Kinder schämen sich und Eltern fühlen sich allein mit dem „Problem“ – doch Bettnässen betrifft etwa 8 Prozent der Kinder zwischen 4 und 12. Somit ist das Thema keine Seltenheit, doch leider immer noch ein Tabu. Das muss sich ändern, findet Community-Mama und Content-Creatorin Susa Paul (@susamamma) und berichtet uns von ihrer eigenen Erfahrung mit einem ständig nassen Bett. Hier kommen mögliche Ursachen sowie Tipps und Tools, wie du deinem Kind helfen und den Alltag erleichtern kannst.
„Ich muss das doch schaffen, wieso schaff ich das nicht? Wieso kann das jeder andere?“ Diese Fragen stellte sich Susa, als sie selbst als Kind regelmäßig nachts einnässt. Heute teilt die 3-fach Mama auf ihrem Instagram-Kanal ihre Geschichte, weil sie das Thema Bettnässen enttabuisieren will – und Eltern ermutigen und aufzeigen möchte, wie sie ihr Kind in dieser Phase liebevoll begleiten können.

Content-Creatorin und 3-fach-Mama Susa Paul berichtet von ihren eigenen Erfahrungen mit dem Thema Bettnässen. Foto: Susa Paul
Trockene Nächte sind auch eine Frage der kindlichen Entwicklung
Dein Kind ist tagsüber schon länger trocken, macht nachts aber gelegentlich noch ins Bett? Das ist erstmal ganz normal und kein Grund zur Sorge. Dass Kinder nachts nicht auf Toilette gehen, liegt oft daran, dass sie trotz voller Blase nicht aufwachen. Dahinter steckt meist eine harmlose Entwicklungsverzögerung. Um die Blase zu kontrollieren, sind bestimmte Reifungsprozesse notwendig – wann Kinder trocken werden, ist auch eine Frage der Veranlagung. Ab ungefähr fünf Jahren entwickelt sich meist eine Routine: Kinder gehen nachts aufs Klo oder schlafen durch und gehen morgens zur Toilette.
Organisch oder psychisch? Diese Ursachen kann Bettnässen haben
Nachts ist dein Kind schon trocken gewesen und plötzlich macht es wieder ins Bett? Auch, wenn’s frustrierend ist: damit ist es keinesfalls allein. Bettnässen belastet viel mehr Kinder, als man vielleicht glauben mag. Fast jedes zehnte Kind im Alter zwischen 4 und 12 Jahren ist betroffen, Jungen häufiger als Mädchen. Bis zu meinen Recherchen für diesen Artikel wusste ich nicht, dass es dafür sogar einen medizinischen Fachbegriff gibt – „Enuresis nocturna“. Ärzte sprechen von Bettnässen, wenn Kinder über fünf Jahren über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten ein Mal pro Monat nachts einnässen, ohne dass es dafür eine körperliche Ursache gibt. Und um direkt Entwarnung zu geben: meist löst sich das „Problem“ von selbst. Dennoch kann in selteneren Fällen auch eine organische Ursache zugrunde liegen. Daher ist es wichtig, erstmal körperliche Ursachen wie einen Harnwegsinfekt, eine Nierenerkrankung oder einen beginnenden Diabetes mellitus, auszuschließen.
Wahrscheinlicher für das plötzlich auftretende Bettnässen sind psychische Ursachen wie
- die Geburt eines Geschwisterchens,
- einen Trauerfall im Familien- oder Freundeskreis oder
- die Trennung der Eltern.
Bettnässen liegt meist eine große Veränderung im Leben des Kindes zugrunde. Foto: Pexels
Wie können Eltern mit Bettnässen umgehen?
Mache dir erstmal bewusst, dass dein Kind niemals mit Absicht ins Bett macht und keine Schuld daran trägt. Es versteht wahrscheinlich selbst nicht, wieso das passiert und schämt sich. „Es gab Phasen, wo ich wirklich im Bett lag und ich einfach keinen Bock mehr hatte, meine Eltern zu belästigen“, erzählt Susa uns. Umso wichtiger also, dass wir Eltern sensibel und einfühlsam mit dem Thema umgehen. Und auch, dass wir überhaupt mit unseren Kids darüber sprechen, denn „da wurde halt nicht drüber gesprochen“, sagt Susa weiter. Und wenn in ihrem Umfeld doch darüber gesprochen wurde, haben „Erwachsene versucht, witzig zu sein und das so ein bisschen zu verharmlosen“ – keine gute Strategie.
Bestimmt hilft es deinem Kind stattdessen, wenn du ihm liebevoll klar machst, dass das nächtliche Einnässen vorübergeht und es dafür nicht verantwortlich ist. Frag es danach, was ihm helfen könnte, diese Phase zu meistern und signalisiere Geduld – denn Druck verschlimmert das „Problem“ häufig noch. „Ich finde es schwierig zu sagen, wenn du das und das zu deinem Kind sagst, dann wird es das und das auf jeden Fall verstehen, weil ich glaube auch das ist höchst individuell“, sagt Susa ganz richtig. Du als Mama kennst dein Kind am besten und weißt, was ihm hilft.

Um die Phase des Bettnässens entspannter zu gestalten, können einige Tipps helfen.
Foto: Pexels
Tipps für trockene Nächte
- Abends wenig trinken: Am besten zwei Stunden vorm Schlafen gehen so wenig wie möglich zu trinken – dafür natürlich tagsüber auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten.
- Vor dem Schlafen auf Toilette gehen: Erinnere dein Kind vor der Schlafenszeit daran, nochmal auf Toilette zu gehen. Auch, wenn es noch gar nicht unbedingt muss.
- Die richtige Kleidung: Susa berichtet, dass die Windeln damals von der Größe knapp und deshalb irgendwann weggelassen wurden. Die meisten Kinder fühlen sich für die klassischen Windeln zu alt und diese wieder anziehen zu müssen, sorgt dann für eine Extraportion Scham. Zum Glück kann dies durch spezielle Pyjamahöschen gelöst werden, die die Feuchtigkeit absorbieren. Hier kannst du auf die Ninjamas Pyjama Pants von Pampers zurückgreifen: Die saugstarke Technologie nimmt Feuchtigkeit sofort auf und schützt zuverlässig die ganze Nacht – diskret, bequem und sicher wie Unterwäsche. Erhältlich sind die Pants in zwei Designs und Größen (4-7 und 8-12 Jahre).
- Und weil man den Tipp gar nicht oft genug wiederholen kann: Geduld ist das A und O. Auch wenns schwer fällt (denn für uns Eltern ist das Thema ja ebenfalls belastend): versuche, das Bettnässen nicht zu einem riesigen Problem aufblasen und deinem Kind Zeit zu geben.
Das Thema Bettnässen gehört definitiv raus aus der Tabu-Zone und keinesfalls musst du dich für dein Kind schämen. Kinder sind in so vielen Bereichen der Entwicklung so unterschiedlich – das gilt eben auch fürs trocken werden. „Man darf enttabuisieren allerdings nicht so verstehen, als würde man jetzt überall erzählen: hier mein Kind hat das und guck mal“ bemerkt Susa dazu. Im (natürlich diskreten) Austausch mit befreundeten Mamas findest du sicher heraus, dass du mit deinen Sorgen diesbezüglich nicht alleine bist. Und wenn nicht, tut es oft ja trotzdem gut, deine Sorgen mitzuteilen. Das hilft dir vielleicht auch dabei, deinem Kind ein gutes Gefühl zu geben und sein Selbstbewusstsein aufzubauen.