancing“ geübt (zur allgemeinen Beruhigung: Ich war natürlich Patrick Swayze, denn, hey: „Mein Baby gehört zu mir!“). Ich habe jede einzelne Vitamin-D-Tablette mit einem schmissigen „Wenn ein Löffelchen voll Zucker bitt´re Medizin versüßt“ verabreicht – die Zeile aus der Disney-Produktion „Mary Poppins“. Und dann mein Lieblings-Zitat in innigen Kuschel-Momenten: „Ich seh dir in die Augen, Kleines!“ aus dem Film-Klassiker „Casablanca“, gefolgt von einem tiefen Blick in ihre wunderschönen blauen Augen.

Okay, an meinen Späßen kann ich noch arbeiten, das gebe ich zu. Aber: Zumindest mit Letzterem habe ich meiner Tochter und mir unbewusst etwas richtig Gutes getan.

Die University of Cambridge hat jetzt untersucht, wie sich häufiger Blickkontakt mit Erwachsenen auf Babys auswirkt. Dafür haben sie in zwei Experimenten die Hirnströme von insgesamt 36 Babys gemessen. Im ersten Versuch wurde den Kindern ein Video gezeigt, auf dem eine Frau ein Kinderlied singt. Dabei schaut sie eine gewisse Zeit das Kind an, bis sie ihren Kopf wegdreht. Zum Schluss des Videos schaut sie dem Kind wieder in die Augen, hat ihren Kopf aber weiterhin etwas weggedreht. Im zweiten Versuch wurde dieser Versuchsaufbau live, also mit einer echten Frau, wiederholt.

Das Ergebnis der Studie: Wenn sich Erwachsene und Kinder in die Augen schauen, signalisieren sie sich gegenseitig die Bereitschaft, zu kommunizieren. Beide Gehirne reagieren auf den Blick, sie stimmen sich aufeinander ein. Das trainiert frühzeitig die künftige Kommunikationsfähigkeit, das kindliche Gehirn registriert, wie Gespräche funktionieren. Das hilft Kindern, ihre Gabe zur Kommunikation zu entwickeln.  

Zum Glück sprechen die meisten Mamas x-Mal am Tag mit ihren Babys und sehen ihnen dabei in die Augen. Es ist nur natürlich, dass wir das tun, aber mit obigem Wissen kann man ja noch eins drauflegen.

Und nein, keine von euch muss dabei alte Film-Texte zitieren. Wenn ich weiter mit Zitaten um mich werfe, besteht eher die Gefahr, dass meine  Tochter mir irgendwann tief in die Augen schaut und fragt: „Mama, was plapperst du denn da die ganze Zeit?“ </strong

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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