Absage-Mail: Kita lehnt Mädchen wegen seines Vornamens ab

Die Suche nach einem Platz in der Kita ist für viele Eltern eine echte Odyssee. Gleich nach dem positiven Schwangerschaftstest lassen sie sich auf die Warteliste ihrer Wunsch-Einrichtungen setzen, halten regelmäßig Kontakt und bekunden ihr weiterhin bestehendes Interesse – und haben trotzdem keine Garantie auf einen Platz, wenn es dann soweit ist.

Und wer sich zu spät um einen Platz kümmert, hat oft sowieso das Nachsehen…

Es gibt einfach viel zu wenige Kita- und Krippenplätze. Deswegen sind die Einrichtungen natürlich gezwungen, unter all den Interessenten gut auszuwählen und vielen Eltern eine enttäuschende Absage zu überbringen.

Das ist bitter, aber natürlich nachvollziehbar. Andrea Maurer, Journalistin und Mama, hat allerdings eine Absage bekommen, die sie wirklich sprachlos gemacht hat. Grund dafür ist das Argument der Kita, warum ihre Tochter Ella keinen Platz in ihrem Haus bekommen kann.

Es gäbe bereits ein kleine Ella in der Kita. Daher könne Andrea Maurers Tochter nicht aufnehmen. Denn: „Aus Erfahrung gestaltet es sich im Alltag sehr schwierig mit zwei gleichnamigen Kindern“. Es sei für die beiden Ellas einfach zu schwierig zu verstehen, wer nun gerade gemeint sei, wenn die Erzieher sie rufen würden.

Nun ja. Tja. Hmm.

Die perplexe Mama hat die E-Mail der Kita anonymisiert auf ihrem Twitter-Account veröffentlicht.

Ihr Tweet wurde aktuell 1700 Mal geteilt und 6100 Mal geliked. Und fleißig kommentiert. Ungläubig, wütend oder herrlich ironisch:

„Kindernamen müssen ab sofort wohl besser aus mindestens 12 Buchstaben, einer Zahl und einem Sonderzeichen bestehen.“

„Wie bitte?! Wir hatten 3 Jennys. Die leben heute noch irritiert, orientierungslos und keine fühlt sich angesprochen…“

„Deshalb warte ich als Alexander noch immer auf meine Einschulung.“

„Krass! Aber egal, sie hätte auch schreiben können; da das Mädchen, welches mir damals in der 8. klasse den Freund ausspannte, auch Andrea hieß, wird’s hier nix mehr mit Kitaplatz. Oder: meine Bahn hatte Verspätung. Oder oder oder“

Sehr lustig zu lesen. Aber – Mama Andrea Maurer ist natürlich nicht gerade zum Lachen zumute. Sie findet einfach keinen Platz in einer Kita.

Es wird wirklich dringend Zeit, dass mehr Plätze geschaffen werden, damit solche skurrilen Absagen Eltern nicht mehr ernsthaft in die Bredouille bringen – oder, noch besser, gar nicht mehr vorkommen.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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