Studie: Liebe Frühchen-Mama, deine Stimme kann Wunder bewirken

Viele Mamas kennen das: Schon in der Schwangerschaft spricht man mit dem Baby im Bauch, singt, erzählt vom Tag – und irgendwie fühlt sich das richtig an. Jetzt zeigt eine neue Studie der Stanford University, wie stark die Stimme einer Mutter tatsächlich auf die Entwicklung ihres Babys wirkt – besonders bei Kindern, die zu früh auf die Welt kommen.

In der Studie untersuchte das Forschungsteam um Kinderärztin Melissa Scala 46 Frühgeborene. Die Babys wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe hörte nachts regelmäßig Aufnahmen, auf denen ihre Mütter aus dem Kinderbuch Paddington Bär vorlasen. Die andere Gruppe bekam keine Aufnahmen. So wollten die Forschenden herausfinden, wie sich die vertraute Stimme der Mutter auf die Gehirnentwicklung auswirkt, wie die Tagesschau berichtet.

Mamas Stimme sorgt für bessere Hirnentwicklung

Das Ergebnis: In den Hirnscans zeigte sich, dass sich bei den Babys, die regelmäßig die Stimme ihrer Mutter hörten, die Sprachbahnen in der linken Gehirnhälfte stärker entwickelten.
Scala erklärte in der Mitteilung der Stanford University, es sei beeindruckend, „dass etwas so Kleines offenbar einen so großen Unterschied machen kann“.

Die Forschenden vermuten: Die vertrauten Klänge könnten die Reifung jener Gehirnverbindungen fördern, die für Sprache und Kommunikation wichtig sind – und Frühchen damit einen Entwicklungsvorsprung geben.

Forschung zu Musiktherapie zeigt ähnliche Ergebnisse

Auch in Deutschland gibt es spannende Ansätze, die in eine ähnliche Richtung gehen. Am Universitätsklinikum Essen zeigt die Forschung zur Musiktherapie, dass Musik die sogenannte „weiße Substanz“ im Gehirn von Frühgeborenen stärkt – also die Nervenfasern, die Informationen zwischen den Gehirnzellen weiterleiten. Gleichzeitig kann Musik Stress senken, Herz- und Atemfrequenz stabilisieren und das Wohlbefinden der Kinder verbessern.

Musiktherapeutin Susann Kobus, die das Angebot in Essen mit aufgebaut hat, berichtet, dass Musik nicht nur den Babys hilft, sondern auch die Eltern entlastet: Durch das gemeinsame Musizieren oder Singen entstehe Nähe, und viele Mütter fühlten sich weniger hilflos, wenn sie ihr Kind auf der Intensivstation nicht ständig berühren dürfen.

Auch die Stimme anderer Bezugspersonen hat positive Effekte

Und es muss nicht immer nur die Stimme der Mutter sein – auch Väter, Geschwister oder andere vertraute Bezugspersonen können durch Singen, Vorlesen oder einfaches Erzählen die Entwicklung des Babys unterstützen. Jedes gesprochene Wort, jeder vertraute Ton vermittelt Sicherheit, Geborgenheit und Bindung.

Ob dein Baby noch im Bauch ist, gerade auf die Welt gekommen oder schon durch die Wohnung krabbelt – deine Stimme ist mehr als nur Klang. Sie ist ein Anker, ein beruhigendes Signal – und eines der schönsten Geschenke, die du deinem Kind machen kannst.

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Quellen:
• Tagesschau: Studie: Stimme der Mutter fördert Sprachentwicklung von Frühgeborenen, veröffentlicht am 22. Oktober 2025, abgerufen am 23. Oktober 2025
Stanford University / Stanford Medicine: Mother’s voice strengthens premature babies’ brain connections, Pressemitteilung, Oktober 2025
Universitätsklinikum Essen: Musiktherapie bei Frühgeborenen, Forschungsprojekt, abgerufen am 23. Oktober 2025

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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