Scheidenpilz in der Schwangerschaft – muss das sein? Kein Wunder, dass werdende Mamas beunruhigt sind, wenn es plötzlich im Intimbereich brennt und juckt. Ist zusätzlich die Harnröhre betroffen, kann auch das Wasserlassen schmerzen. Nicht ungewöhnlich sind auch eine Rötung oder Schwellung des äußeren Genitalbereichs und ein weißlicher, bröckeliger Ausfluss, der ein bisschen an Quark erinnert und unangenehm riechen kann. Die Beschwerden können einzeln oder aber getrennt voneinander auftreten, und sich einige Tage vor der Regelblutung noch verstärken. Sehr unangenehm, und für viele Frauen mit Scham verbunden.
Aber du musst wissen, dass Vaginalpilz absolut nicht ungewöhnlich ist – und Scheidenpilz in der Schwangerschaft auch nicht! Scheidenpilz gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten der Scheide: Man sagt, dass 75 von 100 Frauen einmal in ihrem Leben an der sogenannten Vaginalmykose erkranken. Manche Frauen klagen sogar darüber, „ständig“ mit Scheidenpilz zu kämpfen zu haben. Wichtig also, dass man mehr über Ursachen, die Behandlung und die Vermeidung von Vaginalpilz weiß.
Die Ursachen: Wie kommt es zum Scheidenpilz in der Schwangerschaft?
Tatsächlich handelt es sich beim Scheidenpilz um einen Hefepilz, und Hefepilze aus der Candida-Familie gehören bei jeder Frau zur natürlichen Scheidenflora. Diese Hefepilze werden jedoch zum Problem, wenn die Zahl der Milchsäurebakterien (sogenannte Laktobazillen) abnimmt, die dafür sorgen, dass sich der Pilz unkontrolliert vermehrt. Während einer Schwangerschaft kann es aber ganz leicht passieren, dass sich der Säurehaushalt in der Scheide durch die Hormone verändert. Einen ähnlichen Effekt kann auch die Einnahme von Antibiotika haben. Der Hormonhaushalt kann außerdem durcheinander geraten, wenn eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse vorliegt. Auch Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus können wegen des geschwächten Immunsystems die Ursache für Scheidenpilz sein.

Es gibt viele Gründe, weshalb man in der Schwangerschaft einen Scheidenpilz bekommen kann. Wichtig ist, dass man diesen bei Auffälligkeiten direkt behandelt. | Quelle: pexels
Die Risiken: Wie du Scheidenpilz in der Schwangerschaft vermeidest
Risikofaktor 1: Zu enge und warme Kleidung
Wähle lieber Unterwäsche aus Baumwolle, statt Slips aus Synthetik-Material, die zu einem Wärmestau und Schwitzen führen können. Das gilt unbedingt auch für Slipeinlagen! Ein feucht-warmes Milieu im Intimbereich bietet dem Scheidenpilz ideale Bedingungen, um sich zu vermehren. Trockne dich nach dem Duschen oder der Badewanne immer gut ab!
Risikofaktor 2: Stringtangas
Du trägst gern Strings? Diese Dessous sind bei Scheidenpilz tabu! Erstens reizt das schmale Bändchen die empfindliche Schleimhaut noch zusätzlich. Zweitens kann der String leicht Erreger aus der Analgegend in Richtung Scheide und Harnröhre transportieren.
Risikofaktor 3: Übertriebene Intimhygiene
Verzichte auf eine zu intensive Reinigung mit Produkten, die nicht pH-neutral sind und auf Scheidenspülungen, Vaginalduschen oder auch Intim-Deos. Nutze lauwarmes Wasser, damit kannst du nichts falsch machen.
Risikofaktor 4: Mangelnde Intimhygiene
Nach dem Toilettengang niemals von hinten nach vorne abputzen, damit keine Erreger vom Darm in die Scheide wandern!Und landet deine Unterwäsche in der Waschmaschine, dann nutze das 60°-Programm, damit Slips oder auch Handtücher wirklich hygienisch sauber werden.
Risikofaktor 5: Falsche Ernährung
Zu viel Zucker kann das Pilzwachstum unterstützen. Achte auf eine ausgewogene und vitaminreiche Kost, die in der Schwangerschaft ohnehin das Beste ist.
Risikofaktor 6: Zu viel Stress!
Stress – privat oder beruflich – solltest du in der Schwangerschaft auf jeden Fall vermeiden, denn zu viel davon, kann ebenfalls das Immunsystem schwächen. Leichter gesagt als getan? Versuche trotzdem, Aufgaben abzugeben und zu viel Mental Load zu vermeiden.
Die Behandlung: Warum du zum Arzt gehen solltest
Wie du siehst, ist Scheidenpilz in der Schwangerschaft unangenehm, aber tatsächlich sehr verbreitet und – glücklicherweise – gut zu behandeln. Wann du bei Scheidenpilz zum Arzt gehen solltest? Beobachtest du eines oder gleich mehrere Symptome, dann ist deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe für dich da.

