Braucht mein Kind eine Smartwatch? Und falls ja, welche?

„Mamaaaaa – kriege ich ein Handy? Alle haben jetzt ein Handy!“

Irgendwann ist es soweit. Garantiert. Spätestens in der Grundschule haben die ersten Kinder Smartphones dabei – und sind damit die eindeutigen Queens und Kings der Klasse. Denn wir wissen es selbst am besten: Mit den schlauen Telefonen kann man eine Menge Spaß haben. Und gaaaanz viel Zeit verdadd…, äh verbringen.

Und ja, wir geben es zu: viele Eltern möchten den Besitz des ersten Smartphones deswegen möglichst lange herauszögern.

Geraten dann aber ab und an doch ins Schwanken – denn einige große Vorteile hat das Handy ja schon. Denn genau im Grundschulalter fangen viele Kinder an, selbstständiger zu werden. Sie gehen vielleicht alleine zur Schule und danach dann weiter zum Fussball. Klar trauen Eltern das ihren „Großen“ zu, sonst würden sie sie ja weiterhin auf ihren Wegen begleiten! Aber manchmal kommen Mama und Papa natürlich doch ins Grübeln: Ob alles so geklappt hat wie abgesprochen? Was ist, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert? Oder wenn dem Kind mulmig wird… Und überhaupt: Müsste es nicht schon längst zu Hause sein?

Es wäre schon gut, wenn man sich jetzt gegenseitig erreichen könnte.

Wer dieses Gefühl kennt, sich aber mit einem Smartphone für sein Kind noch nicht ganz anfreunden kann – der denkt vielleicht über die zweite mögliche digitale Anschaffung für sein Kind nach. Eine Smartwatch. Und ganz ehrlich, eine Smartwatch kann eine echte Handy-Alternative sein.

Die schlauen Uhren sind zum Teil direkt für die Bedürfnisse von Kindern (und ihren Eltern) konzipiert. Denn Letztere können alles genauso einstellen, wie sie es wollen: Welche Nummern kann das Kind anrufen? Sollen Notrufe getätigt werden können? Kann mein Kind die Uhr als „Navi“ benutzen?

Dazu gibt es eine Menge harmlose, tolle Funktionen, die den Kindern richtig viel Spaß machen:

Musik, Spiel- und Lernapps, Kindermeditationen, Fitness-Challenges… All das führt sie spielerisch an die Digitalisierung heran – und das ist tatsächlich ein ganz wichtiger Punkt. Unser Leben ist digital, und unsere Kinder wachsen mit all diesen Dingen auf. Es wird quasi von ihnen verlangt. Eine Smartwatch kann ein erster selbstständiger Schritt in den Umgang mit der passenden Technik sein!

So schön so gut… Aber eine spezielle Kinder-Smartwatch hat auch Nachteile: Die meisten Kinder tragen eine Kinder-Smartwatch nur einige Jahre und dann ist die Uhr „out“. Und wir Eltern müssen wieder eine neue Software auf dem Handy installieren… nerv!

Deswegen haben wir unsere Ohren gespitzt, als Apple im Herbst die Apple Watch SE (ab etwa 290 Euro) auf den Markt gebracht hat. Die neue Apple Watch funktioniert ohne ein Smartphone und mit einer neuen Funktion – „Familienkonfiguration“ – können Eltern mit ihrem eigenen Smartphone alle wichtigen und gewünschten Anwendungen auf der Uhr ihres Kindes einstellen. Nötig ist dazu nur ein eigener Mobilfunkvertrag mit eSIM-Aktivierung (einen Mobilfunkvertrag brauchen klassische Kinder-Smartwatches aber natürlich auch).

Das könnte doch eine echte digitale Kinderuhr sein, die man vom Grundschul- bis hin zum Teenageralter gerne und stolz trägt, oder?!

Wir haben uns für euch die neue Apple Watch SE einmal genauer angesehen und sie vor allem auf ihre kindertauglichkeit getestet:

Auf dem ersten Blick unterscheidet sich die Watch nicht von einer anderen Apple Watch. Sie sieht genauso hochwertig und schick aus. Damit kleine Kinder sie trotzdem gerne tragen, kann man die Uhr mit einem bunten, selbst ausgewählten Armband und sogar digitalem Zifferblatt (es gibt Einhööörner!) verschönern. So steht sie den normalen, sehr bunten Kinder-Smartwatches im Nichts nach.

Wie schon gesagt, benötigt man für die Apple Watch, damit man sie ohne iPhone nutzen kann, einen Mobilfunkvertrag mit eSIM-Aktivierung. „Mit eSIM-Aktivierung“ ist ganz wichtig zu betonen, weil die Uhr nicht die Möglichkeit hat, eine Plastik-SIM-Karte einzulegen. Wenn man diesen Mobilfunkvertrag hat, kann man mit der Uhr zu jederzeit telefonieren, facetimen oder Nachrichten senden. Allerdings lassen sich diese Funktionen mittels der Familienkonfiguration sehr gut einschränken. Eltern können genau festlegen, wer und wann durch die Uhr angerufen, oder angeschrieben werden kann.

Und jetzt sind wir auch schon mittendrin in der Familienkonfiguration.

