„Mein Kind bringt AfD-Parolen aus der Schule mit – was soll ich tun?”

In Sachsen, Thüringen und Brandenburg liegt bei Umfragen die Alternative für Deutschland (AfD) deutlich vorne. Immer mehr Menschen scheinen den Inhalten, der laut Verfassungsschützern in mehreren Bundesländern „gesichert rechtsextremistischen“ Partei zuzustimmen.

Die provokanten Forderungen und Aussagen der AfD wirken im ersten Moment vielleicht sogar logisch auf dich. Die Partei profitiert davon, dass viele Menschen gerade unzufrieden sind und legt den Finger in die Wunde. Doch während du als erwachsene Person gelernt hast, Dinge zu hinterfragen und dir Wissen anzueignen, haben viele Kinder diese Kompetenz noch nicht. Sie brauchen unsere Hilfe, um solche politischen Aussagen in ihrer Bedeutung zu verstehen und kritisch einzuordnen.

Du denkst vielleicht: Mein Kind ist noch viel zu klein, warum sollte ich es mit solchen Themen belasten?

Bedenke aber, dass die AfD sich zum Beispiel über Social Media und Podcasts geschickt auch an Kinder wendet. Spätestens wenn dein Kind oder Freunde deines Kindes auf TikTok und Co. unterwegs sind, könnte es schnell mit Rassismus und Rechtsextremismus in Berührung kommen. Allein dem TikTok-Account der AfD-Bundestagsfraktion folgen rund 400.000 Menschen, die beliebtesten Videos haben millionenfache Aufrufe.

Eine Analyse des Institute for Strategic Dialogue (ISD) ergab, dass die Plattform „eine Schlüsselrolle“ in der Online-Strategie der Partei spiele. Laut einer qualitativen Befragung des Leibniz-Instituts für Medienforschung ist TikTok, gemeinsam mit YouTube und Instagram, die wichtigste Quelle, über die Jugendliche Informationen zu aktuellen Ereignissen erreichen, wie die Berliner Morgenpost berichtet.

Eine Sprecherin der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) hebt hervor: „Vielfach wird versucht, Kinder und Jugendliche schrittweise zu radikalisieren und die Online-Kommunikation von öffentlichen, großen Angeboten in kleinere Kommunikationsräume zu verlagern.“  Leider ist es auf TikTok noch dazu leicht, falsche Infos zu verbreiten, denn audiovisuelle Inhalte zu filtern, ist viel schwieriger, als Texte zu durchsuchen.

Was können Eltern tun, um ihre Kinder zu schützen?

Die Bundeszentrale hebt die Bedeutung von „sicheren, altersbezogenen Voreinstellungen“ am heimischen Computer oder am Handy hervor, um junge Menschen vor Hetze und Fake News schützen zu können. Mit anderen Worten: Setze dich damit auseinander, welche Medien deine Kinder konsumieren und womit sie täglich auf dem Schulhof konfrontiert werden. Kinder müssen beim Umgang mit Medien von Erwachsenen begleitet werden, um die Flut an Informationen einordnen zu können.

Nutze zusätzlich die technischen Möglichkeiten, die du hast, um deine Kinder vor unangemessenen Inhalten zu schützen. Wie das geht erfährst du in unserem Beitrag: „Smartphone & Tablet: Wie schütze ich mein Kind im Internet”.

Außerdem kannst du das Thema mit deinem Kind auch proaktiv besprechen – abhängig vom Alter deines Kindes. Wenn dein Kind plötzlich Aussagen vertritt, die dir merkwürdig erscheinen, nimm dir die Zeit und frage nach. Viele Familien scheuen anstrengende Gespräche über Politik, doch das eröffnet leider den Nährboden für andere, die es vielleicht weniger gut mit deinem Kind meinen.

Es ist Zeit, dass wir uns bewusst machen, was hinter der AfD steckt.

Mit Sicherheit nicht die Lösung all unserer Probleme! Sondern eine echte Gefahr für die Demokratie und eine Menge unserer Mitmenschen – wenn nicht für uns selbst. Denn gerade für Familien sind die Aussichten nicht gerade rosig, sollte tatsächlich die AfD reagieren. Mehr dazu HIER>>>

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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