Zugegeben, wirklich neu ist ist es uns natürlich nicht, dass ein Kind nicht DER Karrierepush schlechthin ist. Das hat sich tatsächlich auch 2025 nicht geändert, so traurig das ist. Aber jetzt zeigt eine neue Studie, wie heftig die Zahlen wirklich sind.
Forscher*innen des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Universität Tilburg haben herausgefunden: Vier Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes verdienen Mütter im Schnitt fast 30.000 Euro weniger als Frauen im gleichen Alter ohne Kinder. Bisher dachte man, es wären „nur“ rund 20.000 Euro…
Aber wie kommt es denn zu diesen Zahlen?
Das ist leicht erklärt: Wenn Frauen vor ihrem 30. Geburtstag Mama werden, sind sie oft gerade erst so richtig fest im Berufsleben und bei ihrem Arbeitgeber angekommen. Endlich wäre genug Erfahrung für einen Aufstieg da – und dann heißt es plötzlich: Baby statt Beförderung.
Das bedeutet weniger Einkommen und verpasste Chancen in einer Phase, in der andere richtig aufsteigen. Studien-Co-Autor Lukas Riedel: „Werden Frauen unter 30 Jahren erstmals Mutter, erleiden sie einerseits Verluste im gegenwärtigen Einkommen. Andererseits verpassen sie auch wichtige Karriereschritte in der besonders prägenden frühen Berufsphase mit entsprechenden Folgen für ihren weiteren Werdegang.“
Kommen Mütter dann in den Job zurück, haben sie es ebenfalls nicht leicht. Immer noch haben viele Arbeitgeber Vorurteile, eine Unterstützung, um Job und Familie unter einen Hut zu bringen, gibt es kaum.
Das Alter, in dem Frauen ihre Kinder bekommen, macht einen Unterschied
Deswegen ganz klar: Das Alter macht einen Unterschied. Jüngere Mamas verpassen eher die ersten großen, prägenden Karriereschritte. Frauen, die später Kinder bekommen, sind häufiger bereits in ihrem Job etabliert. Auch wenn sie aufgrund von Teilzeitarbeit nach der Geburt zunächst weniger verdienen. „Langfristig gelingt es ihnen aber besser, ihre Karriere nach der Geburt wieder aufzunehmen. Die Verluste nach der ersten Geburt entwickeln sich also unterschiedlich für Mütter unterschiedlichen Alters“, so Riedel.
In der Forschung nennt man das Ganze übrigens „Child Penalty“. Aber ganz egal, welchen Namen man diesem Phänomen gibt. Die aktuelle Studie zeigt einmal mehr: Wir brauchen dringend bessere Unterstützung für Mamas im Job – mehr echte Vereinbarkeit, faire Chancen und weniger Benachteiligung.
Quelle:
„Mütter verdienen nach der Geburt ihres Babys im Schnitt schlechter als gleichaltrige Frauen ohne Kinder.“ auf spiegel.de, abgerufen am 24.10.2025
