Nachts. 3 Uhr. Das Baby schreit ununterbrochen. Ist es nur Bauchweh oder steckt mehr dahinter? In den ersten Wochen mit Baby dreht sich fast alles um das kleine Bäuchlein: Blähungen? Bauchweh? Schreien! Ständig ist man besorgt – diese Phase kennen wir Mamas irgendwie alle. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie unsicher ich zu Beginn war. Doch manchmal ist es eben nicht nur „normales Bauchweh“, sondern eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder sogar eine Allergie. Genau deshalb lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Hier kommen alle Infos zu den drei häufigsten Unverträglichkeiten – wie du sie erkennst und was du tun kannst, um deinem Baby zu helfen.
Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten bei Babys – öfter als man denkt
Im Mama-Alltag werden Bauchschmerzen oder Schreiphasen meist als „typisch Baby“ abgetan. Viele denken: „Koliken gehören einfach dazu, das verwächst sich schon.“ Und auch die Oma oder Freundin sagen: „Das ist ganz normal, probier’s mal mit Kümmelzäpfchen.“ Doch das stimmt nicht immer.
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Wie und wann entstehen Unverträglichkeiten und Allergien?
Allergien können sich schon in den ersten Lebensmonaten entwickeln, immer dann, wenn das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Eiweiße reagiert. Eine Unverträglichkeit hingegen bedeutet, dass bestimmte Bestandteile der Nahrung nicht richtig verdaut werden können – meist, weil ein Enzym fehlt. -
Wie groß ist das Problem wirklich?
Schätzungen zufolge leiden insgesamt etwa 6–8 % aller Babys im ersten Lebensjahr an einer Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit. Am häufigsten ist dabei die Kuhmilcheiweiß-Allergie mit rund 2–3 %. Andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie die Laktoseintoleranz sind im Säuglingsalter dagegen sehr selten und treten meist erst im Schulalter auf.
Die gute Nachricht: Man kann viel tun, um Babys zu helfen und wieder mehr Ruhe und Entspannung in den Familienalltag zu bringen.

Symptome können vielfältig sein und sich bei jedem Kind anders äußern.
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An welchen Symptomen erkenne ich eine Allergie oder Unverträglichkeit?
Die Anzeichen sind manchmal schwer zu deuten, weil sie sehr unterschiedlich und unspezifisch sein können. Folgende Symptome können auf eine Allergie hindeuten:
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Haut: Ausschläge, Ekzeme, Rötungen oder starker Juckreiz
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Bauch & Verdauung: starke Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Blut im Stuhl
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Allgemein: häufiges Schreien, Unruhe, schlechter Schlaf
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Wachstum: Babys nehmen nicht richtig zu oder entwickeln sich langsamer
Was ist normal, was nicht?
Ein bisschen Bauchgrummeln nach dem Stillen oder in der Beikostphase ist völlig normal. Problematisch wird es, wenn Beschwerden über längere Zeit anhalten, sehr stark sind oder dein Baby sichtbar leidet. Die gute Nachricht: Die meisten Nahrungsmittelallergien des Säuglingsalters verwachsen sich bis zum Schulalter wieder. Bis dahin ist aber eine konsequente Behandlung so früh wie möglich erforderlich.
Die 3 häufigsten Allergien bei Babys
1) Kuhmilcheiweiß-Allergie
Die Kuhmilcheiweiß-Allergie ist die häufigste Allergie im Säuglingsalter, fast jedes 20. Kind leidet daran. Sie entsteht, wenn das Immunsystem Eiweißbestandteile aus der Kuhmilch als „Feind“ einstuft. Oft fällt sie durch Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Verdauungsprobleme, Hautreaktionen, aber auch durch Blut im Stuhl oder schlechtes Wachstum auf. Sogar Atemwegsymptome, wie chronischer Husten oder Schnupfen können Anzeichen einer Kuhmilcheiweiß-Allergie sein. Die Beschwerden zeigen sich sehr unterschiedlich und können mal unmittelbar nach Nahrungsaufnahme, mal erst nach Tagen auftreten.
Abgrenzung zur Laktoseintoleranz:
Während bei der Kuhmilcheiweiß-Allergie das Immunsystem reagiert, fehlt bei der Laktoseintoleranz ein Enzym, das Milchzucker abbaut – oder es ist nur vermindert vorhanden. Laktoseintoleranz ist bei Babys sehr selten – und tritt meist erst im Schulalter auf.
Verlauf & Therapie:
Die gute Nachricht: Die meisten Babys (allerdings nicht alle, daher unbedingt am Ball bleiben) „wachsen“ aus einer Kuhmilcheiweiß-Allergie wieder heraus – oft bis zum Schulalter. Bis dahin gibt es – nach Absprache mit dem Arzt – verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden in den Griff zu bekommen:
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Kuhmilchfreie Ernährung der Mutter beim Stillen: Wenn das betroffene Baby gestillt wird, kann es helfen, wenn die Mama selbst auf Kuhmilchprodukte verzichtet. So gelangen die Eiweiße nicht über die Muttermilch zum Kind.
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Teildiät des Babys: Manche Familien entscheiden sich für eine Kombination aus weiterem Stillen unter Verzicht auf Kuhmilch in der Ernährung der Mutter und einer Spezialnahrung als Ergänzung.
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Komplette Ernährung mit Spezialnahrung: Bei einer Kuhmilcheiweiß-Allergie ist es notwendig, dass nicht gestillte Babys auf eine speziell für Kinder mit Kuhmilcheiweiß-Allergie entwickelte, medizinisch geprüfte Spezialnahrung, wie zum Beispiel Neocate®* umgestellt werden. Diese sind auf Basis von non-allergenen Aminosäuren und 100 % frei von Kuhmilchprotein – und lösen somit keine allergischen Reaktionen aus. Der Syneo™-Komplex in Neocate® Syneo enthält wertvolle Bifidokulturen, die bei gestillten, nicht allergischen Babys dominant sind, und unterstützt die Darmflora der Kleinen.

