„Morgen bin ich geduldiger!“ und so schaffst du es:

„Und jeden Abend der selbe Gedanke: Morgen machst du es anders! Morgen bist du geduldiger!!“ Mit diesem simplen Worten hat eine „Echte Mama“ aus unserer Community einen Nerv getroffen. Fast alle Mamas kennen genau diese Situation nämlich nur zu gut.
SIe aber konnte ihren guten Vorsatz mittlerweile tatsächlich umsetzen!

Sie ist inzwischen wirklich geduldiger geworden und der Alltag mit ihren drei Kindern läuft wieder besser. Wir haben sie gefragt, was bei ihr los war und wie sie das geschafft hat:

„Also; ich habe 3 Kinder.
– Mädchen, 4 Jahre
– Mädchen, 3 Jahre
– Junge, 4 Monate

Aktuell habe ich eine sehr turbulente und emotionale Trennung hinter mir. Kurz nach dem wir von der 3. Schwangerschaft erfuhren, verliess er mich für seine Arbeitskollegin. Leider waren wir auch 2 Mal vor Gericht.

Da steckt noch viel Frust in mir, gepaart mit dem Schlafmangel wegen dem Kleinen behalte ich nicht immer die Kontrolle und werde schnell mal laut. Und Kinder schauen alles von einem ab und verhalten sich ähnlich. Wie kleine Kopien oder… Spiegelbilder? Sie kommen sogar mit den selben Sprüchen, sehr erschreckend.
Zum Beispiel kam es abends, wenn die Mädchen ins Bett sollten, vor, dass nicht immer alles glatt lief. Und bevor ich dann komplett ausrastete und wir uns richtig stritten, verließ ich den Raum um runterzukommen.
Wenn ich wieder kam, um mich zu entschuldigen, waren sie schon eingeschlafen. Und so wollte ich dann gewiss nicht auseinander gehen und den Tag beenden.
Das frustrierte mich sehr und ich dachte mir oft: „Morgen mach ich es anders, morgen hab ich mehr Geduld, verhalte mich richtig!“

Ich war sehr enttäuscht von mir, dass ich so falsch gehandelt hatte, schließlich bin ich doch die Erwachsene, die sich richtig verhalten sollte. Rückblickend war ich wohl hauptsächlich enttäuscht, dass ich nicht so reagiert habe, wie es die perfekte Mutter in meiner Vorstellung tun würde.

Nach diesen ganzen stressigen Monaten kehrt nun langsam Ruhe ein.
Denn ich arbeite an mir und die Mädchen spiegeln diese Ruhe wieder und so bessern wir uns zusammen Tag für Tag. Wenn ich doch mal gestresst bin, sage ich es sofort und die Situation eskaliert dann erst gar nicht.
Auch haben wir mittlerweile mehr Aktivitäten und lenken uns mehr ab als vorher, sodass wir irgendwie innerlich auch ruhiger geworden sind.

Dieser enttäuschende Moment abends, kommt (zumindest aktuell) fast gar nicht mehr vor und ich bin sogar manchmal etwas stolz, wenn wir einen Tag toll gemeistert haben.
Ich verstehe natürlich trotzdem jede Mami, die einen stressigen Tag hinter sich hat, an dem sie sich nicht in jeder Situation optimal verhalten hat. Solch kleine Momente kommen schon noch bei mir vor, aber nicht mehr sooooo gross wie vorher.

Meine Tipps sind also:

  • Sich immer wieder vor Augen halten, dass man mit Kindern spricht, die sich wie Kinder verhalten, und nicht mit „fehlerhaften“ Erwachsenen
  • Ruhe bewahren, denn auch diese Situation wird vorübergehen und im Nachhinein nicht mehr so schlimm erscheinen
  • viele gemeinsame Unternehmungen oder Aktionen, um bewusst zusammen eine schöne Zeit zu erleben
  • Stressgefühle gleich ansprechen
  • und ganz wichtig: sich von der Vorstellung der perfekten Mutter, die immer perfekt reagiert, lösen. So eine gibt es nämlich ohnehin nicht.
Rebecca
Schon seit rund einer Dekade jongliere ich, mal mehr, mal weniger erfolgreich, das Dasein als Schreiberling und Mama. Diese zwei Pole machen mich aus und haben eines gemeinsam: emotionale Geschichten!

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