Der Wind pustet, die Luft wird kühler und wir freuen uns wieder auf all die Herbstklassiker in der Freizeit – endlich! Heute bleiben die Kastanien aber mal liegen, denn wir gehen Drachen steigen lassen! Wir sagen euch, wie euer Herbstabenteuer für alle zum Spaß wird. Egal ob Groß oder Klein, Anfänger oder Fortgeschrittene – Hier kommt alles, was ihr über Drachen wissen müsst!
Wann kann man Drachen steigen lassen?
Selbstverständlich braucht es Wind, um einen Drachen steigen zu lassen. Deshalb eigen sich die Monate September, Oktober und November am besten, wenn es in unseren Breitengraden gerne mal etwas windet. Falls ihr jedoch einen Urlaub z.B. an Nord- oder Ostsee plant, dann solltet ihr den Drachen ungeachtet der Jahreszeit einpacken, denn am Meer weht fast das ganze Jahr über genügend Wind.
Achtung: Bei drohenden Gewittern, dunklen Wolken und einer sich schnell ändernden Wetterlage solltet ihr immer und unbedingt auf das Drachen steigen verzichten bzw. den Drachen sofort vom Himmel holen. Auf einer großen freien Fläche könnte der Drachen nämlich zum gefährlichen Blitzableiter werden.
Wie viel Wind braucht man zum Drachen steigen lassen?
Ideal zum Drachensteigen ist eine Windstärke zwischen 2 und 6. Hat der Wind zu wenig Kraft, heben die bunten Flieger nicht richtig ab und es kommt schnell Frust auf. Jagt der Wind wiederum zu stark über’s Land, können selbst Erwachsene in Schwierigkeiten kommen, das Flugobjekt noch gut festhalten bzw. zähmen zu können. Besondere Vorsicht ist hier auch bei ungleichmäßigem, böigem Wind geboten. Nur Profis sollten bei Windstärke 7 und 8 noch mit ihrem Drachen vor die Tür gehen, die über genügend Kraft und Know-How verfügen, den Flieger sicher zu steuern.
Wie stark der Wind lokal bläst, lässt sich einfach in jeder Wetter-App nachschauen. Ansonsten reicht oft auch ein Blick aus dem Fenster, ob sich die Bäume und Äste leicht und möglichst gleichmäßig im Wind wiegen. Je nach Drachenmodell bzw. Gewicht kann auch unterschiedlich viel Wind vonnöten sein. Wenn du dir unsicher bist, steht das meist auch in der Produktbeschreibung bzw. Anleitung des jeweiligen Drachenmodells. Wer es ganz professionell mag und auf Nummer sicher gehen möchte, kann zur Bestimmung der Windstärke natürlich auch einen Windmesser verwenden.
Wo kann man Drachen steigen lassen?
Um einen Drachen richtig steigen lassen zu können, braucht es eine große freie Fläche – ohne Bäume, Laternen und vor allem Strommasten. Das kann z.b. eine große Wiese, ein unbestelltes Feld, ein Sport- oder Bolzplatz oder auch eine ungenutzte Parkplatzfläche sein. Grundsätzlich ist das Drachen steigen in Deutschland überall erlaubt, es gibt jedoch einige wichtige Punkte zu beachten, die sogar in der Luftverkehrsordnung geregelt sind:
- Die Leine eines Drachen darf nicht länger als 100 Meter sein. Das heißt, der Drachen darf auch nicht höher fliegen als 100 Meter.
- Es müssen min. 600 Meter Abstand zu Bahnstrecken, Oberleitungen, Hochspannungsmasten, Autobahnen und viel befahrenen Straßen eingehalten werden.
- Zur Abgrenzung von Flug- und Segelflugplätzen muss sogar ein Abstand von min. 1,5 km gewahrt werden.
- In Naturschutzgebieten ist das Drachen steigen lassen gänzlich verboten.
Ansonsten sollte natürlich darauf geachtet werden, dass keine anderen Ausflügler in der Nähe durch einen eventuell herabstürzenden Drachen verletzt werden können. Bei leichten Papierdrachen ist es höchstens unangenehm, aber spätestens bei robusten Drachen mit Gestänge besteht ein ernsthaftes Verletzungsrisiko. Achtet auch darauf, dass keine Tiere in unmittelbarer Nähe sind, die sich ängstigen könnten. Vor allem Pferde erschrecken sich leicht durch Drachen und können so unter Umständen sich selbst und Reiter verletzen.
