Jod in der Schwangerschaft: So deckst du deinen zusätzlichen Bedarf

Jod ist eines der wichtigsten Minerale, die dein Baby für eine gesunde Entwicklung braucht. Doch reicht das Jod, das du mit deiner täglichen Ernährung aufnimmst? Oder solltest du zusätzlich ein Nahrungsergänzungsmittel zu dir nehmen? Welche Lebensmittel enthalten überhaupt Jod? Hier erfährst du alles, was du zum Thema Jod in der Schwangerschaft wissen solltest.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • In der Schwangerschaft benötigst du mehr Jod als gewöhnlich.
  • Leider reicht eine ausgewogene Ernährung allein nicht immer aus, um deinen Bedarf an Jod zu decken, wie die Nationale Verzehrstudie zeigt. Du solltest jodiertes Speisesalz verwenden, um auf die empfohlene Tagesdosis zu kommen.
  • Jod ist zum Beispiel in Fisch, Eiern sowie Milchprodukten enthalten – aber auch in Mineralwasser.
  • In der Schwangerschaft ist Jod wichtig für die Entwicklung des Gehirns, des Skeletts und des Nervensystems deines Babys.

2. Darum ist Jod so wichtig in der Schwangerschaft

Jod ist ein Mineral, das der Körper zur Bildung von Schilddrüsenhormonen braucht.  Diese Hormone steuern den Stoffwechsel des Körpers und tragen zur richtigen Entwicklung von Knochen, Gehirn und Nervensystem eines Babys während der Schwangerschaft und im Säuglingsalter bei. Eine ausreichende Jodzufuhr ist für alle Menschen wichtig, besonders für Kleinkinder und schwangere Frauen.

3. Wie viel Jod brauchen schwangere Frauen?

Wenn du schwanger bist oder stillst, brauchst du mehr Jod als sonst. Die empfohlene Tagesdosis an Jod lautet:

  • für schwangere Frauen: 230 µg pro Tag
  • für stillende Frauen: 260 µg pro Tag
  • für nicht schwangere Frauen im gebärfähigen Alter: 200 µg pro Tag

4. Die besten jodhaltigen Lebensmittel

Jod ist vor allem in Milchprodukten und Fisch enthalten. Außerdem solltest du jodiertes Speisesalz verwenden, da es zur Jodversorgung beiträgt.Die Menge an Jod in vielen Lebensmitteln hängt von der Jodmenge im Boden oder Wasser in der Region ab.

Sichere Jodquellen in der Schwangerschaft sind u.a.:

  • Seefisch
  • Griechischer Joghurt
  • Milch
  • Käse
  • Eier
  • Jodiertes Speisesalz

5. Brauchst du während der Schwangerschaft ein Jod-Präparat?

Wenn dein Schwangerschaftsvitaminpräparat Jod enthält und du dich ausgewogen ernährst, musst du während der Schwangerschaft wahrscheinlich kein Ergänzungsmittel mit Jod einnehmen.

Trotzdem solltest du deine Jodzufuhr für einen Tag messen, um sicherzugehen, dass du genug zu dir nimmst. Wenn du glaubst, dass du den Tagesbedarf nicht decken kannst, sprich mit deinem Arzt über die Einnahme eines Jodpräparats.

Möglicherweise nimmst du viel Jod über das Salz auf, das du verwendest. Um herauszufinden, wie viel Jod du mit Kochsalz aufnimmst, lies auf dem Etikett nach, ob dein Salz jodiert ist, und überprüfe den Jodgehalt, denn der kann stark variieren.

Spezialsalze wie Meersalz, koscheres Salz, Himalayasalz und Fleur de Sel sind normalerweise nicht jodiert.

7. Was passiert, wenn ich zu wenig Jod in der Schwangerschaft aufnehme?

Menschen, die nicht genug Jod bekommen, können keine ausreichenden Mengen an Schilddrüsenhormonen bilden. Das kann viele Probleme verursachen. Bei schwangeren Frauen kann ein schwerer Jodmangel den Fötus dauerhaft schädigen, indem er die Entwicklung verzögert. Der Fachbegriff dafür ist Kretinismus, die Folgen können Kleinwüchsigkeit, Sprachstörungen, Schwerhörigkeit, eventuell sogar Taubheit, eine dicke Zunge, trockene Haut und eine zurückgebliebene geistige Entwicklung sein.

Weniger schwerer Jodmangel kann bei Säuglingen und Kindern sogar zu einem unterdurchschnittlichen IQ führen.

Falls du dir Sorgen machst, dass du einen Jodmangel haben könntest, sprich mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin oder deiner Hebamme.

Und wenn dein Baby auf der Welt ist, findest du hier alle Infos zu Jod in der Stillzeit

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Mehr Tipps zum Thema „Ernährung in der Schwangerschaft“ bekommst du hier >>>

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Ilona Utzig
Ich bin Rheinländerin, lebe aber seit vielen Jahren im Hamburger Exil. Mit meiner Tochter wage ich gerade spannende Expeditionen ins Teenager-Reich, immer mit ausreichend Humor im Gepäck. Wenn mein Geduldsfaden doch mal reißt, halte ich mich am liebsten in Küstennähe auf, je weiter nördlich, desto besser. Bei Echte Mamas bin ich Senior SEO-Redakteurin. Meine journalistische Ausbildung abolvierte ich bei Hamburger Jahreszeitenverlag, um anschließend Skandinavistik, Politikwissenschaft und Germanistik zu studieren. Nach langen Jahren als Finanz-Redakteurin liegen mir heute noch die Themen Vorsorge, Vereinbarkeit und Care-Arbeit am Herzen.

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