Mein Kind hasst seinen Namen! Was soll ich jetzt tun?

Den richtigen Namen für sein Baby auszusuchen, ist oftmals die erste große, schwierige Aufgabe des Elternseins. Er soll beiden Elternteilen gefallen, er soll nicht lahm sein, aber auch nicht zu skurril, er soll zum Nachnamen passen – uff. Schließlich hat mit ihn, den scheinbar perfekten Namen. Was für eine Erleichterung!

Nur blöd, wenn das Kind dann irgendwann seinen Namen nicht mehr mag.

Ich glaube, irgendwann hat jedes Kind diese Phase. Meine Tochter kam mal zu mir gestampft, als sie noch kleiner war, und brüllte mir ins Gesicht: „Ich hasse meinen Namen, der klingt so blöde! Ich hasse ab heute Glittergirl!“ Okay. Okay! Okay? Zum Glück war das schnell wieder passé und wir duften sie wieder bei ihrem Namen nennen.

Was ist aber, wenn das Kind sich nicht so schnell wieder einkriegt? Wenn es wirklich zutiefst unglücklich wirkt mit seinem Namen und lange darüber klagt? Kann man dann etwas tun – und wenn ja, was?

Zuerst ist es vielleicht einmal interessant zu wissen, wie wichtig sein Vorname für die Identität eines Kindes ist. Experten gehen davon aus, dass Babys ihre eigenen Namen bereits im Alter zwischen 4 und 6 Monaten erkennen können. Und während sie sich und ihr Bewusstsein weiterentwickeln, werden ihre Namen zu festen Bestandteilen ihrer Identität. Der Name hat also eine Bedeutung fürs Kind, ganz klar.

Deswegen sollte man es auch unbedingt ernst nehmen, wenn ein Kind seinen Namen nicht mag, und es keinesfalls als Spleen abtun.

Aber: Was stattdessen tun?

1. Nachforschen: warum mag mein Kind seinen Namen nicht?

Dafür gibt es natürlich verschiedene Gründe. Zum einen kann es einfach sein, dass das Kind gerade mit seiner ganzen Identität spielt und dazu gehört eben, wie schon gesagt, auch der Name. Oder aber der Name ist so ganz anders als die der Freund*innen, und auffallen ist nicht so das Ding des Kindes. Natürlich kann es auch sein, dass das Kind mehr und mehr das Gefühl hat, dass der Name nicht zu ihrem/seinen Geschlecht passt.

Von dem Grund, der zutrifft, ist es natürlich abhängig, wie man richtig auf den Wunsch der Namensänderung reagiert.

Auf jeden Fall aber gilt:

2. Nicht beleidigt sein

Ja, man hat sich über Wochen den Kopf zerbrochen, mit dem anderen Elternteil und vielleicht sogar dem Standesamt gekämpft – und wofür? Damit das eigene Kind darüber so richtig sauer ist? Hmpf. Jetzt heißt es durchatmen: Geschmäcker sind verschieden. Ist eben so. Und das Kind muss mit dem Namen „herumlaufen“, nicht man selbst.

Die Eltern haben den Namen gewählt, den ihr Kind nicht mag, aber es ist nichts Persönliches – es versucht nur, einen Weg zu finden, seine Identität auf eine Weise auszudrücken, die sich für es richtig anfühlt. Es geht also nicht um Mama oder Papa, es geht allein ums Kind .

3. Zusammen einen Spitznamen auswählen

Ein erster Versuch, der in wirklich vielen (vorübergehenden) Fällen der Antipathie gegen den eigenen Namen hilft, ist die Wahl eines Spitznamen, der dann konsequent genutzt wird. Am besten lässt man das Kind frei entscheiden – darf aber gerne ein paar „Impulse“ in die richtige Richtung geben, falls mit erwachsener Erfahrung klar wird, dass der angestrebte Spitzname zu Hänseleien führen wird.

Diesen Spitznamen heißt es dann zu streuen. Und ja, man kann tatsächlich die Verwandt- und Nachbarschaft, die Erzieher*innen und Lehrer*innen etc. darüber informieren, dass jetzt dieser Name verwendet wird.

4. Eine offizielle Namensänderung erwägen

Scheint ganz klar, dass das Kind sich niemals mit seinem Vornamen anfreunden werden wird, kann man versuchen, diesen beim Standesamt ändern zu lassen.

Leider bleibt es in vielen Fällen beim Versuch, denn es ist echt nicht leicht, so eine Änderung durchzubekommen. Es ist aber eben auch nicht unmöglich!

Folgende Gründe werden in der Regel akzeptiert:

  • Die Mutter war nach der Geburt nicht in der Lage, selbst einen Namen für das Kind festzulegen.
  • Das Kind leidet nachweislich unter dem Namen, z. B. weil er permanent falsch ausgesprochen wird oder negative Assoziationen hervorruft. Das sollten die Eltern aber belegen können, beispielsweise durch Aussagen von Erzieher*innen oder ein fachliches Gutachten.

In allen anderen Fällen ist man auf das Wohlwollen des betreuenden Standesbeamten angewiesen.

Eines ist sicher: Begleitet man sein Kind auf seinem Weg zum Wohlfühl-Namen, in welcher Form auch immer, macht das das Kind stark und tut ganz sicher auch der Bindung mehr als gut.

Übrigens: Wenn du dich für Vornamen interessierst oder aktuell auf der Suche nach einem Namen für dein Baby bist, schau mal auf unsere Website vorbei. HIER findest du wirklich alles rund ums Thema Namen.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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