Jörg Kundrath zum Vatertag: „Was ist meine Rolle als Vater?“

„Du Papa, bist du eigentlich lieber bei der Arbeit oder lieber mit mir zusammen?“

Mein Wunsch ist es, mein ganzes Leben lang wunderbare tiefe Beziehungen zu meiner Frau und meinen Kindern zu haben. Und wenn mir meine Tochter manchmal diese Frage stellt, muss ich erstmal schlucken. Und natürlich tut sie das, denn sie sieht ja, dass Mama öfter da ist als Papa. Dass Mama jeden Tag das Nest baut und warmhält, während ich meist erst abends dazu komme.

Okay, ich arbeite im Homeoffice, fahre sie zur Schule und habe auch während der Arbeitszeit für meine Familie immer eine offene Tür, aber die meisten Familienangelegenheiten regelt Mama.

Und Mama ist es auch, die den Großteil ihrer Zeit mit den Kleinen verbringt.

Dann passiert es schon mal, dass ich mich frage, welche Rolle ich als vollzeitarbeitender Papa in der Familie eigentlich habe. Und wenn ich so über diese Frage nachdenke, hab ich ehrlich gesagt gar keine Antwort darauf. Wer will ich für meine Familie sein? Ganz spontan würde ich sagen: Ich versuche, der Held zu sein. Denn wenn Mama schon die ist, die sich um alles andere kümmert, welche Aufgabe habe ich dann? Werde ich überhaupt noch gebraucht?

 

 

Ich weiß genau, dass ich ein liebender und aufmerksamer Vater bin, dass ich für meine Kids da bin, sie unterstütze, wo ich kann und ihnen so viel Liebe schenke, wie ich habe.

Ich tue mein Bestes und trotzdem ist da manchmal dieser Gedanke, irgendetwas „leisten“ zu müssen, das mein Dasein in der Familie berechtigt.

Ich liebe meinen Job und mein Unternehmen, wirklich, aber vielleicht ist mir die Arbeit auch so wichtig, weil ich durch sie eine Aufgabe habe, die von niemandem ersetzt werden kann: Ich sorge dafür, dass meine Familie in Sicherheit lebt und wir uns versorgen können. Wie ein richtiger Held.

Was genau meine Rolle als Vater ist, weiß ich also nicht. Aber ich bin Teil der Familie und ich bin für meine Familie wichtig. Denn am Ende ist das Ganze ja bekanntlich mehr als die Summe seiner Teile. Das trifft jedenfalls auf unsere Familie zu.

 

Jörg Kundrath

Jörg Kundrath Foto: privat

Jörg über sich:

Ich bin Familienmensch & Unternehmer.

Meine Absicht ist es, erfolgreich ein Unternehmen zu gestalten und dabei gleichzeitig Familienmensch zu sein.

Als ich 2014 drei Wochen nach der Geburt meines ersten Kindes an Hodenkrebs erkrankt bin, wurde mir klar, dass ich drei Ziele habe. Ich möchte…

1. … weiterhin ein erfolgreicher Unternehmer sein,
2. … ein liebevoller Papa, Ehemann und Vorbild werden und
3. … ausreichend Zeit für mich haben, um geistig und körperlich fit zu sein, um meine beiden ersten Ziele erreichen zu können.

Um diese Ziele zu erreichen, habe ich alles in meinem Leben unter die Lupe genommen, vieles ausprobiert, Rückschläge hinnehmen müssen und ganz viel gelernt.

In dieser Zeit habe ich zwei weitere Kinder bekommen, ein Haus gebaut, mein Unternehmen verkauft, ein neues gegründet und gesundheitliche Rückschläge erlitten.

Meine wichtigste Erkenntnis:

„Wer seine Kinder und Kollegen führen, inspirieren und ein Vorbild sein möchte, muss lernen, sich selbst zu führen.“

Heute habe ich mehr Zeit, mehr Klarheit, Energie und Struktur im Alltag. Ich bin achtsamer und resilienter. Ich führe erfülltere Beziehungen und lebe mit mehr Freude und Begeisterung im Berufs- und Familienalltag.

Heute coacht Jörg mit Mindset Movers Führungskräfte, um ihr Berufs- und Familienleben besser in Einklang zu bringen.

Mehr von Jörg und seinem Partner Arne Stoschek hört ihr im Podcast „10 Millionen mal 1“. Hört unbedingt mal rein, ihr findet ihn z. B. bei Apple oder Spotify.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

Alle Artikel

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen