„Keiner sollte es sich anmaßen, mein Kind so zurechtzuweisen.”

„Heute habe ich etwas erlebt, was mich noch immer noch vor Wut schnauben lässt. Eigentlich bin ich ziemlich entspannt. Was ich aber nicht leiden kann, sind Kinderhasser. Vor allem solche, die es sich noch anmaßen, mein Kind zu maßregeln.

Meine Tochter ist fünf und ein sehr freundliches Kind.

Natürlich möchte sie die Welt entdecken, und nicht jeder mag es, wenn ein fremdes Kind sie oder ihn anspricht. Das ist mir bewusst, aber die Situation, die wir erlebt haben, hat mich trotzdem wütend gemacht. Wir waren in einer anderen Stadt unterwegs, waren gut gelaunt, weil das Wetter schön war und wir frei hatten.

Ich dachte mir nichts Böses, als wir an einem Schaufenster eines Ladens für teure Uhren vorbeiliefen und meine Kleine nahe am Schaufenster lief. Dort stand ein älteres Ehepaar und bewunderte die Uhren. Beim Vorbeilaufen stieß meine Tochter mit dem fremden Mann zusammen, der mit sie mit lauter und unfreundlicher Stimme anraunzte: ‚Da kommst du nicht durch!‘ Eigentlich wollte ich mich für meine etwas stürmische Tochter entschuldigen, doch die Entschuldigung blieb mir im Hals stecken, weil der Mann so unverschämt war.

Ich sagte zu ihm: ‚Sie müssen meine Tochter nicht so anbrüllen, das kann man auch freundlicher sagen.‘

Der Mann ignorierte mich komplett. Das machte mich nur noch wütender. Mein Mann hat mitbekommen, dass ich außer mir war und sagte dem älteren Herrn, dass es keine Kunst sei, seinen Unmut an einem kleinen Kind auszulassen. Wozu der Mann nur meinte: ‚Erziehen Sie halt ihr Kind anständig.‘ Ich schleuderte ihm unfreundlich entgegen, dass man es einem Kind gegenüber auch freundlicher sagen kann. Das war das erste Mal, dass er mich überhaupt eines Blickes würdigte, ein Frauenhasser schien er also auch noch zu sein.

Da sagte er: ‚Wieso sollte ich das tun?‘ Ich war über so viel Unverfrorenheit wirklich entsetzt. Mein Kind ist nicht boshaft und die meisten Menschen hätten wohl einfach ‚Hoppla‘ gesagt oder etwas Ähnliches. So hätte ich bei einem Kind reagiert. Der Tag war für mich gelaufen. Ich hasse es, wenn mein Kind von anderen zurechtgestutzt wird, vor allem von einem Wildfremden.”


Liebe Melanie (echter Name auf Wunsch der Mama geändert), vielen Dank, dass du uns deine Geschichte anvertraut hast. Wir wünschen dir alles Liebe für die Zukunft!

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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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TeufelsMama
TeufelsMama
6 Monate zuvor

Also ich hätte dem älteren Herren gesagt, dass er vielleicht auch eine besser Erziehung hätte genießen sollen, dann hätte er das Wort freundlich auch öfter gehört. Solchen Leuten trete ich immer mit der selben Arroganz entgegen. Kinder oder Frauen hasser hin oder her, keine darf ein fremdes Kind anmeckern.
Ob die Mama am Smartphone war oder nicht ist ja erstmal zweit rangig.

Bernd
Bernd
6 Monate zuvor

Das ist die eine Seite von der andren hören wir nichts was wirklich schade ist, denn es gibt immer 2 Seiten. Nur wenn ich dann so was veröffentliche dann kann ich mir vorstellen wie die Mutter ist. Und denke eher das Kind war sich überlassen weil die Mutter Smartphone spielte.