10 absolut wahre und wichtige Dinge über das erste Jahr als Mama

In meiner Schwangerschaft habe ich viele Ratgeber gelesen, einige sehr gute, einige weniger gute. Das gehörte für mich zur Vorfreude auf mein Baby irgendwie dazu. Ich habe versucht, mir möglichst viel zu merken (hat so mittelgut geklappt), habe mich beim Lesen gefreut, gewundert, vor manchem auch gefürchtet…

Und, wieviele dieser Infos habe ich nachher wirklich gebraucht? Einiges war sicher gut oder sogar überlebenswichtig zu wissen, keine Frage. Aber so viele meiner Gedanken und Gefühle hatte sich keines dieser Bücher zum Thema gemacht. Wie sollten sie auch, schließlich ist jede Mama, jedes Baby, jede Familie einzigartig!

Es gibt aber dennoch ein paar Dinge, von denen ich wünschte, dass ich sie gewusst hätte, als ich mich mit all meinen genauen Vorstellungen, wie es sein würde – und am Ende doch völlig ahnungslos – in mein Mamasein stürzte.

Deswegen möchte ich sie gerne anderen, werdenden Mamas mit auf den Weg geben:

  1. Dein Baby ist wie kein anderes

Es gibt sicher einige Dinge oder Entwicklungsphasen, die alle Kinder irgendwie machen und durchleben. Aber alles andere – ist eine Sache der Persönlichkeit deines Babys. Du und der Papa seid hier die Experten. Lernt euren Schatz kennen: Wie schläft er am besten ein? Was bringt ihn zum Lachen? Wie weint er, wenn es Hunger hat? Wie ist sein Rhythmus? Diese Erkenntnisse werden euer neues Leben jeden Tag ein Stück einfacher machen. Es ist also völlig egal, wenn euer Alltag ganz anders ist als der von anderen Eltern. Du musst dich an keine Regeln halten. Du musst nur ein Familienleben gestalten, dass für euch gut funktioniert und voller Liebe, Geborgenheit und Lachen ist.

2. Du wirst sehr viel Zeit damit verbringen, über Kacka nachzudenken

Wieder so etwas, was man sich vorher nicht vorstellen kann. Kacka ist so wichtig! Denn klappt es mit der vollen Windel, gehts dem Kind gut. Klappt es nicht, drohen Bauchweh und schlechte Laune. Ja – der Klassiker – auch du wirst am Popo deines Babys riechen, um zu sicherzugehen, ob diese voll ist. Auch du wirst dir Gedanken über die Menge, die Farbe, die Konsistenz…. der Kacka machen. Und beim Abendessen mit anderen Eltern darüber philosophieren. So ist das.

3. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Flexibilität und Gelassenheit zu üben

Du bist gerne pünktlich? Du hast es gerne ordentlich zu Hause? Und du hast gerne saubere, gebügelte Sachen an? Wie schön! Aber: Ob du diese Vorlieben in der nächsten Zeit auch noch ausleben kannst, ist ehrlich gesagt unsicher. Dein neuer kleiner Mitbewohner wird alles auf den Kopf stellen. Ist doch auch egal! Das Geschirr kann auch mal einen Tag lang dreckig in der Spüle stehen. Dass es mit Baby nahezu unmöglich ist, pünktlich zu sein (die Windel ist eben immer voll oder der Hunger groß, wenn man gerade aus der Tür will), versteht fast jeder. Versuche, dich zu entspannen. Dann kann diese Zeit großartig werden. Und: Es wird ja auch wieder anders!

4. Es wird nicht langweilig werden…

Jeden Morgen beim Aufwachen bist du eine andere Mama: Mal gut, mal schlecht gelaunt. Mal einigermaßen ausgeschlafen, mal (oft!) so gar nicht. Und auch dein Baby wird immer anders drauf sein und manchmal so schnell von einer „Phase“ in die andere hüpfen, dass du nicht hinterherkommst. Es wird gute Tage geben, und schlechte. Ehrlich gesagt, wechseln sich manchmal sogar gute mit schlechten Minuten ab. Du wirst Fehler machen, vielleicht sogar viele. Aber das ist ganz normal. Sei umsichtig mit dir selbst. Du wirst so sehr geliebt und gebraucht. Du machst das toll!

