SOS! Was kann ich tun, wenn mein Baby einen Sonnenbrand hat?

Es ist etwas, das eigentlich auf keinen Fall passieren darf: Ein Sonnenbrand beim Baby oder Kleinkind. Aaaaber wie wir ja wissen: Manches ist schneller passiert, als wir Mamas gucken können. Vor allem, weil Kinderhaut noch einmal so viel sensibler als unsere auf UV-Strahlung reagiert – selbst bei bedecktem Himmel kann die Mittagssonne noch so viel Kraft haben, dass sie der Haut schadet.

Was können wir also tun, wenn sich die Haut unseres kleinen Schatzes nach einem Sommertag verdächtig rötet oder sogar Blasen auftreten? Wir haben Dr. med. Snježana-Maria Schütt um Rat gefragt.

Eines ist der Kinderärztin vorab besonders wichtig: „Man sollte natürlich unbedingt versuchen, einen Sonnenbrand beim Kind zu vermeiden. Ein Sonnenbrand ist für die zarte Kinderhaut nicht nur besonders schmerzhaft, er erhöht auch das Risiko für Hautkrebs deutlich. ,Die Haut vergisst nicht!´ist nicht nur ein Spruch, es stimmt leider: Sonnenbrände im Kindes- und Jugendalter steigern das Risiko im Erwachsenenalter an Hautkrebs zu erkranken um bis zu 80%.

Ein wirksamer Sonnenschutz ist somit eine wirklich gute Investition in die langfristig gesunde Haut von Kindern. Aber: „Auch mit einem guten Sonnenschutz sollte man beachten, dass die empfindliche Kinderhaut generell nur für kurze Zeit der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein sollte. Die pralle Mittagssonne sollte komplett gemieden werden.“ Am besten aber mit Kindern einfach immer im Schatten bleiben und durch leichte Kleidung der Haut einen weiteren Schutz gegen die Sonne geben.

Im Schatten wäre dieser kleine Schatz besser aufgehoben… Foto: Bigstock

Aber wie reagieren wir nun richtig, wenn es doch mal passiert ist? Dr. Schütt: „Es ist wichtig, dass das Kind reichlich trinkt. Die Haut kühlt man am besten mit feuchten Umschlägen. Dafür eignet sich sauberes Leitungswasser, das aber eine Temperatur von mindestens 8 Grad Celsius haben sollte. Eis und Coolpacks sind dafür nicht geeignet, da sie eine Kälteschädigung der Haut verursachen können. Wichtig ist es, schnell nach dem ,Sonnenbad`mit dem Kühlen zu beginnen. Super sind auch kühlende Gels aus der Apotheke (spezielle medizinische Gels oder Aloe Vera). Auf fetthaltige Cremes und Salben bitte verzichten! Ein altes Hausmittel, das prima wirkt (auch bei Erwachsenen!), ist Quark aus dem Kühlschrank, der auf die betroffenen Stellen gegeben wird und dort einwirken sollte, bis er sich nicht mehr kühl anfühlt.“ Ganz wichtig: Bei offenen Hautstellen und Brandblasen darf Quark nicht verwendet werden – dann können seine Milchsäurebakterien Entzündungen auslösen.

Einer der wichtigsten Maßnahmen ist es aber, die Haut jetzt vor weiterer Sonnenstrahlung zu schützen. Leichte Kleidung, die nicht scheuert, anziehen und das Kind besonders konsequent im Schatten oder in der Wohnung lassen.

Und wann sollte man zum Arzt? Die Kinderärztin: „Auf jeden Fall, wenn das Kind starke oder zunehmende Schmerzen hat, sich Bläschen bilden und/oder es zu Fieber oder anderen Auffälligkeiten kommt!“

Wir drücken euch allen die Daumen, dass ihr und eure Kleinen heil durch den Sommer kommt – und diese Tipps gar nicht erst braucht!

Unsere Expertin: Kinderärztin Dr. med. Snježana-Maria „Snježi“ Schütt, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin aus Lübeck.

Auf ihrem Blog www.die-kinderherztin.de findet ihr alles, was die „Kinderherztin“ liebt: Hilfreiche Texte über medizinische Themen, leckere Rezepte, Reiseberichte und coole Bastel-Tipps.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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