Kindermusiker herrH im Interview: „Mit Musik lernen Kinder soziale Skills“

„Raffi, die Giraffe“ oder „Ich bin ein Pinguin“ – seine Songs werden millionenfach aufgerufen und bringen schon seit über zehn Jahren Spaß zu uns nach Hause. Nicht nur tourt herrH alias Simon Horn mit seinen Konzerten das ganze Jahr quer durchs Land, auch bei KiKa ist er regelmäßig als Entertainer zu sehen. Wir durften dem Vollblutmusiker, Papa und ehemaligen Grundschullehrer einige Fragen stellen!

Echte Mamas: Lieber Simon, warum ist Musik für die Kindesentwicklung so wichtig?

„Ich erlebe das gerade bei meinem eigenen Kind zuhause und ich habe es in meiner Zeit an der Grundschule auch ganz oft beobachten können. Musik machen oder sie zu hören ist irgendwie wie umarmt zu werden. Es ist ein Booster für Emotionen, der Anker, der einen ganz schnell zu seinen schönsten Erinnerungen bringen kann.

Und gleichzeitig ist Musik für viele Kinder elementar für die Sprachentwicklung! Für mich ist und war die Musik einfach immer da – egal, ob es mir richtig gut oder auch mal echt schlecht ging. Mit und durch Musik kann man ganz spielerisch viele soziale Skills wie Achtsamkeit, Zuhören, Rücksicht erleben!“

Echte Mamas: Worauf kommt es bei Liedern für Kinder an?

Ich weiß gar nicht, ob es hier ein allgemeines Geheimrezept gibt. Es gibt ganz viel Kindermusik und dieses Genre ist über die letzten Jahre extrem bunt und vielfältig geworden. Seit dem ersten Moment schreibe ich die Songs mit einem guten Freund „herrW“ zusammen, der alle Songs produziert. „Ich bin ein Pinguin“ war unser erster Song den wir zusammen geschrieben haben. Seitdem fühlt es sich so an, als wenn zwei kleine Jungs wie damals auf ihrem Autoteppich im Kinderzimmer alles um sich herum vergessen und einfach nur spielen!

Und genau so ist es jetzt immer noch, nur dass wir mittlerweile im Tonstudio sind und mit Worten, Tönen und Instrumenten spielen dürfen! Die Inhalte purzeln dann aus unseren Kinds- & Chaosköpfen raus. Ein wirkliches Rezept oder eine Agenda gibt es da eigentlich nie, sondern irgendwie ist es jedes Mal ein wenig magisch und wir sind beide mehr als überrascht, was da so alles rauspurzelt.

Echte Mamas: „Ich bin als Elternteil total unmusikalisch.“ Wie kann ich mein Kind trotzdem an das Singen und Musizieren heranführen?

Ich glaube, als Eltern kann es für die Kinder eine super Unterstützung sein, wenn zuhause ganz viel gesungen, viel verschiedene Musik gehört und auf Konzerte gegangen wird. Mit dieser Vielfalt können wir den Kindern einen riesigen Lebensschatz mitgegeben, den sie immer bei sich haben werden!

Echte Mamas: Inwiefern fließt dein eigener Familien- und Papaalltag in deine Lieder mit ein?

Dank meines Sohnes habe ich tatsächlich noch mal einen anderen Zugang zu Kindermusik bekommen. Auf die Idee für mein vorletztes Album „Kinderlieder – umgedacht & neu gemacht“ wäre ich ohne ihn nicht gekommen. Ich war damals über viele traditionelle Lieder gestolpert: Mal fehlte ein Refrain, mal fand ich Textzeilen nicht mehr zeitgemäß.

Und jetzt, bei meinem aktuellen Album „Meine Mütze und ich“ hat er die Songs schon gehört, bevor sie aufgenommen wurden. Für mich war es interessant zu beobachten, wo und wie er reagiert. Es gibt da einen ausgesprochen ruhigen Song zum Thema Loslassen. Und eigentlich mag mein Sohn schnellere Songs viel lieber. Aber „Mein Schmetterling“ hat ihn tief bewegt, dieses Lied singt er bis heute.

