„Bitte bringt euren Kindern bei, mit Unterschieden umzugehen.”

Als Stacey Gagnon sich entscheidet, den Kindergottesdienst in einer neuen Kirche zu besuchen, ahnt sie nicht, dass dieser Ausflug mit Tränen enden wird. Denn in dem Moment, als ihr Sohn Joel den Raum mit den anderen Kindern betritt, verstummen die Gespräche und alle starren ihn entgeistert an.

Joel hat eine Craniofaciale Fehlbildung im Gesicht, also eine Wachstumsstörung des Schädels und des Gesichts. Solche Fehlbildungen sind angeboren. Joel fehlen aufgrund dessen Knochen im Gesicht und ein Ohr.

„Ich weiß, dass er anders aussieht, aber heute tat es weh.”

In einem Facebook-Post, der inzwischen viral gegangen ist, erzählt die Mama von der unangenehmen Situation: „Sobald wir eintraten, wurde der Raum still und jedes Kind starrte oder zeigte auf meinen Sohn Joel. Mir ist bewusst, dass er anders aussieht, aber heute tat es weh. Ich stand an der Tür und sah, wie jedes Kind mit großen Augen und offenem Mund mein Kind anschaute.” Eine schreckliche Situation für den kleinen Joel, weswegen seine Mama zunächst eingriffen möchte.

„Also trat ich ein und wollte die Kinder ansprechen, aber dann hielt ich inne. Ich blieb stehen und blickte nach hinten in den Raum, wo mein Sohn sich versteckt hatte. Er hatte den Kopf in den Armen vergraben, um sich vor den Blicken der anderen zu schützen.” Also geht Stacey stattdessen zu ihrem Sohn.

Der kleine Joel blickt sie mit einem roten Kopf und Tränen in den Augen an, als sie ihn in die Arme schließt.

Mama Stacey tröstet ihn während des ganzen Gottesdienstes und er schreibt in ihre Hand: „Joel liebt Mama”. Als Stacey sieht, was ihr Sohn gemalt hat, ist sie es, die mit den Tränen kämpfen muss: „Mein schöner und liebevoller Sohn verdient so viel mehr als nur dieses Starren und auf ihn Zeigen.” Deswegen hat die Mama eine wichtige Bitte, die sie an alle Eltern richtet.

„Bitte bringt euren Kindern bei, dass Menschen unterschiedlich aussehen. Zeigt ihnen Bilder von Menschen, die anders aussehen und dann erklärt ihnen, dass es Okay ist, anders zu sein. Aber es ist nicht in Ordnung, jemanden anzustarren, weil er anders aussieht. Es ist nicht in Ordnung, mit dem Finger auf ihn zu zeigen. Bitte bringt euren Kindern bei, dass die Schönheit der Menschen in ihren Herzen zu finden ist, nicht in ihrem Äußeren.”

Ergreifende Worte, in denen so viel Wahres steckt, oder?

Wir wünschen der mutigen Mutter alles Gute und hoffen, dass ihre Geschichte dazu beiträgt, dass Kinder wie Joel solche Situationen nicht mehr ganz so oft erleben müssen. HIER geben wir Tipps, wie du mit deinen Kindern über Menschen mit Behinderungen sprechen kannst.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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