7 Dinge, die sich im Restaurant ändern – wenn dein Kind mitkommt

Weißt du noch? Früher, als du mit deinem Mann essen gegangen bist? Es gab vielleicht schummriges Kerzenlicht, weiße Tischdecken und exquisite Leckerbissen. Oder Steak mit Ofenkartoffel, sehr scharfe Messer und ein großes, frisch gezapftes Bier. Auf jeden Fall war der Besuch im Restaurant aber immer etwas ganz Besonderes – ihr habt euch schick gemacht und euch Zeit genommen, um das leckere Essen zu genießen und dabei in Ruhe zu reden.

Und heute? Wer das Abenteuer wagt und mit einem Kleinkind essen geht – der hat immer noch viel Spaß dabei. Nur irgendwie… anders.

Diese sieben Dinge ändern sich, wenn du mit Kind(ern) ins Restaurant gehst:

1. Die Zeit, zu der du den Tisch bestellst:

„Ein Tisch für zwei bitte – ja, genau, um 20 Uhr!“ Äh – nee. Diese Zeiten sind vorbei. Kein Kind dieser Welt hält es aus, bis um acht mit seinem Abendessen zu warten. Und normalerweise gehen die Kleinen dann gerade ins Bett und sind dementsprechend müde. Deswegen wirst du schauen, wann das Restaurant öffnet – und es fünf Minuten später stürmen. Eine beliebte Zeit bei Familien: 17.05 Uhr. Dass du dann später am Abend zu Hause wahrscheinlich schon wieder Hunger bekommst, muss dir in diesem Fall egal sein.

2. Die Größe deiner Handtasche

Was braucht man schon groß im Restaurant? Eine kleine Clutch mit einem Taschentuch, einem Lippenstift zum Auffrischen, vielleicht dein Handy und dein Portemonnaie. Fertig. Perfekt. Was braucht man schon groß für ein Kind? Ich zähle  mal auf: Windeln sowieso, Feuchttücher für den Po, für klebrige Hände und Münder, ein Buch, Buntstifte und Papier für die Wartezeit, ohne Trinkflasche gehst du eh nie aus dem Haus – und wenn du (so wie ich) zu den ganz Vorsichtigen gehörst, sogar Snacks. Man weiß ja nie, wie lange das Essen braucht, bis es kommt. Und die Stimmung kann mit Hunger rasend schnell kippen. Jepp, das dürfte es auch schon gewesen sein. (Hast du auch so einen attraktiven Riesen-Rucksack wie ich, der jedes Outfit kaputt macht?)

Ohne Windeln verlässt keine Mama das Haus – und meistens nimmt sie noch eine ganze Menge mehr Krams mit. Foto: Bigstock

3. Die Getränke, die du bestellst

Ach, dein Lieblings-Restaurant hat soooo leckeren Wein? Zur Pizza hat immer ein frisch gezapftes Bier super geschmeckt? Und nach dem Essen gab es einen leckeren Cocktail? Tu es nicht. Nicht mit Kind. Denn du wirst deinen kleinen Wirbelwind nicht bändigen können, wenn du angetüttelt bist. Und du weißt nie, wie doll dir an genau diesem Tag nur ein einziges Glas in den Kopf steigt. Und Wasser ist doch auch superlecker, hmpf!!!!

4. Die Art deiner Bestellung

Vielleicht hast du dir immer ganz viel Zeit beim Bestellen (und beim Essen!) gelassen. In Ruhe überlegt, worauf du Appetit hast. Beim Aperitif ein oder zwei Vorspeisen ausgewählt und dann geguckt, welcher Hauptgang super dazu passen würde. Schmink es dir ab! Mit Kind arbeitest du gegen die Zeit. Welches Gericht könnte am schnellsten gebracht werden? Reicht die Geduld deines Kindes wirklich für mehr als einen Gang? Welches Essen hat am wenigstens Potenzial, um dein Kind zum Ausflippen oder Rumsauen zu bringen?

5. Die Entscheidung für oder gegen ein Dessert

In den alten Zeiten gehörte ein leckerer Nachtisch zwingend zu einem erfolgreichen Restaurant-Besuch dazu. Heute? Situationsbedingt… Dazu gehören Überlegungen wie: „Wieviel Mist hat mein Kind heute schon gegessen – will ich ihm wirklich noch eine zuckrige Fett-Bombe anbieten?“ oder „Eine Dessert-Bestellung verlängert unseren Aufenthalt im Restaurant um mindestens eine halbe Stunde – geht das noch!?“

6. Wie du den Restaurant-Besuch bewertest

„Die Nudeln waren klasse. Aber mein Hühnchen – ein bisschen zu trocken und das Salatdressing etwas sauer.“ So waren vielleicht eure Gespräche auf dem Weg nach Hause. Früher. Denn jetzt gilt: Wenn kein Glas umgekippt, kein Kleidchen mit unauswaschbaren Flecken übersät und kein anderer Restaurant-Besucher völlig brüskiert ist – dann war euer Besuch im Restaurant ein voller Erfolg. Tschaka!

Und dann hatte das Restaurant auch noch einen tollen Hochstuhl – wir kommen wieder! Foto: Bigstock

7. Die Höhe deines Trinkgeldes

Früher hast du vielleicht genau ausgerechnet, wieviel Trinkgeld angebracht war. Oder hast es von der Freundlichkeit des Kellners und der Qualität des Essens abhängig gemacht. Aber jetzt hinterlässt du mit großer Wahrscheinlichkeit ein kleines Schlachtfeld: Nudeln hängen dekorativ über der Stuhllehne, Ketchup und andere Saucen verleihen der Tischdecke ein ganz neues Design und die Krümel des Brotkorbes sind in einem großen Radius um den ganzen Tisch verteilt. Auch deine Aufräumversuche können nicht alles beseitigen – du kannst schließlich nicht den Staubsauger und die Waschmaschine anschmeißen! Deshalb gibst du dem geduldigen Kellner, der sich nichts anmerken lässt, heute ein sehr großzügiges Trinkgeld. Er hat es sich verdient. Und vielleicht möchtet ihr ja nochmal wiederkommen.

Tja, so anders können Restaurant-Besuche aussehen, wenn dein Kind mitkommt. Vielleicht sind sie weniger entspannt, vielleicht sogar ziemlich nervig: Aber dennoch möchtest du sie nicht missen, oder? Denn sie sind trotzdem auch irgendwie wunderschön – und bieten auf jeden Fall jede Menge Stoff für gute Geschichten.

 

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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