Erste Klassenfahrt: „Für mein Kind ist es noch zu früh – was jetzt?”

„Die Schule feiert dieses Jahr ein Jubiläum und möchte mit allen Klassen auf eine einwöchige Fahrt gehen (…). Darauf war ich in der 1. Klasse nicht gefasst und ich habe absolut kein gutes Bauchgefühl dabei. Zum einen der Fakt mit dem Alter, zum anderen die Länge von einer ganzen Woche und dann noch die Distanz von 150 Kilometern. Wenn es für drei Tage und ‚um die Ecke‘ gewesen wäre, würde ich anders darüber denken. Aber so?”

Ungute Gefühle wegen der ersten Klassenfahrt

Die Mama, die in unserer Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas”, um Rat bittet, sieht sich mit einer Herausforderung konfrontiert, die viele Eltern kennen. Die erste Klassenfahrt des Kindes. Nicht alle Eltern fühlen sich wohl damit, ein Grundschulkind für eine Woche den Lehrkräften anzuvertrauen und auch viele Kinder haben in diesem Alter noch Angst davor, so lange von ihrer Familie getrennt zu sein.

Deswegen schreibt auch die Mama, dass sie mit ihrem Sohn noch mal in Ruhe sprechen möchte, um herauszufinden, wie er zu dem Ganzen steht: „Ich werde ihn nochmal fragen, wie er das sieht und was er möchte. Ich möchte ihn EIGENTLICH nicht aus der Klassengemeinschaft reißen und ausgrenzen, aber ich tue mich total schwer mit der Entscheidung und mir zerrüttet es mein Mama-Herz.”

Doch abgesehen vom eigenen Bauchgefühl dazu: Wie sieht denn die rechtliche Lage aus?

Müssen Eltern ihre Kinder mit auf Klassenfahrt schicken? Bildungsthemen sind in Deutschland Ländersache – und da bilden auch die Klassenfahrten keine Ausnahme. Wir können deswegen keine pauschale Aussage dazu treffen. Grundsätzlich zählen sie aber zu normalen Schulveranstaltungen wie Bundesjugendspiele oder Wanderausflüge und müssen deshalb von Schülerinnen und Schülern aufgrund der allgemeinen Schulpflicht wahrgenommen werden.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, eine Klassenfahrt zu umgehen:

  • Du kannst zwingende Gründe vorweisen, weshalb dein Kind nicht mitfahren kann. Bei einer akuten oder chronischen Erkrankung beispielsweise wird ein Attest des behandelnden Arztes benötigt. Doch auch sehr starkes Heimweh könnte ein Grund sein, den eure Schule akzeptiert.
  • Umgekehrt dürfen Lehrkräfte Schüler*innen von der Klassenfahrt ausschließen, wenn sie starke Bedenken haben, etwa, weil es im Vorfeld schön häufiger Probleme wegen aggressiven Verhaltens oder fortwährender Störung der Klassengemeinschaft gegeben hat.

In beiden Fällen gilt dann aber, dass das Kind am Unterricht in anderen Klassen teilnehmen muss. Es gibt also nicht die Alternative, dass es schulfrei hat, während die Mitschüler*innen verreist sind.

Die Meinung der anderen Mamas aus unserer Community

Doch was sagen denn andere Mütter zu den Fragen der Mama? In den Kommentaren gibt es unterschiedliche Gedanken dazu:

„Das wird ein riesen Spaß und riesiges Abenteuer für die Kinder. Die größten Bedenken haben mal wieder die Eltern. Lass ihn fahren, erzähl ihm, dass das eine tolle Chance ist, als Klasse ein tolles Abenteuer zu erleben.”

„Ich könnte es nicht, mein Kind in der 1. Klasse so lange wegfahren lassen, ohne zu wissen, ob alles okay ist. Finde es sehr früh.”

„Es gibt Positives und Negatives an der Sache, ich finde man sollte beide Seiten betrachten. Positiv: die Klasse hat gleich am Anfang die Chance, stark zusammenzuwachsen und alle können sich besser und intensiver kennenlernen. Die Frage ist, ist das für jedes Kind was ? Für ein sensibles Kind, das allgemein länger braucht, um sich irgendwo neu einzuleben und zurechtzufinden ist es bestimmt eher kontraproduktiv und überfordernd. Also, ich würde es individuell nach meinem Kind und meinem Mutterinstinkt entscheiden.”

Wie würdest du entscheiden? Verrate uns deine Meinung oder deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren!

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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