Seit kurzem gilt in den meisten Regionen Deutschlands in einigen Bereichen des öffentlichen Lebens die Pflicht, medizinische oder, noch besser, FFP2-Masken zu tragen. „Vor Corona“ hatten die meisten Menschen wohl nur eine leise Ahnung, was letzteres überhaupt ist – ich zumindest. Doch nun müssen wir uns alle damit auseinandersetzen. Deswegen haben wir euch hier einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Und sind natürlich auch einer Frage nachgegangen, die bei Mamas schnell aufkommt: Wie ist das denn alles mit FFP2-Masken für Kinder?
1. Zuallererst einmal: Was bedeutet FFP?
FFP ist die Abkürzung für den englischen Namen der Schutzmasken: filtering face pieces, auf Deutsch etwa partikelfiltrierende Halbmasken. Ursprünglich als Staubschutzmasken entwickelt, werden sie auch im medizinischen Bereich eingesetzt. Pflegekräfte oder medizinische Personal etwa nutzen sie, wenn sie erkrankte Menschen behandeln und eng mit ihnen in Kontakt kommen.
2. Und wie funktionieren die Masken?
Im Gegensatz zu den bisher in der Pandemie empfohlenen „Community-Masken“ aus Stoff oder ähnliches, dienen FFP2-Masken in erster Linie dem EIGENSCHUTZ des Trägers – aber natürlich werden auch weiterhin durch das Tragen der Maske die Mitmenschen geschützt.
In der Maske befindet sich eine spezielle Filterschicht, welche elektrostatisch aufgeladen ist. So werden nicht nur die größere Partikel abgefangen – sondern auch die deutlich kleineren Aerosol-Tröpfchen, um die es aktuell geht, aus der Atemluft entfernt. Entsprechend einer EU-Norm müssen die FFP2-Masken 95 Prozent der Partikel abfiltern.
2.1. Und diese FFP-Masken mit Ventil?
Die FFP-Masken mit Ausatmungsventil filtern nur die eingeatmete Luft und bieten daher weniger Fremdschutz als solche ohne. Bitte FFP-Masken ohne Ventil nutzen!
3. Worauf muss ich beim Kauf achten?
Derzeit gibt es viele verlockende Angebote, da FFP2-Masken ganz schön ins Geld gehen können. Beim Kauf sollte man aber unbedingt auf die DIN-Kennzeichnung achten. Diese kann EN 149:2009-08 oder EN 149:2001+A1:2009 lauten. Ist keine DIN-Kennzeichnung vorhanden, bleibt unklar, ob der Vliesstoff filtert und ob nicht das Atmen zu anstrengend ist.
4. Wie setze ich die FFP2-Maske richtig auf?
Damit die FFP2-Maske auch richtig schützen kann, ist es wichtig, sie nicht „irgendwie“ über Mund und Nase zu stülpen. Am besten geht man folgendermaßen vor:
- Hände waschen.
- Maske vollständig auffalten
- Dabei die Innenseite der Maske nicht berühren
- Bänder über die Ohren ziehen.
- Sitz korrigieren, wenn nötig.
- Nasenbügel anpassen
Damit FFP2-Masken richtig wirken können, müssen sie eng anliegend sein. Ob sie das tun, kann man prima selbst kontrollieren: Entsteht beim Ausatmen ein spürbarer Überdruck in der Maske, sitzt sie richtig. Strömt die Luft aber über den Dichtrand hinaus, muss der Sitz korrigiert werden.
5. Wie lange kann ich den Mund-Nasen-Schutz tragen?
5.1. Aus hygienischer Sicht
Grundsätzlich sind FFP2-Masken als Einmalprodukt konzipiert. Da sie aktuell ja aber bei den meisten nicht eine, beispielsweise, Acht-Stunden-Schicht aushalten müssen, sondern etwa nur einen kurzen Supermarkt-Besuch lang zum Einsatz kommen, verstehen auch Experten, dass es finanziell und ökologisch eine Katastrophe wäre, FFP2-Masken nur einmalig zu tragen.
