Kinderzähne richtig pflegen – So wird Zahngesundheit zum Kinderspiel

Mein Sohn hat vorgestern seinen ersten Wackelzahn verloren. Ein unglaublich großer Moment, denn aus meinem kleinen Jungen wurde nun scheinbar über Nacht ein großer Junge. Ich denke, jede Mama kann den Stolz und auch den kleinen Stich nachfühlen, den ich in diesem Moment erlebt habe. Ein Meilenstein.

Mit dem Thema Wackelzahn kam nicht nur das Thema Zahnfee bei uns auf, sondern auch das Thema Zahngesundheit. Mit dem Zahnwechsel steht nämlich auch ein Wechsel der Zahnbürste an, denn Milchzähne haben andere Bedürfnisse, als die bleibenden Zähne. Obwohl Oral-B bereits ab drei Jahren elektrische Zahnbürsten empfiehlt, sind wir (leider!) erst jetzt auf den Geschmack gekommen. Mein Sohn möchte nie wieder ohne seine elektrische Spiderman-Zahnbürste putzen.

Ich gebe zu, nach den ersten Zähnen (vor gefühlt so langer Zeit) ist dieses so wichtige Thema der Zahngesundheit bei uns etwas in Vergessenheit geraten. Für mich war klar, dass er seine Zähne abends putzt und ich nochmals nachputze. Aber reicht das, jetzt wo auch noch bleibende Zähne mit ihm Spiel sind?

Zähne putzen nach KAI-Methode

Diese Putztechnik erleichtert es nicht nur uns Eltern, auch die Kleinen lernen so die richtige Zahnpflege von Anfang an. Wichtig: Bis ins Grundschulalter hinein sollte von den Eltern nochmals vor- oder nachgeputzt werden.

Zähneputzen nach der KAI-Methode.

Zähneputzen nach der KAI-Methode

Zahngesunde Lebensmittel – gibt es das überhaupt?

Auf einmal habe ich so viele Fragen rund um gesunde Kinderzähne. Bei meinen Recherchen stieß ich auf “zahngesunde Lebensmittel” und wurde neugierig. Zucker ist schlecht für die Zähne, das weiß jedes Kind. Aber gibt es auch Lebensmittel, die gut für die Zähne sind?

Ich fand heraus, dass die Ernährung für die Gesundheit von Kinderzähnen eine sehr große Rolle spielt. Säure und Zucker schaden Kinderzähnen und dabei spielt nicht nur die Menge eine Rolle, sondern auch wie häufig Zucker und Säure gegessen werden. Außerdem ist eine ausgewogene, vitaminreiche und abwechslungsreiche Ernährung wichtig – nicht nur für die Zähne.

Ideal sind 3 Hauptmahlzeiten, also Frühstück, Mittag- und Abendessen. Am Vormittag und am Nachmittag ist nochmals Zeit für je einen Snack. Und dazwischen nur Wasser und ungesüßte Tees trinken.

Meine Oma Marlies sagte mir früher immer, dass ich Milch trinken solle, weil die so gut für die Zähne sei. Und siehe da, Oma Marlies hatte recht. Weil Milch(-produkte) nämlich viel Kalzium enthalten und das Knochen und Zähne stärkt. Danke Oma 🙂

Welche Lebensmittel sind kritisch für die Zahngesundheit, welche nicht?

Welche Lebensmittel sind kritisch für die Zahngesundheit, welche nicht? Grafik: Echte Mamas

Natürlich lässt sich im Alltag nicht auf alles verzichten, denn Kindheit muss auch manchmal klebrigsüß und schwerelos sein, aber wusstest du, dass Milchzähne viel empfindlicher für Karies sind? Sie sind kleiner, die Schmelzschicht ist dünner und sie sind weniger mineralisiert, was es der Karies einfacher macht anzugreifen. Umso wichtiger also, sie 2x täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta zu reinigen.
Deshalb lieber einmal mehr putzen. Wie das auch bei kleinen Putzmuffeln klappt, verrate ich dir jetzt.

