Erste Hilfe am Strand: Linderung bei Quallenstich, Seeigel-Stachel & Co.

Endlich Urlaub!!!!! Und ganz egal, ob St. Peter Ording, Dänemark oder Mallorca: Viele Familien zieht es ans Meer. Kein Wunder, denn die Kombination aus Sonne, Sand und Ozean tut Körper und Seele einfach gut. Meistens zumindest – denn hier lauern auch einige Gefahren, gerade für die kleinsten Strandurlauber. Wie die richtige erste Hilfe am Strand aussieht und wann man doch lieber einen Arzt auf die Blessuren schauen lässt, lest ihr hier:

 

Erste Hilfe am Strand bei…

Schnittwunden, z. B. durch Muscheln

Ach, Muscheln sammeln macht riesigen Spaß, oder? Sie sind einfach wunderschön, keine sieht wie die andere aus – aber scharfkantig können sie alle sein. Richtig schützen kann man kleine Kinderfüße nur durch Badeschuhe. Ist es doch passiert, muss die Wunde mit sauberem Wasser gereinigt werden und unbedingt vor erneuter Verschmutzung geschützt werden. Klappt dies ohne Pflaster oder Verband, ist das um so besser – denn das Ausbluten reinigt den Schnitt zusätzlich. Dann am besten ab in die Apotheke oder zu den Rettungsschwimmern. Die wissen, ob die Wunder weiter versorgt werden muss, z. B, geklebt oder genäht.

Ebenfalls wichtig: Ist das Kind gegen Tetanus geimpft? Ansonsten bitte unbedingt beim nächsten Arzt nachholen! Bei blutenden Wunden ist das Tetanus-Risiko zwar nicht sehr hoch, aber sicher ist sicher.

 

Stichen durch Seeigel-Stacheln

Seeigel werden vor allem an südlichen Stränden und im seichten Wasser zum Problem für Urlauber. Sie haben Stacheln, die sich in unsere Haut bohren können – und dann nicht mehr entfernen lassen. Einige, SELTENE (!) Seeigel-Arten sondern Gifte ab, die Schwellungen oder Lähmungen verursachen. Wesentlich häufiger entzündet sich die Haut um den Stachel, brennt und schmerzt. Und wie sieht dann die richtige erste Hilfe am Strand aus? Den Stachel bitte nicht herausziehen, das muss der Arzt machen – den man schnell aufsuchen sollte. Dieser wird die Wunde dann mit schmerzlindernden, entzündungshemmenden Medikamenten versorgen – und bei Bedarf den Tetanus-Schutz auffrischen. In der Regel sind Seeigel-Stiche zwar ziemlich schmerzhaft – aber wenigstens harmlos.

Und was fällt uns hier als erstes auf? Genau – Kinder bitte immer ab in den Schatten! Foto: Bigstock

 

Quallenstichen

Glitschige Quallen (urgs) ziehen Kinder oft magisch an. Die meisten von ihnen – Quallen, nicht Kinder – sind völlig harmlos. Vor den selteneren Feuer- und Nesselquallen (beide Arten sind deutlich orange bis rot) muss man sich allerdings in Acht nehmen. Beim Kontakt mit ihren Tentakeln öffnen sich diese und dringen in Verbindung mit Wasser oder Reibung in die Haut ein. Diese entzündet sich dann – und brennt wie Feuer!

Sind viele rote Quallen im Meer oder am Strand zu sehen, geht man deshalb am besten gar nicht erst ins Wasser. Übrigens schwimmen häufig auch nur die Tentakeln im Meer – bekommt man diese dann ins Gesicht oder an den Oberkörper, brennt es. Und: Auch tote Quallen, die am Strand liegen, können noch „nesseln“. Auf keinen Fall berühren!

Ist es doch passiert, behandelt man die betroffenen Hautstellen am besten mit Rasierschaum aus der Dose, der großzügig aufgesprüht wird. (Vielleicht eine kleine Reisepackung mit in die Badetasche packen?)  Trocknen lassen und die Schicht mit einer Plastikkarte (wie EC-Karte, Kundenkarte…) abschaben. Erste Hilfe am Strand: Es funktioniert auch, die Stelle mit den Nesseln mit Sand zu bedecken.

Danach lindert ein juckreizstillendes Kühlgel den Schmerz und das Brennen. Bei starken Schmerzen und Verbrennungen aber bitte ab zum Arzt oder den Notarzt verständigen!

 

Schürfwunden

Steine auf dem Meeresgrund, raue Wellenbrecher – kaum ein Strandurlaub mit Kindern kommt ohne Schürfwunden und Schrammen aus. Zum Glück sind die Wunden meist ganz oberflächlich und lassen sich schnell selbst behandeln. Zuerst sollte man die Wunde mit Trinkwasser ausspülen. Anschließend desinfizieren. Ein die Wunde komplett umschließendes Pflaster schützt die Wunde. Denn Sand sollte möglichst nicht an die Wunde kommen. Dann kann das Kind sorglos weitertoben. Wie fast immer gilt: Lieber den Tetanus-Schutz überprüfen.

Übrigens: Verletzungen, die größer sind als eine Zwei-Euro-Münze, sollte sich lieber ein Arzt anschauen.

 

Das sind sie, die wichtigsten Tipps zur ersten Hilfe am Strand.

Und hier lest ihr mehr zu den Themen:

 

Sonnenbrand:

SOS! WAS KANN ICH TUN, WENN MEIN BABY EINEN SONNENBRAND HAT?

 

Sonnenstich:

SONNENSTICH: DER RICHTIGE SCHUTZ FÜR KINDER

 

Hitzschlag:

HITZSCHLAG BEI KINDERN: SO ERKENNST DU IHN & DAS KANNST DU TUN

 

Komm heil durch den Sommer! ☀

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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