Für Patricia und Kimberly O’Neill war der Weg zum Wunschkind sehr lang und steinig. Das Paar aus Arizona beschreibt ihn am markantesten in Zahlen: 4 Jahre, 7 Versuche, 3 Fehlgeburten, 1,616 Injektionen und 40.000 Dollar.
Am Ende hat sich aber alles gelohnt, sagten die beiden und feierten ihr lang ersehntes Baby mit einem wunderbaren Neugeborenen-Fotoshooting. Dabei entstand ein Bild, das über 65.000 Mal geteilt wurde und fast 100.000 Likes hat, weil es so viele Menschen berührt und die Geschichte der Familie zeigt.
So viele Spritzen
Baby London, wie die Kleine heißt, liegt darauf in ein Regenbogen-Tuch gewickelt inmitten aller Spritzen, die ihrer Mama verabreicht wurden. Im inneren Kreis sieht man die zur Blutverdünnung, außen sind die, die für die Vorbereitung zur In-Vitro-Fertilisation direkt nötig waren. Die blutverdünnenden Spritzen sind die, die am Ende zum Erfolg führten.
Sie wurden von einem Spezialisten verordnet, den das Paar aufsuchte, bevor sie den letzten Embryo einsetzen ließen.
„Es war unglaublich, alle Nadeln so ausgelegt zu sehen. Sie alle anzuschauen und zu sagen: ‚Mann, ich habe es geschafft, das zu erdulden. Ich war stark genug, das durchzustehen.‘ Meine Frau und ich sahen sie an und uns kamen die Tränen“, so Patricia gegenüber US-Medien.
Hoffnung und Trauer liegen so nah beieinander
Das Regenbogen-Tuch hat ebenfalls eine besondere Bedeutung: Regenbogen-Babys nennt man die Kinder, die nach einer Fehlgeburt zur Welt kommen.
Gleich drei davon mussten Patricia und Kimberley verkraften, was für sie besonders schwer war. Das erste Baby verlor Patricia nach sechs, das zweite nach acht Wochen. Das rief die Ärzte auf den Plan und sie untersuchten die heute 30-Jährige gründlich. Sie fanden einen seltenen Gendefekt, der die Chancen auf ein Baby deutlich reduzierten.
Trotzdem machten sie weiter, wieder wurde Patricia schwanger. Doch auch dieses Mal starb das Baby in Patricias Bauch. Eine weitere Tragödie für das Paar: „Wir waren so aufgeregt. Es war die achte Woche und wir wussten, dass es ein Junge wird. Wir sahen den Herzschlag. Und dann gingen wir in der 11. Woche wieder zum Arzt und der Herzschlag war weg.“
Weitermachen für die Liebe
An diesem Punkt wollte Patricia nicht mehr. Sie war emotional und körperlich erschöpft und wollte aufgeben.
„Ich war fertig. Ich war fertig damit, mich zu quälen und zu stechen. Ich war fertig mit den Arztbesuchen. Ich war dabei, das Handtuch zu werfen“, erzählte Patricia.
Doch in einer Beziehung gibt es immer zwei: „Meine Frau und ich, wir haben diese Reise zusammen begonnen, und wir hatten beschlossen, dass wir immer zusammen halten würde, bei allen schwierigen Entscheidungen, und sie war noch nicht bereit, aufzugeben.“
Für ihre Frau Kimberly gab Patricia dem Wunschkind also eine weitere Chance. Es sollte die letzte sein.
Endlich ein Baby!
Sie wurde schwanger, aber dieses Mal hielten sie sich beide zurück mit ihrer Freude: „Wir haben unseren Atem angehalten. Es war so beängstigend. Während der gesamten Schwangerschaft waren wir so angespannt!“
Ganz glauben konnten sie es erst, als ihr kleines Mädchen endlich auf der Welt war: „Als wir sie weinen hörten, sahen wir uns an und fingen auch an, zu weinen. Ich zitterte und weinte so sehr. Es war ein überwältigendes Gefühl von Erleichterung. Sie ist endlich hier. Es waren so viele Emotionen auf einmal für uns. Es ist immer noch so unwirklich für mich, dass wir endlich unser Baby haben. Wir haben es wirklich geschafft.“
Kein Wunder, dass die Familie nun überglücklich ist und jeden Moment mit der kleinen London genießt: „Wir fühlen uns so gesegnet, dass sie hier ist. Ich habe keine Worte, um es zu beschreiben, sie ist einfach unglaublich.“