So startet die Familienkonfiguration auf dem iPhone.

Durch sie kann man festlegen, welche Apps auf der Uhr sein sollen und auch wie lange sie genutzt werden können. Am besten richtet man die Uhr gemeinsam mit dem Kind ein und bespricht zusammen, was erlaubt ist und was nicht.

Und zum brisanten Thema Datenschutz, das uns gerade bei unseren Kindern bewegt: Apple sorgt dafür, dass alle persönlichen Daten auf den Geräten und in der iCloud sicher verschlüsselt werden. „Familienkonfiguration“ wurde sorgfältig entwickelt, um sicherzustellen, dass Eltern und Nutzer den Zugriff auf persönliche Daten kontrollieren können. Umfangreiche Informationen zu den Datenschutzrichtlinien von Apple erhältst Du unter: https://www.apple.com/de/privacy/

Unser Extra-Tipp für alle Schüler: Eine schöne App ist die „Stundenplan Deluxe“-App. Mit ihr kann man den Kinderstundenplan ganz einfach digitalisieren und anzeigen lassen.

Stundenplan Deluxe App auf der Apple Watch.

Stundenplan Deluxe App auf der Apple Watch. Foto: Apple Store

Wer möchte, kann die Smartwatch auch noch für viele andere Dinge nutzen: So kann z. B. ein „Notfallpass“ eingerichtet werden, der wichtige Gesundheitsdaten des Kindes enthält. Und auch wenn man als Eltern nicht daran denken mag, über die Seitentaste lässt sich an der Uhr schnell ein Notruf senden.

Ein spielerisches Feature, das gerade bei Corona wichtig ist: Die wasserdichte Uhr hat einen Händewasch-Timer. Wenn dein Kind seine Hände weniger als 20 Sekunden lang wäscht, wird es von der Uhr aufgefodert, weiterzumachen. ?

Eine ganz wichtige, aber bei Eltern umstrittene Funktion ist natürlich die Ortung der Kinder.

Mit Hilfe der Apple Watch SE oder jeder anderen Kinder-Smartwatch können Eltern jederzeit sehen, wo sich ihre Kinder aufhalten. Hier hat jeder seine ganz eigene Meinung zu – und jede einzelne davon ist gerechtfertigt. Wer auf Nummer sicher gehen mag und gerne die Möglichkeit haben möchte, den genauen Aufenthaltsort seines Kindes zu kennen, der sollte aber der Fairness halber eines bedenken: Das Kind sollte unbedingt wissen, dass seine Eltern diese Möglichkeit haben – und einverstanden sein. Wie auch die Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht“ schreibt: „Überwachungsmöglichkeiten in Smartwatches wie GPS-Ortung (…) stellen einen Eingriff in die Freiräume des Kindes dar. Sie sollten daher nur in Ausnahmefällen und nicht ohne Einverständnis des Kindes genutzt werden. Im schlechtesten Fall kann das Vertrauen zwischen Eltern und Nachwuchs nachhaltig beeinträchtigt werden.“ Zudem sollte diese Funktion wirklich nur in Ausnahmefällen aktiviert werden!

Bei der Apple Watch hat uns gefallen, dass man auch hier die Standort-Daten konfigurieren kann. Man kann sich bespielsweise nur benachrichtigen lassen, wenn das Kind an einem bestimmten Ort angekommen ist.

Tja, und braucht mein Kind nun eine Smartwatch?

„Brauchen“ ist natürlich relativ, wie fast alles in Sachen digitale Entwicklung. Meiner Meinung nach ist eine Smartwatch (in unserem Testbericht die Apple Watch SE) aber eine wirklich wunderbare Alternative für Kinder im Schulalter. Denn wenn ein kleines Gadget so viel Spaß und Praktisches verbindet und dann noch für die Sicherheit unserer Kinder sorgen kann, ist es doch eine sinnvolle Anschaffung. Und eines ist natürlich sowieso klar: Kinder werden ihre „kleinen Computer“ am Handgelenk voller Stolz vor sich her tragen.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

Alle Artikel

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
2 Comments
Neueste
Älteste Beliebteste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Informierter VAter
Informierter VAter
1 Jahr zuvor

Von einem Testbericht kann hier jawohl nicht wirklich die Rede sein. Es scheint viel eher, als habe die Autorin ihre persönliche Applevorliebe zum Ausdruck bringen wollen, ohne sich dem Thema umfassend zu widmen. Ist sicherlich ganz großes Kino, schon kleinen Kindern die neuen Statussymbole an den Arm zu hängen, welche sie dann „stolz“ tragen.
Ergänzend zu dem was „Genervtes Elternteil“ geschrieben hat, muss man selbst nutzer eines iPhones sein. Was sicherlich nicht bei jedem Elternteil gegeben ist. Von daher wäre eine Plattformunabhängige Lösung viel sinnvoller.

Genervtes Elternteil
Genervtes Elternteil
2 Jahre zuvor

Man sollte aber auch erwähnen, dass man zum Einrichten der Familienkonfiguration zwingend eine Kreditkartennummer hinterlegen muss und dass die Familienkonfiguration nur mit einer eSim von der Telekom funktioniert….