Anja ist Mutter zweier gesunder Kinder. Was viele nicht wissen: Ihre erste Schwangerschaft war geprägt von Angst, Unsicherheit und einer lebensverändernden Diagnose. Heute spricht sie in ihrer Echten Geschichte offen darüber – für mehr Sichtbarkeit, für mehr Verständnis. Und für alle, die das Gefühl brauchen: Du bist nicht allein.
„Ich bin Mama von zwei gesunden Kindern, musste allerdings während meiner ersten Schwangerschaft eine sehr schwere Zeit durchmachen.
Eines Abends konnte ich plötzlich die Hälfte meines Gesichtsfeldes nicht mehr wahrnehmen – das ist schwer zu beschreiben, aber ich wusste sofort: Es liegt nicht an meinen Augen, sondern an meinem Gehirn.
Im Krankenhaus wurde sofort eine ausführliche Abklärung eingeleitet.
Allerdings aufgrund der Schwangerschaft zunächst ohne bildgebende Diagnostik. Am nächsten Tag durfte ich wieder nach Hause, fühlte mich aber überhaupt nicht gut.
Am Abend fuhren wir erneut ins Krankenhaus, wo ich am nächsten Morgen ein MRT bekam. Wieder wurde ich nach Hause geschickt. Die vorläufige Diagnose lautete: Verdacht auf Migräne mit Aura.
Am Nachmittag erhielt ich einen Anruf aus dem Krankenhaus.
Man habe sich die MRT-Bilder erneut angeschaut – und doch etwas gefunden: Ein Gerinnsel im Okzipitallappen. Ein ischämischer Infarkt. Also: Ein Schlaganfall. Mit 27. In der 26. Schwangerschaftswoche.
Ich habe nie geraucht, nie wirklich Alkohol getrunken und ernähre mich seit jeher gesund. Die Diagnose war ein Schock.
Es folgte ein Ärztemarathon.
Dabei stellte man unter anderem fest, dass ich ein kleines Loch im Herzen habe – ein sogenanntes PFO. Das hat etwa jeder vierte Mensch. Es verursacht fast nie Probleme.
Doch bei mir war das wohl anders: Vermutlich ist eine Beinvenenthrombose über dieses Loch ins Gehirn gelangt, statt – wie üblich – in die Lunge. Eine Lungenembolie hätte mir, der Größe des Gerinnsels nach zu urteilen, nur wenige Beschwerden bereitet. Mein Gehirn konnte das jedoch nicht kompensieren.
Es hat lange gedauert, bis ich meinem Körper wieder vertrauen konnte.
Bis ich nicht jeden Kopfschmerz überinterpretiert habe. Und vor allem: Bis ich mich wieder auf mein Baby freuen konnte. Natürlich hatte ich Angst vor der Geburt – wegen des körperlichen Drucks, der dabei entsteht.
Aber alles ging gut. Unsere Tochter kam gesund und munter zur Welt. Seitdem nehme ich blutverdünnende Medikamente und muss bei längeren Reisen zusätzlich Thrombosespritzen setzen. Auch wenn letztlich keine eindeutige Ursache gefunden wurde – nur Vermutungen.
Viele Jahre fiel es mir schwer, zu begreifen, was da eigentlich passiert war.
Erst als die Schauspielerin Gal Gadot öffentlich machte, dass sie etwas Ähnliches erlebt hatte, wurde mir klar: Ich bin nicht allein. Das tat unglaublich gut.
Mittlerweile spreche ich offen über meine Geschichte – und merke, wie sehr es mir hilft. Weil mir selbst damals dieses Gefühl gefehlt hat, teile ich meine Geschichte heute mit euch.
Und vielleicht mit anderen Betroffenen, die – genau wie ich – ein wenig Mut und Kraft durch die Geschichten anderer brauchen können.”
Liebe Anja, vielen Dank, dass wir deine berührende Geschichte erzählen durften. Wir wünschen dir alles Liebe für die Zukunft!
Echte Geschichten protokollieren die geschilderten persönlichen Erfahrungen von Eltern aus unserer Community.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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