Es gibt dieses Alter, in dem man seine Söhne nicht mehr versteht…

Ich bin eine Mädchen-Mama. Und merke ab und zu, dass mir Jungs echt suspekt sind 😉

Nicht falsch verstehen: Die Söhne meiner Freundinnen finde ich echt toll!

Aber ab einem gewissen Alter haben sie so gewisse Eigenarten, die nicht nur mich, sondern auch (oder erst recht) ihre Mütter ratlos zurücklassen.

Im Englischen nennt man dieses Alter von 10-13 übrigens „Tween“, von „in between“ (dt.: zwischen): Kein Kind mehr, aber auch noch kein Jugendlicher.

Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Was meine ich denn überhaupt?

Hier die Tween-Jungs-Phänomene, von denen mir am häufigsten berichtet wird:

Die neuen Duftmarken

Kinder duften einfach herrlich, oder? Manchmal tut der Seele nichts so gut, wie die Nase tief in die Haare seines kleinen Lieblings zu wühlen und tief einzuatmen.

Aber irgendwann kommt der Tag, in dem eine Mama ihrem Sohn gar nicht mehr so nahe kommen muss, um ihn zu riechen. Und es für einige Zeit auch nicht mehr möchte…. Denn irgendwann fangen viele Jungs an zu miefen. Man muss es einfach so sagen, auch wenn es hundsgemein ist. Denn bestimmte Hormone nehmen schon mal ihre Arbeit auf und neue Schweißdrüsen werden gebildet, z. B. unter den Armen und im Intimbereich.

Das ist die denkbar ungünstigste Kombi mit dem nächsten Punkt:

Die Abneigung gegen Körperpflege

Irgendwann, bald, werden die kleinen Männer gar nicht mehr aus dem Badezimmer herauskommen – und ja, auch das wird höllisch nerven. Noch aber sind sie in ihrer kindlichen Vorstellung von Hygiene gefangen: Ein Lieblings-Shirt kann man auch problemlos drei Tage nacheinander anziehen. Dreckig ist relativ. Shampoo und Seife werden überbewertet. Sich mit einer feuchten Hand über die Achselhöhle zu streichen, ist schon fast übertrieben. Aber gerade noch okay. Mama zuliebe.

Die Sehstörung, wenn es um Chaos geht

Teller mit angetrockneten Essensresten, Socken, die vor Dreck fast von alleine stehenbleiben oder die Verpackungen von irgendwelchem Tinnef – man muss kein Marie-Kondo-Freak sein, um einen Ekelschauder zu bekommen, wenn man in ein Tween-Zimmer schaut. Denen ist das Ganze einfach wurscht – oder sie genießen es sogar. Man weiß es nicht. Zumindest haben sie es perfektioniert, die bakteriellen Hindernisse in ihrem Zimmer mit einem lässigen Slalom zu umrunden.

Die Hass-Liebe zu Mama

In einem Moment wird Mama von hinten umschlungen und so fest gedrückt, dass ihr die Luft wegbleibt. (Ihre wachsende Kraft können Tween-Jungs nämlich auch noch nicht so richtig einschätzen.) „Du bist die beste Mama der Welt!“, gefolgt von einem Kuss. Ach ja, was für ein Gefühl! „Er ist ja doch noch mein kleiner Süßi,“ mag Mama da denken. Wenn sie – von diesem Gefühl beflügelt – eine Stunde später in sein Zimmer geht und sich mit ihm einen Becher Eis teilen will „wie früher“ – wird sie von einem bohrenden, kühlen Blick aufgehalten. Und wer jetzt fragt, was denn los ist – bekommt nur ein verächtliches Schnaufen zur Antwort. Puh, wer hätte gedacht, dass ein einziger Atemzug so viel Attitüde haben kann!

Der bodenlose Magen

Über Jahre haben sich die lieben Kleinen nur von Salzbrezeln und Spaghetti ernährt. Drei Bissen vom Brot und „ich bin satt!“ Aber auf einmal, gefühlt über Nacht, reicht das nicht mehr. Klaro, ein Mensch im Wachstum braucht Energie. Aber so viel!!!???? Männliche Tweens stürmen eine Stunde nach dem Mittagessen in die Küche und kochen sich eine Packung Nudeln. Von der dann kaum etwas übrig bleibt. Sie beschweren sich, dass keine Cornflakes mehr da sind. Dabei wurde der Vorrat erst wenige Tage zuvor aufgefüllt. „Mamaaa, maaannn, warum haben wir keine Tiefkühlpizza mehr?“ „Weil DU SIE ALLE AUFGEGESSEN HAST!!!!!!!!“

Das selektive Erinnerungsvermögen

„Hast du diesmal dein Handtuch nach dem Duschen aufgehängt?“ „Hast du deine Sportsachen zum Waschen aus der Schule mitgebracht?“ „Hast du daran gedacht, dass du morgen nachmittag den Hund sitten musst?“ Ganz klar, die Antwort auf all diese Fragen lautet: „Vergessen.“ Das wusste man schon vorher. Ist mit eingeplant, so sehr es auch nervt. Nur: Würde man die Jungs nachts wecken und nach dem W-Lan-Passwort, der Tastenkombi für den komplizierten Move im Videospiel fragen oder aber danach, was wir ihnen angeblich für ihre nächste Geburtstagsparty zugesagt hatten (Lasertag mit 30 Freunden) – sie wüssten es. Sie müssten nicht mal kurz überlegen.

Die Unfähigkeit zum richtigen Zielen

Pinkeln im Stehen ist eine strittige Frage. Ja, es ist praktisch. Jungs lieben es. Auch zu Hause, wo eine saubere, gemütliche Klobrille die Alternative wäre. Nun gut. Aber: Die ersten Spritzer auf Brille und dem Boden neben der Toilette haben Jungs-Mamas klaglos weggewischt. Schön ist anders, klaro, aber sie sind noch so klein und müssen das Zielen noch üben… Tja, nee. Die Spritzer bleiben.

Die seltsamen Outfits

Die Zeiten, in denen Mama sie einkleiden durfte, sind bei den meisten Tween-Jungs eh lange vorbei. Sie holen sich ihre Sachen selbst aus dem Schrank. Und zwar in den wildesten Kombis. „Komm, lass sein, das ist nicht wichtig,“ mahnen sich ihre Mütter zur Ruhe. „Immerhin klaut er nicht und nimmt keine Drogen, dass ist es, was zählt.“ Dann, eines Tages, wünscht sich der Tween-Sohn ein völlig überteuertes, aber total angesagtes T-Shirt. Und Mama freut sich, weil er anscheinend endlich doch Interesse an Mode entwickelt! Aber Pustekuchen. Das Shirt trägt er, wann immer es geht. Ob seine Hose nun dazu passt oder sauber ist, ist ihm weiterhin total schnuppe.

Sagt mal, kennt ihr das auch?
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Welche Macken hat euer Tween-Sohn?x

Ich freue mich auf lustige Stories. Und wenn meine Tochter „Tween“ ist, verrate ich euch hier auch ihre Macken, versprochen!

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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Karin
Karin
1 Jahr zuvor

Verstehen Sie mich nicht falsch… aber als reine Mädchenmama sollte man nicht über Jungs schreiben. Als einzige Quelle die Erzählungen von Freundinnen zu verwenden, und diese dann so auf alle Jungs zu übertragen, nennt man Vorurteile! Ich bin Mama von einem Mädchen und einem Jungen. Und ich kann auf jeden Fall sagen, dass man Eigenschaften und Verhaltensweisen nicht geschlechterspezifisch zuordnen kann – und auch nicht sollte!