Müssen Hebammen Gebärende in Krankenhäusern bald abweisen?

Wer schon mal nach einer Hebamme gesucht hat, weiß, wie schwer es ist, überhaupt eine zu finden. Am besten macht man sich schon mit dem positiven Schwangerschaftstest auf die Suche.

Eine neue Verordnung der Krankenkassen will jetzt zumindest eine bessere Qualität der Betreuung erreichen. Die Hebammen dagegen sehen sich in ihrer Arbeit weiter eingeschränkt und auch das Wohl von schwangeren Frauen gefährdet.

An wen richtet sich die neue Verordnung?

Die neue Verordnung richtig sich vor allem an freiberufliche Hebammen, die in Krankenhäusern als Beleghebammen arbeiten. Meist handelt es sich dabei um kleine bis mittelgroße Krankenhäuser, die keine oder wenige festangestellte Hebammen haben. Die Hebammen rechnen ihre Leistungen direkt mit der Krankenkasse ab.

Worüber streiten sich die Hebammen mit den Krankenkassen?

Die neue Verordnung sieht vor, dass Hebammen nur noch zwei Frauen gleichzeitig betreuen dürfen. Die Idee dahinter: Die Betreuung soll damit intensiver werden.

Die Hebammen halten dagegen, dass sie selbst entscheiden können, wie viele Frauen sie betreuen. Die Konzentration auf zwei Frauen würde den Hebammenmangel außerdem verschärfen.

In Krankenhäusern ist es nicht ungewöhnlich, dass sich Hebammen gleichzeitig um mehrere Frauen kümmern. Während die eine zum Beispiel nach einem Kaiserschnitt noch ruht und überwacht wird, tastet eine Hebamme einer anderen den Bauch ab, überprüft das CTG oder kontrolliert die Wehen.

Was bedeutet das für mich als Schwangere?

Ein Vorteil könnte sein, dass die Hebamme tatsächlich mehr Zeit für eine Schwangere hat. Im schlechtesten Fall müsste eine Hebamme eine Frau vertrösten oder abweisen, da sie keine weitere Person betreuen darf.

Was kann ich tun?

Das Thema bei der Wahl des Krankenhauses konkret ansprechen. Vielleicht hat ein Haus mehr Hebammen als ein anderes bzw. einen besseren Ruf, was die Betreuung betrifft?

Auch mit der Hebamme sollte man offen über dieses Thema reden.

Denn ehrlich gesagt: Jede Frau braucht die Gewissheit, dass sie spätestens unter der Geburt sehr gut betreut wird.

Tamara Müller
Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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