Echte Mamas: Kinder können sehr viel von dir lernen. Was lernst du von ihnen?

Ich liebe es, mich von Kindern an die Hand nehmen zu lassen und mit ihnen zusammen die Welt auf ihre Art und Weise zu entdecken. Für Kinder ist erstmal alles neu und alles spannend. Sie sind dabei so neugierig, ehrlich und direkt – das beeindruckt mich einfach jedes Mal. Genau so beeindruckt mich ihre Klarheit, in der sie die Welt sehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es ganz viele Probleme daher auch nur „Erwachsenenprobleme“ sind – frag einfach einmal ein Kind und ich bin mir ganz sicher, dass du eine sehr direkte Lösungsidee erfährst 😊

Echte Mamas: Neben all deinen Erfolgen als Musiker, bist du nun auch noch Synchronsprecher im neuen Kinofilm „IF: IMAGINÄRE FREUNDE“. Hattest du als Kind selber einen imaginären Freund? Und was bedeuten sie für Kinder und ihre Entwicklung?

Mit meinem Debüt als Synchronsprecher im neuen Kinofilm „IF: IMAGINÄRE FREUNDE“ (Kinostart ist am 16. Mai 2024) ist ein ganz großer Traum für mich in Erfüllung gegangen. Ich hatte früher selbst einen unsichtbaren Freund, ich glaube, einen der bekanntesten, einen Schutzengel. Ich hatte das Gefühl, dass da immer jemand ist, der auf mich aufpasst und dafür sorgt, dass nichts passiert, obwohl der Baum ziemlich hoch oder die Ampel schon grün war. Darüber habe ich auch den Song „Schutzengel“ geschrieben.

Viele Kinder haben in ihrer Entwicklung eine Nähe zu imaginären Freunden. Es gibt eine „magische Phase“, die voll von Emotionen, verschiedensten Gefühlen und ganz viel Kreativität ist. Grenzen zwischen Realität und Fiktion können verschwimmen und imaginäre Freunde können helfen, die Welt zu entdecken und Probleme (teils unkonventionell) zu lösen. Kinder können in dieser Phase die Superkraft entdecken, die in jedem von uns steckt: die Fantasie!

Du möchtest herrH auch zu dir nach Hause holen oder euch fehlt noch das neueste Album? Dann los! 

herrH – Meine Mütze und Ich
Die 15 neuesten Songs von herrH zum Mitsingen für Groß und Klein. Das Album liefert ganz viel Spaß, Leichtigkeit, Humor, Liebe, aber auch Tiefgang und vor allem: ganz viel herrH und absolute Ohrwurmgarantie.

Und wenn ihr herrH live erleben wollt, dann findet ihr seine aktuellen Tourdaten auf seinem Instagram-Profil

Wir wünschen euch ganz viel Spaß beim Singen, Tanzen und Quatschmachen!

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Jana Krest
Obwohl ich ein absolutes Landkind aus der Eifel bin, lebe ich schon seit einigen Jahren glücklich in Hamburg. Hier habe ich nach meinem Bachelor in Medien- und Kommunikationswissenschaften und Soziologie auch noch meinen Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaften gemacht. Während meines Studiums kümmerte ich mich frühmorgens, wenn die meisten noch schliefen, bei der Deutschen Presse-Agentur darum, dass die nächtlichen Ereignisse aus ganz Norddeutschland in die Nachrichten kamen. Und ich hatte jahrelang noch den für mich besten Nebenjob der Welt: Die süßen Kinder von anderen betreuen. Nachdem ich Echte Mamas zunächst als Praktikantin kennenlernen durfte, schreibe ich nun als Redakteurin über alles, was Mamas beschäftigt: Von praktischen Ratgeber-Texten über aktuelle Trends bis hin zu wichtigen Recht- und Finanzthemen.

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