Ganz wichtig: Sollte es doch passieren, dass sich der Drachen in einer Stromleitung verfängt, lasst die Schnur SOFORT los und versucht auf gar keinen Fall, den Drachen selbst herunter zu holen. Dabei besteht absolute Lebensgefahr. Ruft in dem Fall den örtlichen Stromversorger an und meldet den Vorfall, sodass sich Fachleute darum kümmern können.
Welche Drachen eignen sich für kleine Kinder?
Ihr kennt sie vielleicht noch aus eurer eigenen Kindheit: Sogenannte Einleinerdrachen haben, wie ihr Name schon sagt, nur eine Leine. Fliegen sie einmal hoch oben in der Luft, müssen sie nicht mehr gelenkt werden. Deshalb sind sie mit ein wenig Unterstützung eines Erwachsenen schon für Kinder ab 3 Jahren geeignet.
Durch leichtes Ziehen an der Leine kann man sie etwas höher oder niedriger fliegen lassen. Ein weiterer Vorteil: Sie brauchen auch nicht allzu starken Wind, um schön fliegen zu können. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Designs. Und das auch schon für wenig Geld. Diese Varianten finden wir zum Beispiel besonders toll:
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Und falls ihr noch kein Modell entdeckt habt, dass euch optisch so richtig zusagt, dann könnt ihr natürlich auch einen Einleiner-Drachen komplett selber bauen. Noch unkomplizierter ist der Weg zum Wunschdrachen, wenn ihr euch für ein Blanko-Bastelset entscheidet:
Übrigens: Je länger der Drachenschwanz, desto stabiler hält sich der Drachen in der Luft. Mal ganz davon abgesehen, dass ein langer Flatterschwanz auch toll aussieht und kleine und große Herzen höher schlagen lässt. Reicht euch der mitgelieferte Drachenschwanz nicht, dann könnt ihr sie auch noch einzeln dazu kaufen. Zum Beispiel in einer Länge von 6m und hübscher Regenbogen-Optik!
Pro-Tipp unserer Community: Egal für welchen Drachen ihr euch am Ende entscheidet, bevor ihr ihn losfliegen lasst, kontrolliert unbedingt, ob die Drachenschnur fest und sicher an Drachen und Spule befestigt ist. Ansonsten könntet ihr eine unschöne Überraschung erleben, wenn ihr die Schnur das erste mal komplett abwickelt, wenn der Drachen schon in der Luft ist.
So lasst ihr euren Drachen am besten steigen
Bevor euer windiger Freund in die Lüfte steigen kann, müsst ihr die Windrichtung bestimmen. Schaut dafür zum Beispiel danach, in welche Richtung Blätter fliegen und Büsche wehen oder verlasst euch auf eure Sinne: Wann bläst euch der Wind von vorne ins Gesicht?
Am besten seid ihr für den Start zu zweit: Einer steht mit dem Rücken zum Wind und hält die Drachenschnur in der Hand. Der zweite hält den Drachen hoch und entfernt sich langsam um ca. 20 Meter. Dabei sollte die sich langsam abrollende Schnur ständig gespannt sein. Sobald Wind aufkommt und ihr merkt, dass der Drachen von alleine an der Schnur zieht, kann er mit einem leichten Schwung gen Himmel losgelassen werden. Ist der Wind so nah am Boden nicht ganz regelmäßig oder eher schwächer, dann kann es auch helfen, wenn die Person mit der Schnur in der Hand ein paar Schritte läuft. Um den Drachen später wieder vom Himmel zu holen, wickelt ihr die Drachenschnur einfach Stück für Stück wieder auf die Spule, bis der Drachen wieder bei euch ist. Einen Lenkdrachen bekommt ihr hingegen wieder vom Himmel, indem ihr ihn abwechselnd links und rechts herunterzieht und ihn so vorsichtig „kontrolliert abstürzen“ lasst.
Achtung Verletzungsgefahr: Unmittelbar nach dem Start, sollte die Person, die den Drachen in den Himmel geschickt hat, nicht mehr unter dem Flugbereich herumlaufen, sondern sich nur noch hinter dem Piloten aufhalten. Es sollte auch auf keinen Fall versucht werden, einen Drachen zu fangen.