Auch wenn es einem selbst unangenehm ist mit einem Vaginalpilz zum Arzt zu gehen. Diese können durch einen einfachen Abstrich prüfen, ob es sich um einen Vaginalpilz oder auch einer Mischinfektion handelt. | Quelle: pexels
Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose?
Mediziner*innen können leicht erkennen, ob es sich um einen Scheidenpilz oder aber eine sogenannte bakterielle Vaginose handelt. Die Symptome können recht ähnlich sein. Unterscheidungskriterium ist jedoch zum Beispiel die Art des Ausflusses: bei Bakterien kann es eher zu dünnflüssigem, grau-weißem Scheidenausfluss kommen, der auffällig „fischig“ riecht. Der Geruch liegt an den Bakterien – häufig sind es drei bis sechs Arten -, welche streng riechende Stoffe produzieren. Eine bakterielle Vaginose stellt tatsächlich die häufigste mikrobiologische Störung des Scheidenmilieus bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter dar. Bei mindestens der Hälfte der Erkrankten bleiben die Scheideninfektion unbemerkt. Wer jedoch Beschwerden wahrnimmt, sollte unbedingt eine Arztpraxis aufsuchen, damit mittels eines Abstrichs eine Probe des Scheidensekrets entnommen werden kann. Auch Mischinfektionen sind möglich. Die Ärztin oder der Arzt entscheidet, ob möglicherweise ein Antibiotikum sinnvoll ist.
Welche Medikamente helfen bei Scheidenpilz in der Schwangerschaft?
Auch gegen Scheidenpilz in der Schwangerschaft gibt es glücklicherweise gut wirksame Medikamente, die man in der Apotheke kaufen kann.
Je nach Auslöser helfen mitunter Antipilzmittel in Form von Cremes, Tabletten oder Zäpfchen.
Auch Vaginaltherapeutika als Sprays kommen zur Behandlung des Scheidenpilzes infrage. Ein Beispiel ist das octenisept Vaginaltherapeutikum, das man rezeptfrei bekommt. Es eignet sich für Schwangere ab dem 4. Monat und hat den Vorteil, dass es bei unterschiedlichen Erregern helfen kann, also auch bei Bakterien. Zum octenisept-Fläschchen gehört ein Sprühapplikator, den man tief in die Vagina einführen kann, wo das Therapeutikum optimal wirkt. Auch hier ist Hygiene wichtig: Während der siebentägigen Behandlungsdauer muss dieser Applikator selbstverständlich immer wieder gut gereinigt werden. Das Spray, das farblos ist und keinerlei Flecken in der Wäsche verursacht, reduziert die Anzahl der Keime und hilft bei der Wiederherstellung der normalen Vaginalflora. Das Präparat hat übrigens einen riesigen Vorteil: Es hilft gegen ein breites Erregerspektrum, also auch gegen Bakterien. Damit ist das octenisept Vaginaltherapeutikum immer die richtige Wahl – bei Scheidenpilz und bei bakterieller Vaginose. Es lässt sich zudem bei wiederkehrenden Infektionen anwenden.
Machen Hausmittel bei Scheidenpilz Sinn?
Wahrscheinlich recherchieren die meisten Frauen im Internet, wie man die Symptome von Scheidenpilz behandeln kann, bevor sie sich professionelle Hilfe holen. Auch deshalb, weil das Besprechen von Problemen im Intimbereich häufig – und unnötigerweise – mit Scham verbunden ist. Gerade, wenn man sich vielleicht wegen des unschönen Ausflusses auch noch irgendwie unsauber fühlt. In Foren findet man immer wieder Einträge zu Hausmitteln bei Scheidenpilz. Lasst lieber die Finger von Knoblauch, Teebaumöl oder Ringelblütenextrakt! Schließlich ist nicht erwiesen, welchen Einfluss derartige Mittelchen auf die Scheidenflora haben, die ja in der Schwangerschaft noch einmal empfindlicher ist. Diese Meinung teilt auch Hebamme Anna Brodersen: „Viele der Hausmittel, wie das Einführen von Knoblauchzehen oder von in Joghurt getränkten Tampons, kommt noch aus einer Zeit vor der Verfügbarkeit von wirksamen Arzneimitteln. In der Schwangerschaft ist neben der Wirkung auch die Sicherheit eines Medikaments sehr wichtig. Diese wird aber nur für zugelassene Arzneimittel offiziell untersucht.“ Anna Brodersen empfiehlt, bei Unsicherheiten die Frauenärztin oder die Hebamme zu kontaktieren. Zu langes Herumexperimentieren ist nicht von Vorteil, also lieber gleich von Experte:innen abklären lassen, ob es sich um eine Infektion mit Scheidenpilz und/oder Bakterien handelt, und dann ein wirksames Medikament besorgen.

