„In der Kita bekommt mein Kind nur ungesundes Essen.”

„Aufgrund unseres Umzuges musste meine Tochter 2020 die Kita wechseln. Sie kam in die Kita in der ich bereits vor fast 30 Jahren Jahren war. Leider hat sich seitdem vieles verschlechtert. Das Frühstück und der Kaffeesnack werden direkt von der guten Fee des Hauses zubereitet. Das Mittagessen wird beim Caterer bestellt. Häufig gibt es mittags Grießbrei, Reisbrei und die von mir total gehasste Puddingsuppe mit Zwieback.

Ich musste mich beim ersten Mal erst einmal schlau machen, was Puddingsuppe ist. Und tatsächlich ist es flüssiger Pudding. Da das die Erzieher gerne essen, wird es bestellt. Leider stört es bei 40 Kindern nur eine Handvoll Eltern, dass das Essen so ungesund ist. Zu Festen, wie beispielsweise Karneval, Nikolaus oder der Weihnachtsfeier, gibt es nie eine Liste mit Sachen, die mitgebracht werden dürfen.

Dementsprechend wird die Kita mit Süßigkeiten überhäuft.

Ich selbst werde von Eltern und Erziehern belächelt und muss mir sagen lassen, ich hätte zu viel Zeit, wenn ich morgens noch irgendwelche Figuren aus Obst und Gemüse vorbereiten kann. Dass ich dafür um 4 Uhr aufstehe, interessiert natürlich niemanden. Ganz schlimm wird es in der Weihnachtszeit, dann gibt es jeden Nachmittag nur noch Plätzchen und Lebkuchen. Zum Geburtstag gibt es grundsätzlich Kuchen in allen Varianten und viel zu viel. Dabei haben sich die Kinder so über unsere Obsteule und das Gurkenkrokodil gefreut.

Ihr werdet es rauslesen: Unser Problem sind leider nicht nur die Eltern, sondern auch die Kita d.h. die Einstellung der Erzieher selbst. Ein weiterer Punkt sind die Getränke. Die Kita weigert sich, meinem Kind Wasser zur Verfügung zu stellen. Das muss sie sich vom Wasserhahn auf der Toilette holen. In der Kita gibt es statt Wasser nur Kakao (jeden Morgen), Fruchtmilch und Tee. Auch der Hinweis der Zahnschwester bezüglich verfärbter Zähne auf Grund von zu viel Tee wird ignoriert.

Der Höhepunkt war dann erreicht, als es eine neue Küchenkraft gab, da die alte schwer krank ist.

Die neue Küchenkraft bekam keine Einarbeitung, kam mit dem Budget nicht hin und machte den Kindern plötzlich morgens und nachmittags Butterbrot mit bunten Kuchenstreuseln. Unsere Küchenfee ist super lieb und total bemüht. Nach einem klärenden Gespräch versucht sie jetzt auch alles, um die Kinder gut zu versorgen. Aber wenn die Erzieher und die Kita-Leitung nicht mitziehen, sind auch ihr die Hände gebunden.

Auch werden die Kinder gerne mal mit Gummibärchen an den Tisch verfrachtet, damit die Erzieher eine Besprechung machen können. Oder die Kleinsten (1-2 Jahre) werden im Sommer mit Gummibärchen bestochen, damit sie etwas trinken.

Neben der Kita liegt das Problem leider auch bei den Eltern.

Wir versuchen, unsere Maus gesund zu ernähren, aber die anderen Eltern haben dafür leider wenig Verständnis. Kaum sind wir auf dem Spielplatz angekommen, bekommt sie von anderen Eltern Süßigkeiten in die Hand gedrückt. Eine Dose mit Obst hat kaum jemand dabei. Es gab Zeiten, da habe ich den Spielplatz unter der Woche nach der Kita aus diesem Grund gemieden.

Wir lebten vor unserem Umzug im Umkreis von Ludwigsburg. Dort war unsere Tochter in einer sehr tollen Kita mit gutem und gesundem Essen. Umso mehr frustriert mich natürlich der jetzige Zustand. Ich sitze mittlerweile seit drei Jahren im Elternbeirat der Kita, aber dieses Thema konnte ich nicht lösen. Leider auch deswegen nicht, weil es die anderen Eltern nicht so sehen.”


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Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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MomOfFour
MomOfFour
3 Monate zuvor

Also 4 Uhr aufstehen um Gemüse zurecht zu schnitzen ist ja wohl jedem selbst überlassen. 😉
Aber davon abgesehen, ist es ehrlich eine Schweinerei seitens der Kita, den Kleinen solch eine Ernährung als Grundlage mit zu geben.

Ja und sonst such ich mir auch meinen wirkungskreis selbst aus. Gibt genug Spielplätze, wiesen, Felder, Wälder zu entdecken ohne Industriezucker.😊

Kita wechseln …?
Unsere ist soweit gut aufgestellt und ich doch ausgesprochen dankbar dafür. Scheinbar nicht selbstverständlich…

Susu
Susu
4 Monate zuvor

Diese Geschichteist hoffentlich Sarkasmus…. wenn Mütter wirklich so sind wie diese Frau, möchte ich keine Kinder.

Maren
Maren
4 Monate zuvor

Kenne ich nur zu gut. Wir leben irgendwie in einer Doppelmoral-Welt. Überall wird gepredigt wie schädlich Industrie-Zucker und zu viel Fett sind und dann bekommen die Kinder (bei uns damals) in der Krippe Schokomuss als Hauptspeise zum Mittagessen und morgens schon den Geburtstagskuchen. Auch ich war im Elternbeirat und war ehrlich gesagt überrascht wie viele Eltern mir zugestimmt haben. Dennoch hatte die Leitung keine Lust auf „Zuckerfrei“ und meinte „Manche Kinder brauchen das“. Aber wenn es schon mit dem Essen dort schwierig ist nehme ich an auch in der Betreuung läuft dort manches nicht optimal. Ich würde Dir empfehlen die Einrichtung zu wechseln. Ich weiß leicht gesagt, aber ich persönlich bereue, dass ich meine Tochter damals in diese Einrichtung gegeben habe, es hat ihr nicht gut getan.