Bettnässen muss kein Tabu sein

Peinlich? Betrifft nur mein Kind? Stimmt nicht! Du bist nicht allein, denn Bettnässen kommt viel häufiger vor, als wir Mamas denken. Wir sagen, woran es liegen könnte. Und wir möchten Familien dabei helfen, besser in die Nacht und unbeschwert in den Tag zu starten. Damit nasse Laken und müde, traurige Kinderaugen irgendwann der Vergangenheit angehören.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein großer Sohn, damals in der dritten Klasse, von einem Übernachtungsgeburtstag zurückkam. Ganz betreten und fast flüsternd erzählte er mir, dass einer seiner besten Kumpel nachts eine Windel (!!) getragen habe. Sofort fragte ich ihn, ob das Kind etwa gehänselt worden sei. Und selbst fragte ich mich, warum seine Mutter – immerhin eine meiner eigenen Freundinnen – MIR nicht erzählt hatte, dass Bettnässen in ihrer Familie ein Thema war. Dabei wusste ich es eigentlich: Für die meisten sind diese nächtlichen „Unfälle“, wenn sie häufiger vorkommen, mit Scham verbunden. Und deshalb ist das Thema ein Tabu – tatsächlich für fast 80 Prozent aller Eltern.* Dabei sollte jede Mama wissen: Rund 8% der Kinder in Europa zwischen vier und zwölf Jahren sind betroffen.** Nach Asthma ist Bettnässen damit die zweithäufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Wäre es da nicht schön, sich mehr auszutauschen? Mehr Dialog wünschen sich tatsächlich 85 Prozent der Eltern.* Denn eines ist klar: Je entspannter wir sind, desto mehr Druck nehmen wir von unseren Kindern.

Warum das Laken nachts manchmal nass wird

Wahrscheinlich hat jedes Kind schon einmal nachts ins Bett gemacht. Was aber tun, wenn Schlafanzug und Laken regelmäßig gewechselt werden müssen? Das kann ganz schön kräftezehrend und frustrierend sein. Von „Enuris Nocturna“, dem nächtlichen Bettnässen, sprechen Mediziner erst, wenn das Kind älter als fünf Jahre alt ist, und wenn das Bettnässen über drei Monate mindestens zwei Nächte pro Monat vorkommt. Insgesamt trifft es Jungs übrigens etwa doppelt so häufig wie Mädchen. So oder so: Dein Kind macht definitiv nicht absichtlich ins Bett. Hier ein paar mögliche Gründe**:

Mögliche Gründe für nächtliches Bettnässen.

Mögliche Gründe für nächtliches Bettnässen. Grafik: Echte Mamas

Unterstützung statt Vorwürfe

Man kann es nicht oft genug sagen: Alle Kinder entwickeln sich unterschiedlich schnell. Übertriebene Erwartungen oder gar Schuldzuweisungen helfen nicht und setzen dein Kind womöglich noch mehr unter Druck. Dafür bitte gelassen bleiben, Unterstützung zeigen und immer wieder Mut machen! Wir haben hier ein paar wertvolle Tipps für euch.

Manchmal helfen schon vermeintlich kleine Veränderungen, wie eine andere Trinkroutine über den Tag. Das hat auch unsere Community-Mama Vanessa erkannt: „Nicht direkt vorm Zubettgehen trinken und vorher auf die Toilette gehen.“ Ihr Sohn ist acht Jahre alt und macht seit einer Weile plötzlich nachts ins Bett. „Vor dem Schlafengehen wird er manchmal richtig panisch! Aber wir versuchen, ihm die Angst zu nehmen. Wir sagen ihm, dass die letzten Wochen auch echt stressig waren mit Umzug und Schulwechsel.“ Hilfsmittel wie sogenannte Klingelhosen oder -matratzen sind für sie keine Option. Zu viel Alarm – im doppelten Sinn. „Wir haben lieber ein Töpfchen ins Zimmer gestellt, damit der Weg ins Bad keine Hürde ist.“ Außerdem setzt sie auf absorbierende Pyjamahöschen, die temporär nützlich sein können. Da gibt es z.B. Ninjamas Pyjama Pants mit der bewährten Trockenheit von Pampers, die Feuchtigkeit sofort aufnehmen, geruchssicher einschließen und bis zu zwölf Stunden Auslaufschutz bieten. Das an den Seiten aufreißbare Bündchen ist besonders angenehm auf der Haut, weil die atmungsaktiven und dermatologisch getesteten Ninjamas Pyjama Pants auf die Bedürfnisse und den Körperbau von älteren Kindern (bis 43 Kilo bzw. etwa zwölf Jahre) zugeschnitten sind. Es gibt sie in zwei Größen und zwei unterschiedlichen Designs. Für ein sicheres Gefühl beim Zubettgehen und mehr Selbstvertrauen am Morgen.