Was sind Lenkdrachen?
Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Einleinern, verfügen Lenkdrachen über mindestens zwei Leinen, über die sie gesteuert werden. Dadurch kann man mit ihnen tolle Muster fliegen oder Loopings und Schrauben am Himmel drehen und je nach Modell auch lustige „Motorengeräusche“ erzeugen. Grundsätzlich gilt aber: Je mehr Schnüre, desto schneller und schwieriger zu lenken ist ein Drachen auch. Bei starkem Wind kann es da auch einen Erwachsenen schnell mal von den Füßen holen. Deshalb sind Lenkdrachen eher für geübte Drachensteiger geeignet und zu Beginn sollte immer erst mit jemand Erfahrenem geübt werden.
Lenkdrachen – Ab welchem Alter?
Es gibt zwar Modelle, die schon für Kinder ab 6 Jahren geeignet sind, aber natürlich kommt es dabei auch stark auf die Erfahrung, Körpergewicht und Kraft des Kindes an. Deshalb empfehlen wir Lenkdrachen erst für Kinder ab einem Alter von etwa 8 Jahren, wenn ihre motorischen Fähigkeiten und die Kraft ausreichen, um selber entsprechend den Drachen bedienen zu können. Natürlich sollte aber auch dann immer noch ein Erwachsener in der Nähe sein. Das sind zum Beispiel einige hübsche Modelle, die für die unterschiedlichen Altersgruppen geeignet sind:
3D-Flugzeug-Lenkdrache von Decathlon ab ca. 8 Jahren (39,99€): Dieser Drachen ist nicht nur ein besonderer Blickfang dank seines aufwändigen Flugzeug-Designs, sondern hat statt zwei Spulen eine Lenkstange. Dadurch lässt er sich auch von Anfängern besonders leicht lenken.
Klassischer Lenkdrachen von Decathlon ab ca. 12 Jahren (29,99€): Dank der besonders robusten Bauweise, die rasante Abenteuer ermöglicht, ist dieser Drachen besonders für erfahrene Drachenflieger geeignet. Ihm macht es auch nichts aus, wenn er bei tollen Freestyle-Tricks einmal mehr abstürzen sollte.
Mattendrachen als Alternative: Auch die sogenannten Mattendrachen zählen zu den Lenkdrachen und verfügen über zwei Leinen. Sie kommen jedoch ohne Stäbe aus, weshalb sie auch bei weniger Wind schon gut fliegen und etwas leichter zu lenken sind. Da sie etwas weniger rasant fliegen als Lenkdrachen mit Gestänge, sind sie ideal für den Einstieg.
Sonstige Tipps zum Drachensteigen:
Auch wenn die Temperaturen noch nicht unbedingt nach Handschuhen verlangen, solltet ihr unbedingt daran denken, welche einzupacken. Denn gerade bei kleinen Kinderhänden können Drachenschnur und Spule auf Dauer ganz schön einschneiden. Unser absoluter Profi-Tipp:
Und was, wenn der Drachenausflug doch nicht stattfinden kann?
Alles liegt bereit, die Vorfreude ist groß – und dann regnet es oder die Windverhältnisse stimmen doch nicht. Uff! Wir haben ein paar Ideen, wie ihr euch euer Drachenabenteuer trotzdem nach Hause holen könnt. Keine Sorge, der nächste trockene, windige Herbsttag kommt bestimmt bald!
Vom Himmel auf’s Backblech: Wie wäre es z.B. mit diesen hübschen Drachenkeksen nach einem Rezept von backen.de?
Stimmt euch musikalisch auf den Herbst ein:
Zeit, zu basteln: Egal, ob klassische Kastanienmännchen, lustige Tiere aus Blättern oder Upcycling-Vogelhäuschen aus alten Milchpackungen: Wir haben für euch viele niedliche und Anleitungen und nachhaltige Bastelideen für Kinder im Herbst, die sich super schnell und wirklich einfach umsetzen lassen!
Wart ihr schon Drachen steigen lassen dieses Jahr? Oder habt ihr noch einen tollen Drachen-Tipp, der in unserem Artikel fehlt?
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