Angriff auf Israel: So kannst du mit deinem Kind darüber sprechen

Die Welt schaut erstarrt auf Israel. Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt ist am vergangenen Samstag erneut eskaliert: Die palästinensische Gruppe Hamas hat Israel angegriffen. Aus dem Gazastreifen wurden Bomben abgefeuert, Kämpfer der Hamas überfielen Orte in Israel.

Die Bilder voller Gewalt und Hass, die durch die Nachrichten gehen, treffen einen mitten ins Herz.

Man sieht das Leid der Menschen, liest von ihren Schicksalen, ist voller Mitgefühl. Hat aber gleichzeitig auch Angst: Kann uns das alles auch passieren? Wie geht es weiter mit der Welt?

Am liebsten möchte man all das von seinen Kindern fernhalten. Denn wie sollen wir den Kleinen etwas begreiflich machen, was für uns Erwachsene schon unverständlich erscheint? Wie sollen sie das aushalten, wenn auch wir die Nachrichten nur schwer ertragen können?

Doch Experten sind sich sicher – und auch wir wissen es auch eigener Erfahrung: Kinder bekommen mehr mit, als man denkt.

Auch sie sehen Nachrichten im TV,  sehen die Titelblätter der Zeitungen und hören Gespräche mit. Deswegen ist es eine gute Idee, auch heikle Themen behutsam aufzugreifen und so kindgerecht Sorgen und Ängste einzuordnen und zu lindern.

Aber – wie genau geht man das am besten an?

1. Die richtige Stimmung

Wir kennen das: Ist das Kind müde, hungrig oder abgelenkt, klappt es denkbar schlecht, über etwas zu sprechen. Aber auch die eigene Verfassung ist nicht ganz unwichtig: Hat einen die Angst gerade ganz akut im Griff, kann man sicher nicht ruhig und gefasst über die Geschehnisse sprechen. Dein Kind darf ruhig wissen, dass dich die Situation bewegt, aber es sollte das Gefühl haben: Mama und/oder Papa geben mir Sicherheit und kann/können mich und meine Sorgen auffangen.

2. Bei den Fakten bleiben

Wir sollten versuchen, keine wilden Spekulationen oder Zukunftsvisionen mit in das Gespräch einfließen zu lassen. Die hat seine Fantasie dem Kind vielleicht auch selbst schon mehr als genug beschert. Bleibe bei den Fakten: Was passiert gerade? Was liegt in der Vergangenheit?

3. Sich Hilfe holen

Es ist nicht immer einfach, den Überblick über alle Zusammenhänge und historischen Begebenheiten zu behalten. Es ist keine Schande, sich beim Erklären Unterstützung zu holen. Ein ganz heißer Tipp von mir ist dabei immer die Website der Kindernachrichten ZDF logo! Auch zum Nahostkonflikt und den aktuellen Geschehnissen findest unter dem Link spannende, kindgerechte News und Erklärungen sowie passende Videos, die ihr euch gemeinsam ansehen könnt.

4. Medienkonsum begleiten

Gerade ältere Kinder treiben sich täglich in den sozialen Netzwerken herum. Diesen Konsum sollten Eltern unbedingt begleiten – entweder, indem sie gemeinsam mit den Kindern surfen oder aber, indem sie Gesprächsangebote machen.

5. Gemeinsam überlegen, was helfen könnte

Wie kann man die Gefühle verarbeiten, die Gedanken beruhigen? Manchen Kindern hilft es, ein Bild zum Thema zu malen, andere möchten sich eher mit anderen Themen ablenken… Die Kleinen wissen meistens instinktiv genau, was ihnen gut tut.

Die Experten von „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht“ wissen: Je nach Alter beschäftigen die Kinder oft ganz unterschiedliche Fragen:

• Klein- und Vorschulkinder entwickeln schnell große Ängste, weil sie Fantasie und Realität nicht immer gut trennen können.

• Bei Schulkindern stehen hingehen oft auch moralische Fragen im Mittelpunkt, etwa zum Thema Schuld. Zudem möchten sie wissen, was wäre, wenn ihnen selbst so etwas passieren würde – und ob das wahrscheinlich ist.

Übrigens: Du musst nicht auf alle Fragen eine Antwort haben! Trotzdem kannst du deinem Kind helfen, mit der Situation besser umzugehen. Das Wichtigste an allem ist: Nimm die Ängste deines Kindes ernst und nimm dir genug Zeit, um mit diesen umzugehen.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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