Die Kuhmilcheiweiß-Allergie ist die häufigste Unverträglichkeit bei Babys.
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2) Zöliakie / Weizenallergie
Spannend wird es oft mit dem Beikoststart: Wenn Gluten ins Spiel kommt, zeigen manche Babys Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust oder Wachstumsprobleme. Hier muss unterschieden werden zwischen einer Zöliakie, einer Autoimmunerkrankung, die eine lebenslange glutenfreie Ernährung erfordert, und einer Weizenallergie, die manchmal nach einigen Jahren wieder verschwindet. Typisch ist, dass die Beschwerden nach glutenhaltigen Lebensmitteln, wie Brot, Nudeln oder Gebäck auftreten. Nur durch ärztliche Tests lässt sich unterscheiden, ob es sich um Zöliakie oder eine Weizenallergie handelt.
3) Eiallergie
Auch Eier sind ein Klassiker unter den Allergieauslösern im Kleinkindalter – ebenfalls oft sichtbar, sobald es mit der Beikost losgeht. Typische Symptome sind Hautreaktionen, Ausschläge oder Bauchschmerzen direkt nach dem Essen. Manche Kinder reagieren schon auf kleinste Mengen, andere nur auf rohes Ei. Achtung: Eier verstecken sich in vielen Lebensmitteln wie Backwaren, Nudeln oder Panaden. Viele Kinder vertragen Eier nach ein paar Jahren wieder – aber auch hier gilt: Abklärung beim Kinderarzt ist Pflicht.
Was tun – an wen wende ich mich?
Wichtig: Bitte nicht auf eigene Faust Lebensmittel streichen oder herumprobieren – das kann schnell zur Mangelernährung führen. Beim Verdacht auf eine Unverträglichkeit oder Allergie ist immer die Kinderärztin oder der Kinderarzt die erste Anlaufstelle. Sie entscheiden, ob und welche Tests notwendig sind (z. B. Bluttests, Hauttests oder Ernährungsprotokolle) sowie welche Maßnahmen zu ergreifen sind.
Eine Ernährungsberatung kann im Anschluss helfen, den Speiseplan optimal anzupassen. Unterstützung bekommst du auch bei der Nutricia Produktberatung:
Telefon: 00800 – 700 500 00 (Mo-Fr 9-16 Uhr, gebührenfrei aus DACH)
E-Mail: [email protected]
Du vermutest, dass euer Kind unter einer Kuhmilcheiweiß-Allergie leidet? Der Online-Allergietest von Nutricia Neocate hilft im ersten Schritt schnell und unkompliziert weiter. Das Ergebnis solltest du dann unbedingt mit eurem Kinderarzt oder Kinderärztin besprechen. Du möchtest allgemein mehr über das Thema Kuhmilcheiweiß-Allergie erfahren? Dann schau unbedingt bei nutricia.de vorbei!

Eine Unverträglichkeit ist kein Grund zur Panik und lässt sich meist gut behandeln.
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Fazit: Allergien und Unverträglichkeiten sind kein Grund zur Panik
Allergien und Unverträglichkeiten bei Babys kommen vor – häufiger, als man denkt. Du bist mit deinen Sorgen also definitiv nicht alleine. Aber: Mit der richtigen Diagnose und Unterstützung lassen sich die Allergien gut in den Griff bekommen. Dein Baby muss nicht leiden, und ihr als Familie könnt wieder entspannter durch den Alltag gehen. Viele Kinder „wachsen“ mit der Zeit sogar aus ihren Allergien heraus – und bis dahin gibt es tolle Möglichkeiten, dein Baby optimal zu versorgen.
*Bei allen oben genannten Symptomen und auch bei Verdacht auf eine Kuhmilcheiweiß-Allergie sollte immer der Kinderarzt/die Kinderärztin kontaktiert werden, um die Diagnose und Behandlung individuell einzuleiten. Der Test auf eine Kuhmilcheiweiß-Allergie kann erste Hinweise geben, das Ergebnis sollte jedoch immer mit dem Kinderarzt/der Kinderärztin abgeklärt werden.
Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Babys. Säuglingsanfangsnahrungen sollten nur auf Rat von Kinderärzten oder anderem medizinischen Fachpersonal verwendet werden.
Neocate® ist eine Spezialnahrung für Säuglinge und Kleinkinder auf Basis non-allergener Aminosäuren zum Diätmanagement bei Kuhmilcheiweiß-Allergie. Neocate® ist ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.