Beim Essen festgebunden & misshandelt: Vorwürfe gegen Kita

Nachrichten dieser Art gehen mir immer besonders an die Nieren, und ich glaube, so geht es allen Eltern. Die Kita ist ein Ort, in den wir vertrauen müssen. Schließlich lassen wir unsere Kinder dort für mehrere Stunden am Tag. Oftmals sogar schweren Herzens, weil wir eben arbeiten müssen oder andere Gründe haben. In den meisten Fällen gefällt es unseren Kindern dort auch gut, sie erleben erste Freundschaften, lernen ein soziales Miteinander und haben tolle Erzieher*innen, die „ihren“ Kindern mit viel Hingabe und Fantasie tolle Erlebnisse bescheren.

Schlimm, wenn dem nicht so ist.

Aber leider werden auch immer wieder Einzelfälle bekannt, in denen Kinder in Krippen und Kitas nicht gut behandelt werden – um es mal sachte auszudrücken.

Ganz aktuell geht gerade ein Fall aus Neu-Ruppin durch die Medien.

Die Eltern der Kita „Eichhörnchen“ erheben schwere Vorwürfe, wie u.a. RTL berichtet.

„Sie haben ihn gemobbt, in einem Tonfall mit ihm geredet, der nicht schön war. Er wurde beim Mittagsschlaf auf die Matratze gedrückt, er wurde beim Essen teilweise festgebunden, so dass er wirklich essen musste.“ So wird eine verzweifelte Mama in dem Magazin zitiert. Das Schlimmste aber war, dass ihrem Sohn ein sexueller Übergriff in die Schuhe geschoben wurde:

„Er soll die Genitalien eines anderen Kindes in den Mund genommen haben. Völlig absurd.“

Und auch ein anderer Papa, deren Tochter die Kita besucht, erzählt schockierende Erlebnisse. Seine Tochter sei immer wieder mit blauen Flecken und Schürwunden heimgekommen. Frage er bei der Kitaleitung nach, wurde er abgewürgt. Und: Seine Tochter und auch andere Kinder hätten in der Kita nichts zu trinken bekommen. Er ging mit ihr zum Arzt, ließ es sich attestieren:

„Da hat sich herausgestellt, dass sie unterwässert ist, dass sie in der Kita nichts getrunken haben kann.“

Mittlerweile sind die beiden Kita-Leiterinnen suspendiert und es ist ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet, wie Neu-Ruppins Bürgermeister Nico Ruhle gegenüber dem Märkischen Medienhaus sagte. „Meine Aufgabe ist jetzt auch, die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor einem Generalverdacht zu schützen. Es geht konkret um die beiden Leiterinnen.“ Die anderen Mitarbeiter*innen der Einrichtung, die „gute Arbeit“ leisten, müssten geschützt werden und der Fall lückenlos aufgeklärt.

Daher bittet Nico Ruhle im Hinweise. Er bittet deswegen darum, sich mit Beobachtungen, die noch nicht bekannt sind, direkt an ihn zu wenden – am besten schriftlich über [email protected]. Alle Hinweise würden natürlich vertraulich und anonym behandelt.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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