Häusliche Gewalt: Immer mehr Frauen werden misshandelt

Drohungen, Beleidigungen, Erniedrigungen, Schläge, Mord… Häusliche Gewalt hat viele Gesichter – und sie alle sind unvorstellbar grausam. Besonders, weil man sich in seinem Zuhause sicher und wohl fühlen sollte, geliebt und unterstützt.

Das ist zumindest meine Definition von Familie und den eigenen vier Wänden. Die unzähligen Frauen unendlich naiv vorkommen muss, denn im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Opfer häuslicher Gewalt erneut gestiegen. (Quelle: Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2023)

Demnach waren insgesamt 256.276 Menschen im Jahr 2023 von dieser Form der Gewalt betroffen – 6,5 Prozent mehr als im vorherigen Jahr. Und das sind nur die offiziellen Zahlen!

Etwa 70 Prozent der Opfer sind weiblich. Auch schwere Gewaltdelikte mit weiblichen Opfern sind oft Taten der häuslichen Gewalt: Im vergangenen Jahr fielen unter 903 Frauen, die Opfer von versuchtem oder vollendetem Mord oder Totschlag wurden, 509 in den Bereich der häuslichen Gewalt. Auf nähere Nachfrage der Tagesschau erklärte das Bundeskriminalamt:

247 Frauen und Mädchen sind 2023 in Folge häuslicher Gewalt ums Leben gekommen. Direkt oder nach schweren Körperverletzungen, die den Tod zufolge hatten.

Drei Viertel der Täter waren dabei männlich. Zwei Drittel der Betroffenen erlebten die Gewalt innerhalb ihrer Partnerschaft (oder Ex-Partnerschaft), ein Drittel andersweitig in ihrer Familie. So oder so: Immer von Personen, denen sie vertrauten. Oder denen sie hätten vertrauen können sollen.

All diese Zahlen lassen einen sprachlos und ohnmächtig zurück. Sie zeigen auf, wie wichtig Hilfsangebote und Beratungsstellen sind. Einige von ihnen haben wir hier zusammengetragen:

Du bist selbst Opfer häuslicher Gewalt und brauchst Hilfe?

Hilfesuchende Frauen können sich anonym an die Stelle Gewalt gegen Frauen wenden. Sie ist täglich unter der Rufnummer 116 016 zu jeder Uhrzeit kostenlos erreichbar. Die Beratung erfolgt anonym, vertraulich, barrierefrei und in 18 Fremdsprachen. Auf Wunsch vermitteln die Beraterinnen an eine Unterstützungseinrichtung vor Ort.

Für Männer, die beispielsweise von häuslicher und sexualisierter Gewalt bedroht sind, ist ebenfalls eine Hilfsstelle eingerichtet. Das Hilfetelefon gegen Gewalt an Männern ist unter der Rufnummer 0800/123 99 00 erreichbar. Und zwar von Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 20.00 und freitags von 8.00 bis 15.00 Uhr.

Du kennst jemanden, der betroffen ist und möchtest helfen?

Allen, die das Glück haben, nicht betroffen zu sein, möchten wir ans Herz legen: Bitte achtet auf euer Umfeld. Auch, wenn ihr das Gefühl habt, dass einer Verwandte, Bekannte, Kollegin, Freundin… Gewalt angetan wird, ist das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (s. oben) die richtige Anlaufstelle. Täglich erreichbar unter der Rufnummer 116 016 zu jeder Uhrzeit. 

Bitte passt auf – auf euch und aufeinander!

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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