Studie: Kaum ein Kind schläft so schnell durch, wie Eltern es erwarten

Wohl die häufigste Frage unter Mamas: „Und, wie sind eure Nächte so?“ Natürlich wissen wir, dass kaum ein Baby durchschläft. Und natürlich hören und lesen wir immer wieder, dass das zwar höllisch anstrengend, aber ganz normal ist.

Und trotzdem, manchmal schlecht sich doch ein kleiner Zweifel in unser müdes Gehirn: Jetzt allmählich, so nach ein paar Monaten, könnte unser Schatz doch mal ein paar Stunden mehr am Stück schlafen? Oder müsste er es nicht sogar? Ist Schlaf nicht so wichtig für die Entwicklung von Babys? Und schlafen nicht all die anderen Kinder aus dem Pekip-Kurs schon längst durch? (Spoiler-Alarm: Nein, das tun sie sicher nicht. Nicht alle. Mamas übertreiben hier manchmal etwas in ihren Erzählungen.)

Nein, kein Baby muss durchschlafen. Und die neuen Forschungsergebnisse der McGill University beweisen: Eltern sollten sich keine Sorgen machen, wenn Kinder Monate brauchen, um eine längere Zeit zu schlafen, ohne wachzuwerden.

Ein großer Prozentsatz der „Versuchsbabys“ schlief bis zu einem Jahr nicht „durch“ und war dabei völlig normal entwickelt und gesund. Definiert wurde „durchschlafen“ hier als ein durchgängiger Schlaf von sechs bis acht Stunden.

Im Alter von sechs Monaten schliefen 38% nachts noch nicht sechs Stunden, und ganze 57% schliefen erst recht keine acht Stunden. Im Alter von 12 Monaten schliefen dann noch 28% der Säuglinge nachts keine sechs Stunden und 43% schliefen weiterhin nicht acht Stunden.

Die leitende Forscherin der Studie, Marie-Hélène Pennestri sagte zu NBC News:  „Wenn es nur eine Sache gibt, die ich Eltern sagen könnte, wäre es: Keine Sorge, wenn Ihr Kind im Alter von sechs Monaten nicht durchschläft!“

Fazit der Studie: „In der vorliegenden Stichprobe von Kindern, die sich normal entwickeln, konnten wir keine Zusammenhänge zwischen dem nächtlichen Schlafen im Alter von 6 oder 12 Monaten und Schwankungen der psychischen oder psychomotorischen Entwicklung feststellen“. Die Forscher sind der Meinung, dass der Gesamtschlaf, inklusive Nickerchen, wichtiger ist als acht aufeinanderfolgende Stunden. Jedes Baby sei anders und habe ein individuelles Schlafbedürfnis und -muster.

Mamas (also mein) Fazit: Beruhigend zu wissen, dass man sich keine Sorgen um die Gesundheit des Babys machen muss, wenn die Nächte kurz und unruhig sind, oder? Alles ganz normal, jedes Baby schläft anders. Aber: Anstrengend sind die kurzen Schlafphasen allemal, da nützt keine Studie was! Da bleibt uns nur, daran zu denken: Es wird besser. Versprochen und garantiert.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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