Experte: Kinder gegen Grippe impfen – um sich und andere zu schützen

Johannes Hübner sagte in der Welt am Sonntag, dass Eltern seiner Meinung nach ihre Kinder in diesem Jahr auf jeden Fall gegen die „echte“ Grippe / Influenza impfen lassen sollten.

Der leitende Oberarzt der Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie sagte gegen über der Zeitung: „Wir wissen, dass Kinder den Influenzavirus maßgeblich übertragen.“ Jedes Jahr im Winter würden viele Kinder stationär aufgenommen werden und müssten teilweise sogar mit Sauerstoff versorgt werden.

Und abgesehen vom Schutz der Kinder gäbe es ein weiteres wichtige Argument:

In Zeiten von Corona gäbe es laut Hübner auch eine gesellschaftliche Verpflichtung zum Schutz anderer. Deswegen sei die Grippeschutzimpfung – auch von Kindern – in diesem Jahr wichtiger denn je.

Das heißt ganz klar: Jeder, der die Grippe nicht bekommt, schont das Gesundheitssystem für Corona-Erkrankte.

Und auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rät in der Welt am Sonntag eben aus diesem Grund, sich und seine Kinder gegen die Influenza zu impfen:

„Gleichzeitig eine größere Grippewelle und die Pandemie kann das Gesundheitssystem nur schwer verkraften.“ Es gäbe mehr Grippe-Impfstoff als in vergangenen Jahren: „Jeder, der sich und seine Kinder impfen lassen will, sollte und kann das tun.“

Andere Experten empfehlen aber auch weiterhin nur Risikogruppen die Impfung.

So beispielsweise Erwin Rüddel, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des Bundestages. Auch er gibt an, dass Deutschland sich vorsorglich auf eine höhere Nachfrage nach Grippeimpfungen vorbereitet habe. Denn diese erwarten die Experten im Herbst ganz klar. Aber er empfiehlt eben weiterhin vor allem Risikogruppen die Schutzimpfung.

So sieht das auch Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer. Man solle sich „auf den Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen konzentrieren“, sagte er in der Welt am Sonntag. Auch vor dem Hintergrund begrenzter Kapazitäten bei Impfdosen und Verbrauchsmaterialien. Bei jungen Menschen beispielsweise sei die Impfung ratsam, wenn eine erhöhte Gefährdung des Grundleidens vorliegen, das gelte beispielsweise bei Asthma, Diabetes und allen Erkrankungen des Immunsystems.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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Grippeimpfung für Kinder: In der Pandemie wirklich grundsätzlich sinnvoll?
3 Jahre zuvor

[…] Wie wir vor kurzem berichtet haben, empfehlen viele Experten wegen Corona, Kinder jetzt grundsätzlich gegen Grippe impfen zu lassen. Denn neben dem Argument, dass Kinder häufig schwer an Influenza erkranken, gäbe es dieses Jahr noch das Argument, dass man auch eine gesellschaftliche Verpflichtung gegenüber anderen hat. Der Gedanke: Jeder, der die Grippe nicht bekommt, schont das Gesundheitssystem für Corona-Erkrankte. […]