Chinesin wünscht sich ein Baby – und erfährt, dass sie ein Mann ist

Viele Frauen gehen davon aus, ganz schnell schwanger zu werden, quasi beim ersten Versuch. Das klappt auch manchmal, oft ist aber etwas mehr Geduld gefragt. So erging es wohl auch einer Chinesin, die ein Jahr lang vergeblich versuchte, schwanger zu werden. Bei einem Arztbesuch fragte sie deswegen nach und bekam schließlich eine sehr ungewöhnliche Begründung dafür, dass es bisher noch nicht geklappt hatte: Sie wurde als Mann geboren.

Ärzte diagnostizieren zunächst eine Nebennierenhyperplasie

Die 25-Jährige war wegen eines verletzten Knöchels beim Arzt und wurde geröntgt. Dabei fiel den Ärzten auf, dass sich ihre Knochen nach dem Jugendalter nicht mehr weiterentwickelt hatten. Wie die South China Morning Post berichtet, vertraute die junge Frau den Ärzten dann an, dass sie nie ihre Periode bekommen habe. Das hatte sie bisher aus Scham verschwiegen.

Die Chinesin erzählte den Medizinern auch von ihrem unerfüllten Kinderwunsch, weil sie sich fragte, ob dieser möglicherweise mit den anderen Symptomen in Zusammenhang stehe. Weitere Untersuchungen ergaben, dass sie unter einer Nebennierenhyperplasie leidet, einer seltenen, angeborenen Krankheit. Diese führt in manchen Fällen zu einer sexuellen Entwicklungsstörung.

Chinesin ist genetisch als Mann geboren

Die Krankheit könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Eltern der Frau möglicherweise eng verwandt sind. Ein daraufhin durchgeführter Gentest brachte aber noch etwas anderes zum Vorschein: Es stellte sich heraus, dass ihre Chromosomen eindeutig männlich waren, die Chinesin wurde also genetisch als Mann geboren.

Weil sie aber weibliche Genitalien hat, hat die 25-Jährige ihr Geschlecht nie infrage gestellt. Allerdings zeigten die weiteren Untersuchungen, dass sie keine Gebärmutter und keine Eierstöcke hat. Dass sie äußerlich als Frau erscheine, sei auf einen erhöhten Anteil weiblicher Hormone zurückzuführen. Die Chinesin gilt damit als intersexuell, ist also biologisch weder ein Mann, noch eine Frau.

Problem der mangelnden Sexualerziehung in China

Das behandelnde Krankenhaus zeigte am Fall der jungen Chinesin auf, wie ungenügend die öffentliche Sexualerziehung in China sei. So hätten die Eltern der Frau mit ihr schon als Kind und Jugendliche zu weiteren Kontrolluntersuchungen gehen müssen. Dass sie es nicht taten, zeige „wie bedeutend es ihnen an Wissen über Sexualität mangele.“ Denn obwohl es in Schulbüchern Kapitel über die Entwicklung von Geschlechtsorganen und über sexuelle Gesundheit gäbe, würden diese Themen nur selten im Unterricht behandelt.

Nun sei das Wichtigste, dass die 25-Jährige ihre sexuelle Identität rekonstruieren könne, meinte ein Sprecher des Krankenhauses. Bisher habe sie sich noch nicht entschieden, welchem Geschlecht sie sich angehörig fühle.

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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