Richard Wenner, Papablogger (Instagram @papamunnity und Blog papammunity.de) konnte sich immer vorstellen, ein zweites Kind mit seiner Partnerin zu bekommen. Aus medizinischen Gründen haben sich die beiden aber dann dagegen entschieden. Im Echte Papas-Podcast hat Richard unseren Hosts Marco und Florian erzählt, wie diese Entscheidung ihr Familienleben beeinflusst – und auch, welche Vorteile er heute darin sehen kann, ein Einzelkind zu haben. Hört unbedingt mal rein!
Und hier lest ihr schon einmal, warum Richard und seine Frau kein zweites Kind bekommen haben:
„Grundsätzlich hätten wir uns schon sehr gut vorstellen können, noch ein Geschwisterchen für Hugo zu bekommen. Letztendlich gab es aber mehrere Faktoren, die eine Rolle dabei gespielt haben, warum es dann nicht dazu gekommen ist und er ein Einzelkind bleibt.
Zum einen sind wir, wie ich finde, relativ spät Eltern geworden, und zwar mit 35. Das ist heutzutage vielleicht auch schon ein Stück weit die Normalität. Aber letztendlich waren wir eben schon Mitte 30 und dann spielen bei der Familienplanung ja auch nochmal ganz andere Faktoren eine Rolle: Je älter man wird, desto größer werden die Risiken.
Wir haben uns auch Gedanken darüber gemacht, was denn der vermeintlich beste Abstand zwischen den Geschwisterkindern ist.
Versucht man das direkt zu machen? Wartet man vielleicht zwei, drei Jahre? Ich selber habe einen Bruder, meine Frau hat eine Schwester. Wir sind jeweils drei Jahre auseinander und wir haben da eigentlich ganz gute Erfahrungen gemacht. Aber als Hugo geboren wurde und wir uns dann mit dem Thema Geschwisterchen auseinandergesetzt haben und dachten: Zwei, drei, vier Jahre Altersunterschied wären ganz schön, dachten wir aber auch: Dann sind wir ja schon Ende 30, inklusive Schwangerschaft vielleicht sogar Anfang 40…
Dazu kam dann auch, dass meine Frau sich für eine weitere Schwangerschaft auch einer Operation hätte aussetzen müssen.
Inklusive dem nachfolgenden Heilungszeitraum, so dass da also auch nochmal der Faktor Zeit und dann auch noch der Faktor gesundheitliche Risiken eine Rolle gespielt haben.
Das alles waren die Punkte, die uns dazu gebracht haben, uns irgendwann mit dem Gedanken anzufreunden, dass Hugo ein Einzelkind bleibt. Auch, wenn der Gedanken an ein zweites Kind immer da war und wir es immer noch schön gefunden hätten, wenn noch ein Geschwisterchen gekommen wäre. Es wäre möglich gewesen, aber wir haben uns in Anbetracht des medizinischen Risikos nicht damit wohlgefühlt, es noch einmal zu probieren.
Mein Bruder und ich sind adoptiert und haben unsere leiblichen Eltern nie kennengelernt.
Deswegen war und ist mir die Vaterschaft sehr wichtig, ich habe mich sehr auf Hugo fokussiert und ja, er ist auch definitiv ein Papa-Kind.
Meine Frau hatte einen Kaiserschnitt und er ist direkt nach der Geburt zu mir gekommen, das erste Bonding haben also wir beide gemacht. Und ich habe seit dem ersten Moment versucht, ihn und seine Entwicklung wahrzunehmen. Und mit der Zeit habe ich dann auch oft gedacht: ,Okay, wenn wir ein zweites Kind hätten, wie gerecht könnte ich dem überhaupt werden?‘ Weil ich finde – und da blicke ich dann auch so auf unsere Kindheit zurück – man muss sich ja zwangsläufig irgendwann so ein bisschen zweiteilen. Und so hatte ich mich dann auch ein bisschen früher als meine Frau schon so eher damit abgefunden, dass Hugo ein Einzelkind bleibt.
Es gab aber auch immer wieder Momente, die uns getriggert haben, weil sie sehr deutlich gemacht haben, dass es endgültig ist.
Wir gehen dann gerne zum Beispiel auf Flohmärkte. Einerseits, um Sachen anzuschaffen fürs Kind, aber auch, um Kindersachen zu verkaufen. Als wir uns dann von Dingen der Erstausstattung getrennt haben, war das ja gleichbedeutend mit: Die Familienplanung ist abgeschlossen. Das fühlte sich dann immer schwer an.
Heute ist Hugo sieben Jahre alt und ich sehe auch die Vorteile daran, dass Hugo ein Einzelkind ist. “
Das ganze Gespräch mit Richard hört ihr in der Echte Papas-Podcastfolge #167: