Vorsicht: Mit diesem Satz machst du deinem Kind so richtig Angst

Wir kennen alle die Situation: Der Nachmittag auf dem Spielplatz ist vorbei, zu Hause wartet der Papa, Kind ist müde. Leider denkt das Kind nicht daran, einfach mit nach Hause zu gehen. Oder sich ganz kooperativ in den Buggy zu setzen, damit man noch schneller daheim ist. Stattdessen schimpfen wir und sagen, ohne groß darüber nachzudenken: „Dann gehe ich eben allein“.

Aber tun wir es? Nein, niemals würde eine Mama ihr Kind irgendwo alleine stehen lassen. Allerdings wissen unsere Kinder das nicht, wenn sie diesen Satz hören. Ironie oder Sarkasmus verstehen sie nicht. Was sie verstehen ist nur das, was wir direkt sagen. „Die Folge ist in diesem Moment eine große Verlust-Angst beim Kind“, erklärt Marei Theunert, Familientherapeutin aus der Nähe von Hamburg.

Grundsätzlich sind Drohungen ja kein schönes Erziehungsmittel. Und diese hier lässt sich noch nicht einmal in die Tat umsetzen. Das macht es noch schlimmer: „Es frustriert Kinder, zum einen diese schlimme Ankündigung zu verarbeiten und dann zu merken, dass sie nicht umgesetzt wird“, so Theunert.

Die Folge: Sie erkennen beim nächsten Mal die Lüge und nehmen uns dann nicht mehr ernst. Und wie blöd ist das denn?

Trotzdem, man will los und das Kind nicht. Alles Zureden hilft nichts, die Stimmung wird nicht besser.

Jetzt ist jetzt an uns, innerlich einen Schritt zurückzugehen und sich zu fragen, wie schlimm es wirklich ist, nicht sofort los zu kommen, erklärt Theunert. Allein das kann uns Großen schon wieder etwas den Druck nehmen. Denn wenn die Situation richtig festgefahren ist, bringt Schimpfen und Meckern auch nichts. Dann lieber fünf Minuten lang tief Luft holen, als sich fünf Minuten lang aufzuregen. Denn: Diese fünf Minuten lassen sich bestens nutzen.

Tiiiieef durchatmen. Denn exploplodieren hilft jetzt am wenigsten. Foto: Bigstock

Marei Theunert hat fünf Ideen für die letzten fünf Spielplatz-Minuten:

1. Ankündigen:
 Dem Kind sagen, dass es nun bald nach Hause geht. Es kann sich von Minuten noch keinen Begriff machen, trotzdem ist es wichtig, dass es nicht mit einem unvorhergesehenen „Jetzt!“ aus dem Spiel gerissen wird.

2. Einen Plan für die letzten Minute
n machen: Was möchtest du jetzt noch machen, bis wir gehen? Das ist eine super Frage, denn so lässt sich vorbeugen, dass es am Ende große Tränen gibt, weil das Kind noch unbedingt auf die Schaukel möchte.

3. Abzählen: 
Dann, auf dem gewünschten Spielgerät und in der letzten Minute: Gemeinsam Abzählen. Noch zehn mal Schaukeln oder fünf mal rutschen. Dann ist Schluss.

4. Mitmachen
: Die schönste Idee überhaupt und besonders gut, wenn abzählen nicht funktioniert. Die Sandburg bekommt von Mama und Kind gemeinsam den letzten Schliff und Mama hilft beim anschließenden Sandspielzeug-Einsammeln.

5. Und noch einmal durchatmen: 
Alle Tipps befolgt und das Kind kommt trotzdem nicht mit? Das ist normal und nicht böse von unserem kleinen Schatz gemeint. Es braucht auch jetzt noch bis zu drei Aufforderungen, bis die Botschaft auch wirklich verarbeitet ist. Schön, wenn man es mit mit einem leckeren Abendbrot oder dem wartenden Papa gelockt werden kann.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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