Tipps für kleine Zahnputzmuffel

Wie oft war ich den Tränen nahe, was für mich als Erwachsene mittlerweile so einfach von der Hand geht, wurde mit meinem Sohn zu einem abendlichen Machtkampf. Ich wollte seine Zähne putzen, er wollte es vermeiden. Ich versuchte es mit Zahnputzliedern, mit Versprechen, mit Überreden – nichts half, der Mund blieb zu.

Ich weiß mittlerweile, dass wir mit diesem Problem nicht alleine sind – das ist zwar tröstlich, aber die Beisserchen werden davon nicht sauber. Und schon die Milchzähne erfüllen wichtige Funktionen wie das Erlernen von richtigem Kauen, sie dienen als Platzhalter für die Folgezähne und die Schneidezähne sind wichtig für die korrekte Aussprache, von Anfang an. Durchhalten und konstante Zahnpflege sind also wichtig, auch für Putzverweigerer.

Mittlerweile habe ich wohl alles ausprobiert und verrate euch meine Top 3-Tipps für Freude am Zähneputzen.

Zahnputzmuffel zuhause? Wir haben drei tolle Tipps fürs Zähneputzen!

Zahnputzmuffel zuhause? Wir haben drei tolle Tipps fürs Zähneputzen!

Nun wissen wir, wie den Kleinen das Zähneputzen erleichtert wird, aber gibt es eigentlich auch so etwas wie einen richtigen Zeitpunkt, um Kinderzähne zu putzen?

Wann sollten Kinderzähne geputzt werden?

Prof. Dr. Katrin Bekes ist Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde und Direktorin der Abteilung Kinderzahnheilkunde an der Universitätszahnklinik in Wien und verrät mir: Eigentlich ist der Zeitpunkt erst einmal zweitrangig, wichtig ist, dass morgens überhaupt geputzt wird. Denn viele Eltern (und ich fühle mich nun ziemlich ertappt) schaffen es im stressigen Alltag gar nicht, den Kindern morgens überhaupt die Zähne zu putzen.

„Außerdem“ so sagt Prof. Dr. Katrin Bekes „gibt es ganz klare Präferenzen, die wir Erwachsenen vermutlich auch nachvollziehen können: Es gibt die “Vor-dem-Frühstück-Putzer”, die den morgendlichen faden Geschmack aus dem Mund bekommen möchten. Und es gibt die “Danach-Putzer”, die die Zähne für die kommenden Stunden gereinigt haben möchten.
Aus medizinischer Sicht ist das “Danach-putzen” ganz klar besser, weil die Zähne sauber sind, bis die nächsten “Attacken” in Form von Säure und Zucker kommen.“

Dennoch möchte ich an dieser Stelle den Druck rausnehmen, und das ist auch Prof. Dr. Katrin Bekes wichtig, denn lieber vor dem Frühstück putzen, als überhaupt nicht und dafür am Abend dann doppelt gründlich. Wichtig ist, dass am Abend nach dem Putzen nicht mehr gegessen oder getrunken wird.

Ideal ist aus Expert*innensicht außerdem, nach jeder Mahlzeit etwa 30-60 Minuten mit dem Zähneputzen zu warten, so haben sich Säure und Zucker neutralisiert. Allerdings ist das im stressigen Familienalltag oft nicht möglich, denn vor allem morgens muss es oft schnell gehen. Deshalb rät Dr. Katrin Bekes dazu, den Mund nach der Mahlzeit – dazu zählen übrigens auch Stillmahlzeiten – mit Wasser auszuspülen.

Ihr seht, die richtige Mundhygiene ist kein Hexenwerk, wenn wir Mamas einige Dinge in unserem Alltag beachten. In diesem Sinne: Auf strahlende Kinderlächeln 🙂

Tamara Müller

Als süddeutsche Frohnatur liebe ich die Wärme, die Berge und Hamburg! Letzteres brachte mich vor sieben Jahren dazu, die Sonne im Herzen zu speichern und den Weg in Richtung kühleren Norden einzuschlagen. Ich liebe die kleinen Dinge im Leben und das Reisen. Und auch wenn ich selbst noch keine Kinder habe, verbringe ich liebend gerne Zeit mit ihnen.

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