Die Ninjamas Pyjama Pants – die sofort absorbierende Technologie nimmt Feuchtigkeit sofort auf und schließt sie ein.

Die Ninjamas Pyjama Pants – die sofort absorbierende Technologie nimmt Feuchtigkeit sofort auf und schließt sie ein. Foto: PR

Bettnässen meistert man gemeinsam

Meine eigene Freundin hat mir dann übrigens irgendwann erzählt, dass sie sich endlich „getraut habe“, einem Kinderarzt vom Bettnässen zu erzählen. Sprecht unbedingt mit eurem Kinderarzt bzw. eurer Kinderärztin, wenn die eigene Hilflosigkeit und der Wunsch nach medizinischem Rat größer werden.

Bis sich ein Erfolg einstellt, heißt es, Ruhe zu bewahren – und sich gut vorzubereiten. Ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass der Sohn meiner Freundin auf seiner ersten Klassenreise super erleichtert war, dass seine Ninjamas Pyjama Pants, wie ganz normale Unterwäsche aussahen. Optimal fürs Selbstwertgefühl, wie ich finde. Mein eigener Sohn hat nach der Reise jedenfalls nichts von irgendeiner „Windel“ erzählt. Dafür haben die zwei Jungs lieber eifrig die nächste Übernachtungsparty geplant.

* „Pampers bricht das Tabu des Bettnässens“ Studie, durchgeführt im Dezember 2021 in Großbritannien
**Deutsche Kontinenzgesellschaft e.V., Infobroschüre: DKG_Enuresis_07-19.pdf (kontinenz-gesellschaft.de)

Alma Ettwig
Ich bin Mutter zweier Söhne (2010 und 2015 geboren) – und oft ist es nicht so einfach, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Wie gut, dass ich das, was ich tue, so sehr liebe! Schreiben ist immer auch Ausgleich für mich. Für Abwechslung sorgt außerdem unser Labradoodle Kalle, der uns freudig zu Ausflügen an Alster, Elbe und Ostsee begleitet. Der vierte Mann im ohnehin ziemlich lebendigen Haus. Aber ich find's herrlich!

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Nicole
Nicole
1 Jahr zuvor

Toller Artikel  vielen Dank.

Das Thema Bettnässen sollte wirklich in der Öffentlichkeit anders behandelt werden.

Gibt wohl kein Kind oder Jugendlichem dem nicht mal ein nächtlicher Unfall passiert ist. Daher sollten auch alle Eltern das Thema einmal ansprechen und darauf zielen das es absolut nicht schlimm ist wenn mal was daneben geht und es Kinder/Menschen gibt die sich hier etwas schwer tun,  aber das es die Person nicht zu was “ besonderes “ machen sollte.

Was wohl auch ein Knackpunkt ist dass das Thema Windeln zu kritisch in der Familie vermittelt wird. Klar sollte ein Kind das trocken werden erlernen so das die Windel aus dem Alltag immer mehr verschwinden. Trotzdem ist es wichtig seinem Nachwuchs zu vermitteln das die Windeln bei manchen immer noch über Nacht zum absichern eine grosse Hilfe darstellt und das es eben eher ein Hilfsmittel ist wo man sich nicht schämen muss wenn diese zum Einsatz kommt.