5. Dein Körper wird dir nach der Geburt vielleicht nicht gefallen

Denn er ist ungewohnt weich. Und hat Streifen und andere Spuren. Und er ist dir irgendwie fremd, tut komische Dinge und schmerzt noch. Denke immer dran: Du und er, ihr habt gerade einen wundervollen, echten Menschen wachsen lassen. Macht euren Frieden miteinander. Iss alles, was dir gut tut. Mache gemütliche Spaziergänge mit deinem Baby, wenn es dir gut geht. Starte mit der Rückbildung, wenn es an der Zeit ist. Alles andere hat Zeit. Höre auf dein Umfeld, wenn es dir sagt, dass du schön bist. Denn das stimmt.

6. Es ist nicht immer alles einfach – auch wenn es genau richtig läuft

Beobachtet man andere Mamas, ob nun im eigenen Umfeld oder in den Medien, bekommt man den Eindruck, dass sie alles mit links meistern und nie auch nur eine Sekunde an sich oder dem ganzen Familien-Ding zweifeln. Dass man irgendetwas falsch machen muss, wenn man mal genervt oder verzweifelt ist. Das ist natürlich nicht so! Schlaflose Nächte sind mit Baby die Regel – nicht traumhaft und easy, aber ganz normal. Wunde Brustwarzen kennt fast jede Mama – auch, wenn das Stillen bilderbuchmäßig funktioniert. Von diesen Dingen erzählt nur nicht jede Mama gerne.

7. Je früher du dich dafür entscheidest, bei Bedarf auf Durchzug zu schalten, desto relaxter wird dein Jahr

Bei kaum einem Thema fühlen sich so viele Leute berufen, Tipps zu verteilen, wie bei einem Baby. Wahrscheinlich sind die meisten superlieb gemeint – aber ich habe mich so oft geärgert! Zeigt man dann, wie genervt man ist, fühlt sich der andere sofort auf den Schlips getreten. Schwierige Kiste. Am besten übst du dich im „Zen-Sein“. Ungebetene Tipps freundlich und dankbar lächelnd annnehmen, im Kopf kurz filtern, ob eine brauchbare Info dabei ist, und den Rest sofort wieder vergessen. So ist keiner beleidigt – fühlt sich aber hoffentlich auch nicht dazu ermuntert, künftig andauernd mit neuen Tipps anzukommen.

8. Gute Freunde blieben unverzichtbar

Am Anfang hatte ich nur meine kleine Familie im Kopf. Doch schnell habe ich gemerkt, dass meine guten Freunde natürlich auch weiterhin eine große Rolle in meinem Leben spielen werden. Sie liebten mein Baby und spielten mit ihm, wenn ich mal eine Mütze Schlaf brauchte. Sie waren meine Antenne zur Außenwelt und hielten mich immer auf dem Laufenden. Sie verziehen mir kommentarlos jedes Zuspätkommen und jede kurzfristige Absage, weil mein Baby gespuckt hatte oder ich zu müde war. Und jedes Treffen mit ihnen erinnerte mich daran, wer ich war – außer „Mama“.

9. Es ist so viel besser, wenn Mamas zusammenhalten

Mamas können sich gegenseitig zerfleischen wie kaum jemand anders. Ob das nun ganz offen, in scheinbar harmlose Sätze verpackt geschieht oder hinter dem Rücken derjenigen, die gerade ihr Fett weg kriegt: Warum ist denn das nur eigentlich so? Ist es, um davon abzulenken, dass wir uns selbst alle unsicher sind, ob wir alles richtig machen? Ladies, wir machen uns das Leben unnötig schwer. Wir Mamas sollten zusammenhalten, uns treffen, mal über den Tellerrand schauen, was das Mamasein angeht und uns ordentlich Komplimente machen.

10. Du wirst in diesem Jahr viel lernen – aber nichts wissen

Jeden Tag lernst du dein Baby besser kennen, wirst sicherer im Umgang und im Alltag mit ihm. Und dann – wird aus ihm ein Kleinkind. Und all dieses Probieren und Rätselraten ums Essen, Schlafen, Weinen… fängt quasi wieder von vorne an. Aber weißt du was? Das macht nichts. Das ist normal – und irgendwie doch auch wunderschön, oder?

 

 

 

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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