Manche Beziehungen enden nicht, sie verändern nur ihre Form. Bei Nadine und ihrem Ex-Mann war es ein langer Weg von Kindheitsfreundschaft, Liebe, Ehe und zwei Kindern – hin zu Trennung, neuen Wegen und einem Co-Parenting, das heute erstaunlich gut funktioniert. Ihre Echte Geschichte zeigt, dass Familie viele Formen haben kann und dass eine Trennung nicht das Ende sein muss, sondern der Beginn von etwas Neuem.
„Ich kenne meinen Ex-Mann schon seit der Kindheit. Wir waren immer beste Freunde und haben unglaublich viel zusammen erlebt. 2009 hatten wir dann eine Affäre – da stand ich eigentlich kurz davor, jemand anderen zu heiraten. Doch wir entschieden uns füreinander, die Hochzeit wurde abgesagt und ich bin im Sommer 2009 zu ihm gezogen.
Im Dezember war ich mit unserem ersten Kind schwanger.
2018 kam endlich die Hochzeit, die ich mir so lange gewünscht hatte. 2019 unser zweites Kind. Unsere Beziehung war immer eine Mischung aus starken Momenten und großen Tiefpunkten.
Mit der Zeit wurde unsere Ehe mehr und mehr zu einem WG-Alltag voller Ignoranz und Angebrülle. Ich hatte das Gefühl, alles allein stemmen zu müssen – die Kinder, die Organisation, den Alltag.
Es fühlte sich an, als hätte er sich nach der Hochzeit zu sicher gefühlt, dass ich sowieso bleibe. Und irgendwann konnte ich nicht mehr.
Im Dezember 2023 trennte ich mich.
Wir lebten aber bis Ende 2024 noch als Eltern-WG zusammen. Die Trennung ging von mir aus – und das war schwer, aber richtig. Als ich im Dezember 2024 endgültig ausgezogen war, kamen trotzdem plötzlich die Zweifel. Gedanken wie: ‚Habe ich alles kaputt gemacht?‘
Diese Gefühle entstanden vor allem durch die Außenwelt, durch das Bild davon, wie Familie angeblich auszusehen hat.
Er half mir damals noch beim Umzug.
Aber direkt danach hatten wir erstmal komplette Funkstille. Von Januar bis Mitte März 2025 sprachen wir kein einziges Wort miteinander.
Es war eine harte, verwirrende Zeit. Ich mochte ihn ja irgendwie noch – aber nicht mehr als Partner. Das realisieren zu müssen, tat weh.
Trotz all dem gelang uns im Sommer ein gemeinsamer Schritt nach vorn.
Wir feierten die Geburtstage unserer Kinder zusammen. Im Oktober war er sogar auf meinem Geburtstag.
Nach und nach fanden wir einen ganz neuen Umgang miteinander – ruhiger, respektvoller, freundschaftlicher.
Heute, im November 2025, habe ich seit fast einem Jahr meine eigene Wohnung.
Wir leben ein gleichberechtigte Wechselmodell, die Kinder wechseln sonntags, Feiertage und Ferien teilen wir gerecht auf. Und: Es funktioniert wirklich gut.
Familie kann so viel mehr sein als Vater, Mutter, Kinder unter einem Dach. Wir führen sie jetzt anders – und trotzdem gemeinsam. Als ich ihn neulich fragte, was das zwischen uns heute eigentlich ist, sagte er: ‚Na Freundschaft. Oder Freundschafts-Patchwork.‘ Und genau so fühlt es sich an.
Er ist für mich nach wie vor ein besonderer Mensch.
Unsere Geschichte verbindet uns fürs Leben, nur eben auf eine andere Art. Ich bin heute in einer neuen Beziehung – seit Sommer 2025, ganz zufällig entstanden.
Wir respektieren uns wieder. Wir akzeptieren uns wieder. Wir geben einander Raum. Und darauf bin ich stolz.“
Liebe Nadine, vielen Dank, dass wir deine Geschichte erzählen durften. Wir wünschen dir alles Liebe für die Zukunft!
Lebt ihr vielleicht ein ähnliches Familienmodell?
Wir freuen uns auf deine Geschichte!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, spannend oder ermutigend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected]



