Nachdem er es gerettet hatte: Polizist adoptiert kleines Mädchen

Manchmal schreibt das Leben schönere Geschichten als Hollywood: Als Polizist Brian Zach zu einem Einsatz gerufen wird, ahnt er nicht, dass er dabei seine zukünftige Tochter treffen wird.

Es war eine Nachtschicht im März 2018. Zach, der für das Kingman Police Department in Arizona arbeitet, wird hellhörig, als er einen Funkspruch zu einem kleinen Mädchen hört. Es geht um die zweijährige Kaila, die schwere Verletzungen erlitten hat. Die Schilderungen erinnern den Polizisten an einen Mordfall, der ihm immer noch keine Ruhe lässt. Damals war ein kleines Mädchen umgebracht worden, für das jede Hilfe zu spät kam.

Zach wollte wenigstens die kleine Kaila retten

„Das Mädchen damals konnte ich nicht retten, Kaila war meine zweite Chance“, erzählt Brian Zach später dem Magazin PEOPLE. Der 39-Jährige machte sich also direkt auf den Weg, um die kleine Kaila in Sicherheit zu bringen.

 

Lt. Brian Zach was working the night shift in March 2018 when he met the little girl who would one day be his daughter.

Gepostet von People am Freitag, 4. Dezember 2020

 

Als er das Mädchen zum ersten Mal sieht, war es gleich um den Polizisten geschehen: „Sie war das süßeste kleine Mädchen der Welt und hat sich direkt in mein Herz geschlichen“, erinnert er sich. Kaila habe nach seiner Hand gegriffen und sie gestreichelt. Insgesamt habe er sich fünf Stunden um das Kind gekümmert, das zu ihrem Schutz aus ihrem Zuhause genommen wurde.

Kailas Eltern wird das Sorgerecht entzogen

Es war bereits das dritte Mal, dass Kaila mit schweren Verletzungen vorgefunden wurde, die ihre Eltern nicht erklären konnten. Deswegen veranlasst der amerikanische Kinderschutzdienst eine anderweitige Unterbringung für sie. Doch um Hirnblutungen, einen verdrehten Ellenbogen und Schädelfrakturen zu behandeln, muss das Kind zunächst in eine Spezialklinik.

Als Brian Zach nach Hause kommt, erzählt er sofort seiner Frau von dem niedlichen kleinen Mädchen, das er am liebsten gleich mitgebracht hätte. Seine Frau ist einverstanden – auch, wenn sie das von Brain nach solchen Einsätzen schon häufig gehört hatte: „Wenn meine Frau in den letzten 15 Jahren für jedes Mal, wenn ich das sagte, einen Dollar hätte, wären wir ziemlich reich.“ Aber etwas ist diesmal anders: Da Kaila vorerst nicht mehr zu ihren biologischen Eltern zurückkehren kann, wird Brians Wunsch, das Mädchen bei sich aufzunehmen, tatsächlich realistisch.

Das Amt hatte Probleme, eine geeignete Familie für Kaila zu finden. „Wenn sie ein Kind aus einem Haushalt nehmen müssen, möchten die Beamten es am liebsten bei anderen Familienmitgliedern wohnen lassen,“  erklärt Brian. „Aber wenn es keine Familie gibt, können sie die Kinder in ein Pflegeheim geben. In unserem Fall haben sie unsere Beziehung aus der speziellen Bindung von Kaila und mir bei unserer ersten Begegnung für eine fiktive Verwandtschaft genutzt.“ (Eine fiktive Verwandtschaft ist, wenn Kinder bei engen Familienfreunden statt bei der Familie untergebracht werden.)

Kaila erkannte ihren Retter sofort wieder

Zunächst mussten noch ein paar bürokratische Hürden aus den Weg geräumt werden, aber dann ging alles ganz schnell. Schon wenige Tage später zog Kaila zu Brian Zach und seiner Familie. „Ihr Gesicht erhellte sich, als ich die Autotür aufmachte. Sie streckte ihre Arme nach mir aus“, erzählt der Polizist gerührt.

Die kleine Kaila lebte sich schnell ein bei Brian Zach, seiner Frau und seinen beiden jugendlichen Kindern. Aber: Obwohl sie das kleine Mädchen sofort lieb gewinnen, versucht die Familie vorsichtig zu bleiben. Denn zunächst ist nicht sicher, ob das Kind auch langfristig bei ihnen bleiben dürfte.

Erfolgreiche Adoption: „Nun wird sie immer bei uns sein“

Doch als ihre leiblich Familie nichts unternimmt, um Kaila wiederzubekommen, steigen die Hoffnungen der Zachs. Am 18. August 2020 können sie aufatmen, nach anderthalb Jahren: Kailas Adoptionsverfahren war erfolgreich.

Das kleine Mädchen, das am Neujahrstag seinen fünften Geburtstag feiert, hat inzwischen die Herzen aller Familienmitglieder gewonnen. Die Zachs können sich keinen Tag mehr ohne die aufgeweckte und lustige Kleine vorstellen:

Sie wird immer bei uns sein, geliebt und umsorgt werden.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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