Auberginen in der Schwangerschaft: Gesundes Nachtschattengewächs

Auf einem Teller mit Antipasti darf sie nicht fehlen: die Aubergine. Ihr etwas fader Eigengeschmack lässt sich mit einem beherzten Griff ins Gewürzregal und einigen Runden auf dem Grillrost raffiniert kontern. Aber dürfen Auberginen in der Schwangerschaft überhaupt auf den Teller? Aber ja! Sie sind sogar sehr gesund. Welche Vorteile sie mitbringt, zeigen wir dir hier.

Was du über den Verzehr von Auberginen in der Schwangerschaft wissen musst

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Auberginen kannst du während der Schwangerschaft bedenkenlos zu dir nehmen.
  • Sie gehören – wie Kartoffeln – zur Gattung der Nachtschattengewächse.
  • Auberginen sind ziemlich gesund, enthalten unter anderem Kalium, Folsäure, B-Vitamine und Vitamin C.
  • Frische Auberginen sind nährstoffhaltiger als überreife.
  • Ihre Frische erkennst du am Drucktest: Die Schale sollte nur leicht nachgeben.
  • Heutzutage gezüchtete Auberginen enthalten nur noch wenig bis gar kein Nervengift Solanin.

Darum sind Auberginen in der Schwangerschaft gesund

Wenn du in der Schwangerschaft Appetit auf Auberginen hast, kannst du diese bedenkenlos verzehren. Die enthaltenen Mineralien und Vitaminen tun sowohl dir als auch deinem ungeborenen Baby gut. Die Aubergine trägt wenig intensive Aromen in sich. Das hängt auch damit zusammen, dass sie zu 93% aus Wasser besteht. In Schale und Fruchtfleisch stecken jedoch auch der Mineralstoff Kalium, das Schwangerschaftsvitamin Folsäure sowie B-Vitamine und das Vitamin C. Besonders viele der wertvollen Pflanzenstoffe liefern frische Auberginen.

Die Aubergine wird auch als Eierfrucht bezeichnet und gehört bei uns nicht zu den klassischen Gemüsesorten. Das hübsche Nachtschattengewächs ist eher in der mediterranen, orientalischen und türkischen Küche zu Hause. Mit ihrer dunkelviolett glänzenden Schale und dem prallen Fruchtkörper legt die Aubergine einen edlen Auftritt zwischen hageren Möhrchen, verstrubbeltem Lauch und staubigen Kartoffeln hin. Unter ihrer hübschen Schale versteckt das etwa 20 Zentimeter lange, ovale bis keulenförmige Gemüse ein weißes Fruchtfleisch. Da dieses in zubereiteter Form eine schwammige Konsistenz entwickelt, die an Fleisch erinnert, wird die Aubergine auch als Fleischersatz in vegetarischen Gerichten eingesetzt.

Zu den bekanntesten Gerichten mit Auberginen gehört das griechische Moussaka. Aber auch das französische Ratatouille kommt nicht ohne das Gemüse aus.

Woran du frische Auberginen erkennst

Eine Aubergine, die vor Nährstoffen strotzt und frisch vom Acker ist (in Deutschland eine Seltenheit, da die Gemüsefrucht in der Regel Importware aus Spanien, China, Türkei und Italien ist), erkennst du an ihrer glänzenden Schale und durch den Drucktest: Die Frucht sollte nur leicht nachgeben, wenn du sanft mit dem Daumen darauf drückst. Weist die Aubergine hingegen ein löchriges Fruchtfleisch, braune Samen oder braune Stellen auf, ist sie nicht mehr frisch und eignet sich in der Schwangerschaft nicht gut als Nährstofflieferant.

Die Nährstoffe der Aubergine bewahrst du am besten, wenn du sie nach dem Einkauf an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort lagerst. Dort bleiben sie bis zu zwei Tage frisch. Für die Aufbewahrung im Kühlschrank ist das Gemüse nicht geeignet. Die Nasskälte sorgt dafür, dass die Aubergine weich wird.

Ist der Solaningehalt von Auberginen in der Schwangerschaft gefährlich?

Wie Kartoffeln gehören Auberginen zur Gattung der Nachtschattengewächse. Diese haben die Eigenschaft, das schwache Nervengift Solanin zu produzieren. Im unreifen Zustand enthalten Auberginen besonders viel von diesem Bitterstoff. Anzeichen eines hohen Solaningehalts sind grüne Stellen. Wenn du die Aubergine vor der Zubereitung gründlich auf solche prüfst und keine findest, kannst du das Gemüse problemlos genießen. Zur Beruhigung: Das Gift wurde im Rahmen des professionellen Auberginenanbaus nahezu herausgezüchtet. Das Gemüse enthält also ohnehin nur noch wenig davon.

Leichte Vergiftungserscheinungen durch Solanin äußern sich in Magenbeschwerden, Übelkeit oder einer Nierenreizung. Das Nervengift ist hitzebeständig, löst sich also durch Erhitzungsmethoden wie Kochen oder Braten nicht auf.

Tipps zur Zubereitung von frischen Auberginen

Rohe Auberginen schmecken bitter und laden daher nicht zum Knabbern ein. Erst durch Dünsten, Braten, Kochen, Backen oder Grillen legen sie die bittere Note ab und entfalten ihren leicht würzigen Geschmack, der gern noch durch einen furchtlosen Griff in das Gewürzregal unterstützt werden kann.

Doch bevor du der Aubergine mit einer Gewürzsalve etwas mehr Geschmack einhauchst, solltest du Stiel und Blätter entfernen und das Gemüse gründlich unter fließendem Wasser abwaschen. So wäschst du eventuell vorhandene Keime ab, die Krankheiten wie Taxoplasmose auslösen können. Nun ist die Aubergine bereit, um sich während der Schwangerschaft in deinen Menüplan einzufügen.

Tipp: Falls du dir die Aubergine jedoch mit Fett zubereitest, solltest du dieses vor dem Verzehr mit einem Küchentuch wieder abtupfen. Denn: Auberginen saugen Fett gierig auf – und zu viel Fett liegt schwer im Magen und macht sich schnell auf den Hüften bemerkbar. Salzt du das aufgeschnittene Gemüse hingegen kräftig und lässt es danach etwa 20 Minuten ruhen, entziehst du der Aubergine Wasser und Bitterstoffe. Sie schmeckt später milder.

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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