Umso wichtiger ist es aber, sie dementsprechend sorgfältig zu behandeln. Werden Masken wiederverwendet, sollten sie zwischen den Trage-Intervallen so gelagert werden, dass sie gut trocknen können. Die Plattform infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät dazu: „Bewahren Sie wiederverwendbare Mund-Nasen-Bedeckungen vorübergehend in einem separaten Beutel auf. Zu Hause können Sie die Mund-Nasen-Bedeckung auch zum Trocknen aufhängen“. Am besten nutzt man einen verschließbaren Tiefkühlbeutel.
Häufig liest man von verschiedenen Methoden, wie man die Masken zu Hause desinfizieren kann, z. B. mit dem Backofen. Aber: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte rät explizit davon ab: Eine Dekontamination von Atemschutzmasken bei 65 °C bis 70 °C trockener Hitze über 30 Minuten könne nicht mehr empfohlen werden.
Besser dagegen: 7 Tage Trocknen bei Raumluft. Denn Untersuchungen haben die Empfehlung ergeben, mehrere Partikelfiltermasken abwechselnd zu nutzen und die einzelnen Masken erst ab dem siebten Tag wieder zu tragen. Empfohlen wird aber, diesen Trocknungszyklus nur höchstens 5 Mal zu wiederholen.
5.2. Aus gesundheitlicher Sicht
Konkrete Empfehlungen gibt es hier nur aus der Welt des Arbeitsschutzes: Bei gesunden Menschen wird in der Regel eine Pause von 30 Minuten nach einem 75-minütigen Tragen empfohlen.
Der Grund: Aufgrund des Filters gibt es einen erhöhten Widerstand. Die zusätzliche Anstrengung der Atemmuskulatur ist mit dem Atmen durch einen Schnorchel vergleichbar und kann zu einem Gefühl von Luftnot führen. Deswegen sollte man sich genau überlegen, wann es sich aus Infektionsschutzgründen lohnt, FFP2-Maske zu tragen, z. B. im stark gefüllten Supermarkt oder öffentlichen Nahverkehr.
6. Sind FFP2-Masken auch für Kinder Pflicht?
Je nach Alter und Bundesland sind Kinder von der FFP2-Pflicht, oder sogar komplett von der Maskenpflicht ausgenommen. Das heißt aber auch im Umkehrschluss: In manchen Ländern müssen (größere) Kinder medizinische oder FFP2-Masken tragen.
Und: Wenn sich manche Situationen, wie zum Beispiel Einkaufen in einem rappelvollen Geschäft, nicht vermeiden lassen, kann man mit FFP2-Masken Kinder kurzfristig besser schützen.
7. Sind FFP2-Masken für Kinder überhaupt geeignet?
Laut Medizinern sind die stark filternden Masken, die wir tragen, nicht für Kinder geeignet, da sie das Atmen mehr erschweren als ein herkömmlicher Mund-Nasen-Schutz.
7.1. Spezielle FFP2-Masken für Kinder?
Es gibt spezielle FFP2-Masken für Kinder zu kaufen. Diese sollten, wie die Erwachsenen-Masken, eine CE-Kennzeichnung haben. Da es sich bei den Masken aber ja eigentlich um Arbeitsschutz handelt, gibt es bisher keine zeitlichen Vorgaben, wie lange eine FFP2-Maske für Kinder getragen werden kann oder sollte.
8. Gibt es Alternativen für FFP2-Masken für Kinder?
In den Bundesländern, in denen die aktuelle Maskenpflicht auch Kinder mit einbezieht, können sie in der Regel lieber auf die ebenfalls erlaubten medizinischen „chirurgischen Masken“ zurückgreifen, die das Atmen nicht in dem starken Maße erschweren. FFP2-Masken sind für Kinder eher nicht geeignet, es sollte lieber zur Alternative gegriffen werden.
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