Kritik am Bürgergeld: „Künftig lieber ausschlafen als malochen!“

Am 1. Januar 2023 kommt das Bürgergeld. Dieses soll das Arbeitslosengeld II (Hartz IV) ablösen und an, wie der Verein für soziales Leben schreibt, bedürftige Menschen gezahlt werden. Es soll unkompliziert in Zeiten unterstützen, in denen man auf Arbeitssuche ist.

Und genau das ist ein Thema, das aktuell die Gemüter erhitzt und für heftige Kritik sorgt.

Besonders aus den Reihen des Handwerks werden Stimmen laut, die dem Bürgergeld düstere Folgen prognostizieren: „Es wird dazu führen, dass sich für mehr Menschen als bisher das Nicht-Arbeiten mehr lohnt als das Arbeiten“, sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, wie u. a. der Focus berichtet. „Langzeitarbeitslose brauchen Unterstützung, um wieder in Arbeit zu kommen. Das gewährleistet das Bürgergeld-Konzept nicht ausreichend, daher finden wir es nicht gut.“

„Das Bürgergeld sorgt für Demotivation bei Geringverdienern.“

„Viele fragen sich, warum soll ich morgens um 7 Uhr schon arbeiten, wenn derjenige, der das Bürgergeld bezieht, fast das Gleiche bekommt.“

Mit dem Wegfall von Sanktionen, der deutliche Anhebung des Regelsatzes und der die kompletten Übernahme der Heizkosten würde jeder Anreiz fehlen, hart zu arbeiten.

Hintergrund der heftigen Meinung ist natürlich (auch), dass besonders das Handwerk unter einem starken Personalmangel leidet.

In der BILD findet man eine Berechnung, die das Ungleichgewicht zeigen soll:

Beziehen in einer Familie (zwei Kinder zwischen 6 und 13) beide Partner Bürgergeld, dann summieren sich die Leistungen auf 902 Euro (zwei Erwachsene) plus 696 Euro für die Kinder – also 1598 Euro. Einem verheirateten Maler (gesetzlich versichert, kein Kirchen-Mitglied) mit zwei Kindern bleiben z. B. in Berlin von 2500 Euro Monatslohn im besten Fall 1967,12 Euro netto.

Andere Seiten sehen die Kritik von Hans Peter Wollseifer als völlig zynisch, so z. B. die taz. Angesicht der steigenden Preise sei diese Sicht auf die steigenden Zahlungen es schlicht und einfach falsch: „Statt sich über das – weiterhin viel zu niedrige – Bür­ge­r:in­nen­geld zu beschweren, sollte er sich für höhere Löhne einsetzen. Das ist im Übrigen das beste Mittel gegen Fachkräftemangel auch im Handwerk.“

Ist die Kritik nun berechtigt? Das kommt sicher ganz darauf an, auf „welcher Seite“ man steht.
Wie seht ihr denn das Ganze?
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Bürgergeld – top oder flop?x

 

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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Vesely
Vesely
1 Jahr zuvor

Ich bin 60 Jahre alt und arbeite seit meinem 17.Lebensjahr und kriege die Wut,wenn ich lesen muss, was unsere ach so tolle Regierung mal wieder vor hat.Wozu stehe ich jeden Morgen auf und quäle mich über einen achtstündigen Arbeitstag? Jetzt wird auch noch darüber diskutiert, ob wir nicht bis 70 arbeiten sollten.Wofür? Damit wir alle diejenigen unterstützen, die keinen Bock haben, arbeiten zu gehen?
Wenn ein Mensch irgendwo in Deutschland eine neue Arbeit anfängt, dann hat er wenigstens eine Probezeit von 6 Monaten, aber keine Schonfrist!!!! Für meine Schwiegermutter muss ich Hilfe zur Pflege beantragen, da 2000€ Rente nicht für einen Platz im Pflegeheim mehr ausreichen.Ich muss dankbar sein, wenn man ihre Sterbegeldversicherung nicht angreift und die ach so armen Bezieher von Bürgergeld dürfen 100 000 € Vermögen besitzen, die nicht angegriffen werden.
Und dann soll Arbeiten sich auszahlen???!!!
Ich kann nur sagen:
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Armes Deutschland für die, die jeden Tag arbeiten gehen!!!

Vera Raabe
Vera Raabe
1 Jahr zuvor
Wie seht ihr denn das Ganze?" Weiterlesen »

Für mich Flop.Damit werden die Faulenzer richtig unterstützt.Ich meine das Drittel welches um 12.00 Uhr aufsteht und ruft,Boa was war ich heute fleißig.Eine Ohrfeige aller arbeiteten.

Hendrik
Hendrik
1 Jahr zuvor

Man könnte ja das arbeiten attraktiver machen. Vllt kommt man ja so aus den lohndumping dinger raus

Milka
Milka
1 Jahr zuvor

Um das klar zustellen ich verurteile niemanden! Aber den Bürgergeldbeziehern bleiben von den knapp 1600 auch diese über. Der Maler muss von seinen knapp 2000 noch Miete+Nebenkosten und Heizung zahlen!
Wer sich da besser steht, muss ich nicht erklären!

Kreisl
Kreisl
1 Jahr zuvor
Wie seht ihr denn das Ganze?" Weiterlesen »

Das die Höhe des Regelsatz kritisiert wird finde ich vom Handwerk übertrieben denn die Preise für viele Sachen sind extrem gestiegen deshalb war eine Erhöhung der Regelsätze schon richtig liebes Handwerk eigentlich müsste der Regelsatz bei 679€ liegen wenn alles richtig gerechnet werden würde.

Anonym
Anonym
1 Jahr zuvor

Ich sage nur sauberer. In Zukunft gehe nicht mehr arbeiten. Für was um 4.45 Uhr aufstehen, wenn der statt mir so viel Geld für’s nicht’s machen gibt.
Kein Arbeit, kein gebe. So einfach ist das Leben. Bringt doch den ganze Dreck in die Wüste.