Baby verschwand am Flughafen Kabul: Nun hat die Familie ihr Kind zurück

Im August 2021 befand sich Kabul im Ausnahmezustand und die Welt sah dabei zu. Die Taliban hatte die Macht übernommen und tausende Menschen sammelten sich vor dem Flughafen der Hauptstadt und versuchten panisch auszureisen.

Die Bilder, von den verzweifelten Menschen am Hamid Karzai International Airport, gingen um die Welt. Besonders die Aufnahmen verzweifelter Eltern, die ihre Kinder den Soldaten am Flughafen über den Zaun reichten, bleiben international im Gedächtnis. Denn wie verzweifelt müssen Eltern sein, die ihre Babys und Kleinkinder an fremde Menschen übergeben, ohne zu wissen, wann sie sie wiedersehen?

Mitten im Chaos befand sich auch der zwei Monate alte Sohail Ahmadi, berichten verschiedene Medien. Als das Gedränge immer schlimmer wird, drücken auch seine Eltern ihr Baby einem Soldaten auf der anderen Seite des Zauns in die Arme. Doch als sie es schließlich selbst auf das Flughafengelände schaffen, ist ihr Sohn verschwunden.

Die Familie sucht verzweifelt nach dem kleinen Sohail, doch irgendwann bleibt ihnen nicht anderes übrig: Der Vater, der als Wachmann in der US-Botschaft gearbeitet hat, seine Frau und die vier weiteren Kinder nehmen schließlich einen der letzten Evakuierungsflüge in die USA.

Es folgen Monate voll grauenhafter Ungewissheit.

Niemand weiß, ob ihr Baby überhaupt noch lebt. Doch dann sorgt ein Bericht über die verzweifelte Suche nach Sohail der Nachrichtenagentur Reuters für einen kleinen Hoffnungsschimmer. Es meldet sich ein 29-jähriger Taxifahrer, der am Kabuler Flughafen ein weinendes Baby am Boden gefunden hatte. Angeblich hatte er eine zeitlang vergeblich nach den Eltern gesucht und das Baby schließlich mitgenommen, um es gemeinsam mit seiner Frau als eigenes Kind aufzuziehen.

Es stellt sich heraus, dass es sich bei diesem Baby tatsächlich um den kleinen Sohail handelt. Der Großvater des Kindes, der noch in Afghanistan lebt, macht sich auf den Weg nach Kabul, um sein Enkelkind abzuholen. Doch der Taxifahrer weigert sich, das Kind herzugeben. Er will zuerst die Garantie, dass er und seine Familie ebenfalls in die USA evakuiert werden.

Es dauert sieben Wochen bis die Familien sich einigen können

Die anschließenden Verhandlungen mit dem Taxifahrer dauern insgesamt sieben Wochen an. Doch nach diesen langen und schmerzhaften Wochen kann endlich eine Einigung erzielt werden und der Großvater darf Sohail mitnehmen.

Bisher konnten die Eltern ihr Baby noch nicht wieder in die Arme schließen, trotzdem sind sie überglücklich. Sie leben inzwischen in Michigan und haben dort die Übergabe ihres Sohnes per Videotelefonie verfolgen können. Die Familie hofft nun, dass ihr Baby schnell zu ihnen in die USA gebracht werden kann.

Wir wünschen der Familie, dass sie bald wieder vereint ist und der kleine Sohail endlich in die Arme seiner Eltern zurückkehren kann.

Lena Krause
Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach! Bevor ich bei Echte Mamas gelandet bin, habe ich Literatur und Medienwissenschaften studiert und nebenbei in einer Agentur als Texterin gearbeitet. Danach habe ich im Lokaljournalismus angefangen und sogar mit meinem Team den „Vor-Ort-NRW-Preis” gewonnen. Die große Nähe zu Menschen und Lebensrealitäten habe ich dort lieben gelernt und das lasse ich jetzt in unsere Echten Geschichten einfließen. Die sind mir nämlich eine Herzensangelegenheit, genauso wie die Themen Vereinbarkeit, Female Empowerment und Psychologie.

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