Mein Baby, wenn du schläfst…

Mein Baby, wenn du schläfst… beobachte ich deine langen Wimpern, die federleicht auf deinen runden Wangen ruhen und dein zartes Gesicht und spätestens, wenn du einen dieser kleinen Baby-Seufzer ausstößt, spüre ich, wie mein Herz ganz weit wird. Niemals hätte ich gedacht, dass man jemanden so sehr lieben kann.

Mein Baby, wenn du schläfst… sind mit einem Schlag all die Tränen vergessen, die du und ich im Laufe des Tages vergossen haben. All die Stunden, in denen ich vergeblich und ratlos versucht habe, dich zu beruhigen.

Mein Baby, wenn du schläfst…  lehne ich meine Stirn gegen die kühlen Stäbe deines Gitterbettchens und werde immer ruhiger. Und nachdenklicher: Genieße ich jeden Moment mit dir genug? Gefangen zwischen Müdigkeit, Verzweiflung und dem absoluten Glück, deine Mama sein zu dürfen, habe ich das Gefühl, die Tage rasen nur so vorbei. Gleichzeitig kriechen sie aber auch so langsam dahin, dass ich manchmal die Stunden zähle, bis Papa nach Hause kommt.

Mein Baby, wenn du schläfst… denke ich darüber nach, dass du schon bald ein Kleinkind sein wirst. Ein Kita- und dann ein Schulkind. Denke ich an die Kinder meiner Freunde, merke ich, dass aus Kleinen ganz schnell Große werden. Aber ein Teil von dir wird immer mein Baby bleiben, ob du das nun willst oder nicht.

Mein Baby, wenn du schläfst… erinnere ich mich an das erste Mal, als ich dich in meinem Bauch gespürt habe. An die schwierige Zeit der Schwangerschaft, in der ich so viel liegen musste. Wie oft habe ich es verflucht und mich beschwert. Heute weiß ich, dass es sich gelohnt hat. Ein wirklich lachhafter Preis für diese wundervolle kleine Person, die du bist. Ich werde immer für dich da sein und mit aller Kraft, die ich besitze, für dich kämpfen.

Mein Baby, wenn du schläfst… denke ich manchmal mit wehem Herzen an all die Frauen, die jetzt so gerne an meiner Stelle wären. Die all die Kleinigkeiten, über die ich mich beschwere, wie die Müdigkeit oder die Dehnungsstreifen, liebend gerne klaglos erleben würden, wenn der Lohn dafür wäre, jeden Abend beobachten zu dürfen, wie sich deine winzigen, pummeligen Finger im Schlaf bewegen. Warum habe ausgerechnet ich es verdient, hier zu sein?

Mein Baby, wenn du morgen früh aufwachst… werde ich es besser machen. Ich versuche es zumindest. Ich werde deinen Papa morgens mit einem Kuss begrüßen und nicht mit einem müden Grunzen. Ich werde deinen Duft einsaugen und für immer in meinem Herzen bewahren. Ich werde mein Handy in der Tasche lassen, wenn wir kuscheln und nein, ich werde auch nicht mehr neidisch die Fotos meiner Freundin anschauen, die mit flachem Bauch in der Karibik weilt.

Und: Ich werde die Zeit mit dir in vollen Zügen genieße. Auch, wenn du weinst. Auch, wenn du nicht einschlafen willst. Auch, wenn ich so müde bin, dass mir eigentlich fast alles egal ist.

Außer dir. Denn ich liebe dich so sehr.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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