Hebamme Anna kennt sich rund um das Thema Vaginalpilz sehr gut aus und hat ihre Erfahrungen damit mit uns geteilt | Quelle: https://www.instagram.com/anna_hebamme/
Kann Scheidenpilz eine Fehlgeburt auslösen?
Egal, was es ist und welche unangenehmen Begleiterscheinungen auftauchen – in der Schwangerschaft macht sich die werdende Mutter vor allem Sorgen darum, welche Folgen für das Baby entstehen könnten. Kann also ein Scheidenpilz in der Schwangerschaft im schlimmsten Fall sogar eine Fehlgeburt auslösen? Solltest Du beim Auftreten von Beschwerden Panik bekommen, dann kann deine Ärztin oder dein Arzt dich hier sicher beruhigen. Trotzdem wird man dir sagen, dass eine Behandlung von Scheidenpilz in der Schwangerschaft wichtig ist. Denn ein unbehandelter Vaginalpilz bzw. ein angegriffenes Scheidenmilieu könnte auch die Entstehung anderer Krankheiten begünstigen. Und das willst du ja unbedingt verhindern, um dich und dein Ungeborenes zu schützen. Tritt der Scheidenpilz kurz vor der Geburt auf, dann besprich ebenfalls mit Arzt oder Ärztin, welche Maßnahmen zu treffen sind, damit sich der Pilz nicht etwa auf die Haut des Neugeborenen überträgt.

Bitte keine Panik. Solltest du Beschwerden haben, welche dem Vaginalpilz ähneln, suche bitte einen Arzt auf um zu prüfen, ob es sich um einen Vaginalpilz handelt und um die passende Behandlung für dich und dein Neugeborenes zu erhalten. | Quelle: pexels
Warum du deinem Partner vom Scheidenpilz erzählen solltest
Hast du schon einmal vom Pingpong-Effekt gehört? Auch wenn Scheidenpilz keine Geschlechtskrankheit ist, kann der Pilz beim Sex übertragen werden. Hat ein Partner eine Pilzinfektion, gilt es also, für eine Weile auf Sex zu verzichten. Übertriebene Scham ist nicht angebracht: Sprich mit deinem Partner über deine Beschwerden und deine Bedenken. Praktisch: Das octenisept Vaginaltherapeutikum ist nicht nur im Falle von Scheidenpilz und bakterieller Vaginose geeignet, sondern auch für die Behandlung deines Partners. Mit dem Sprühkopf kann dein Partner ebenfalls das Präparat nutzen, damit er keinen Genitalpilz bekommt bzw. Überträger von Keinem ist und dich im schlimmsten Fall erneut ansteckt. Das genau wäre der sogenannte Pingpong-Effekt.
Fazit: Scheidenpilz lässt sich schnell und wirksam bekämpfen!
Wie Du siehst, kann Scheidenpilz in der Schwangerschaft sehr unangenehm sein. Ungewöhnlich ist er jedoch nicht. Panik ist also nicht nötig, denn für sich betrachtet, ist Vaginalpilz nicht gefährlich. Trotzdem ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen und sich ein geeignetes Medikament verschreiben zu lassen. Schließlich gibt es noch andere Erreger, die sich in der gestörten Scheidenflora wohlfühlen könnten. Was tun, wenn es auch nach der Anwendung eines Medikaments gegen Vaginalpilz noch juckt? „In manchen Fällen muss die Therapie – natürlich in Rücksprache mit der Hebamme oder der Frauenärztin – etwas länger durchgeführt werden, um auch die letzten hartnäckigen Pilzsporen zu bekämpfen„, sagt Hebamme Anna Brodersen. Im Anschluss an die Therapie könne es helfen, die Vaginalflora gezielt mit einer Milchsäurekur wieder aufzubauen und die Vulva mit einer geeigneten Pflege zu beruhigen. Damit Scheidenpilz nicht ständig zum Problem wird, können genannte Tipps helfen, eine Infektion gar nicht erst entstehen zu lassen. Wichtig übrigens außerdem in der Stillzeit! Denn auch NACH der Geburt ist hormonell einiges los im Körper der frischgebackenen Mama.
*Pflichtangaben für den Endverbraucher
octenisept® Vaginaltherapeutikum
Wirkstoffe: Octenidindihydrochlorid, Phenoxyethanol (Ph. Eur.)
Anwendungsgebiete: Antiseptikum zur Behandlung von Vaginalinfektionen. Linderung der Symptomatik bei bakteriell oder durch Pilzinfektion (Candidosen) bedingtem Juckreiz, Brennen und Ausfluss im Vaginalbereich. Warnhinweise: octenisept® Vaginaltherapeutikum nicht in größeren Mengen verschlucken oder in den Blutkreislauf gelangen lassen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker