Kleinkinder im Alter von zwei Jahren müssen sich von ihren Müttern verabschieden. Beide weinen und schreien nacheinander, doch die Behörden bleiben hart. Hartherzig.
Danach kommen Eltern und Kinder in getrennte Lager – erstere ins Gefängnis, zweitere ins Heim. Oft wissen die Mütter und Väter nicht, wo ihre Kinder sind, wie es ihnen geht und was mit ihnen passiert.
Diese unmenschlichen Szenen spielen sich momentan an der Grenze zwischen den USA und Mexiko statt. Seit April wurden rund 2000 Familien aus Mexiko oder den angrenzenden Ländern von den US-amerikanischen Einreisebeamten getrennt. Auf Anweisung der Präsidenten der USA, Donald Trump, der selbst Vater ist. Dessen Kinder wiederum selbst Kinder haben.
Diese Bilder von der flüchtenden Mutter, die am Grenzübergang festgenommen wurde, und ihrer Tochter aus Honduras gingen um die Welt:
Ja, Familien aus den südlichen Ländern versuchen illegal in die USA einzureisen. Sie sind zum großen Teil Wirtschaftsflüchtlinge, die sich ein besseres Leben im reicheren Norden versprechen.
Trotzdem ist das noch lange kein Grund, diesen Menschen so ein Leid zuzufügen. Wie verlassen werden sich die Kinder wohl fühlen, allein in einem fremden Land? Nicht zu wissen, wo die Eltern sind und wann sie wiederkommen? Oder ob sie wieder kommen? Kinder haben keinen oder einen noch nicht ausgeprägten Zeitbegriff.
Kinder können ihre Situation nicht verstehen, sie macht ihnen Angst. Sie sind deshalb besonders schutzbedürftig. Sie brauchen ihre Eltern, die sie trösten und ihnen Sicherheit geben. Unabhängig davon, welches Risiko die Erwachsenen eingegangen sind.
Ärzte warnen davor, dass diese Erlebnisse zu lebenslangen Traumata führen können.
Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters lehnt auch die Mehrheit der Amerikaner das Vorgehen ihrer Behörden ab. Demonstranten gehen auf die Straße. Widerstand regt sich inzwischen auch in der republikanischen Partei von Präsident Trump.
Die Stimmung im Land ist aufgeheizt:
Dieser Protest ist gut, doch noch lange nicht gut genug. Es ist erst gut genug, wenn Politiker und Behörden diese unmenschliche Praxis beenden – und zwar schnell.
Jeder von ihnen sollte sich fragen: Wie hart ist mein Herz eigentlich?