Neue Studie: Darum hat dein Kind noch Energie, wenn dir schon längst die Luft ausgeht

Hüpfen, rennen, toben, klettern, springen, wippen, zappeln – und kein Ende in Sicht. Kinder strotzen nur so vor Energie, das merken Mamas jeden Tag. Denn während sich diese nach einem wilden Spielplatzbesuch inklusive Verfolgungsjagd nur noch aufs Sofa setzen und durchatmen wollen, ist für ihre Kids noch lange kein Ende in Sicht.

Dabei haben sie doch viel kürzere Beinchen, müssen dadurch viel mehr Schritte machen als Erwachsene, haben im Vergleich eine begrenzte Herz-Kreislauf-Kapazität….

Trotzdem, ältere Tests haben schon lange gezeigt: Die kleinen Körper sind extrem gut darin, große Energie bereitzustellen. Intensives Treten in die Fahrrad-Pedale, schnelle Sprints oder auch Hochsprünge – hier hängten Kinder junge Erwachsene deutlich ab.

Jetzt wollten Wissenschaftler der Université Clermont Auvergne zeigen, dass sich Kinder in Sachen Ausdauer und Regeneration sogar mit gut trainierten Leistungssportlern messen können.

Dafür setzten sie drei Personengruppen aufs Ergometer: Erstens gesunde, aber sportlich nicht besonders trainierte Jungs im Alter von acht bis zwölf Jahren. Dann ähnlich untrainierte Männer im Alter von 19 bis 23 Jahren. Und als Letztes traten professionelle Triathleten, Langstreckenläufer oder Fahrradfahrer in die Pedale des Ergometers.

Während alle Testpersonen so schnell strampelten, wie sie nur konnten, beobachteten die Wissenschaftler ihren Stoffwechsel. Unter anderem achteten sie darauf, welche Energiequellen der Körper der Versuchsteilnehmer nutzte.

Der Hintergrund: Im besten Fall gewinnt der Körper seine Energie mithilfe von Sauerstoff aus dem Blut (aerob). Fordern wir unsere Muskeln jedoch so sehr, dass dieser Sauerstoff ausgeht, stellt der Körper seine Energiegewinnung auf eine weniger effiziente, den Muskel ermüdende (anaerobe) Energiegewinnung um.

Eigentlich gilt: Je trainierter man ist, desto länger bleibt man aeroben Bereich. Dieses Verhalten des Körpers beobachteten die Forscher nun aber auch bei den eigentlich nicht trainierten Kindern. Dadurch ermüdeten sie wesentlich langsamer als untrainerte Erwachsene.

Nach den Sprints auf dem Ergometer erfassten die Wissenschaftler außerdem die Herzfrequenz und die Blutwerte aller Teilnehmer. Und auch hier übertrafen die kleinen Energiebündel in allen Punkten die untrainierten, jungen Erwachsenen. Sie erholten sich unglaublich schnell – im Schnitt sogar schneller als die Spitzensportler!

Ein weiterer Trumpf der Kinderkörper: Sie besitzen viele dunkle Muskelfasern, die zwar etwas länger brauchen, um auf Reize ansprechen, dafür aber auch deutlich langsamer ermüden.

Die Natur sorgt also dafür, dass Kinder diese nicht enden wollende Energie haben und sich immer auspowern müssen. Die aktuelle Studie zeigt: Wer da im Erwachsenenalter auch nur annähernd mithalten will, sollte immer gut trainieren.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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