„Ich frag mal Google!“ Meine verrücktesten Suchanfragen als Mama

Na klar hab ich in meiner Schwangerschaft Baby-Ratgeber gelesen, nicht nur einen. Doch als „mein“ kleines Wesen dann bei mir zu Hause einzog und ich „so ganz in echt“ dafür verantwortlich war, dass es ihm rundum gut geht, hatte ich alles wieder vergessen. Oder vielmehr: Merkte ich, dass ein Neugeborenes nun mal nie wie der Durchschnitt funktioniert und somit kein Buch der Welt alle auftretenden Fragen klären kann.

Die Besuche der Hebamme waren schnell vorbei. In der ersten Zeit kannte ich kaum Mamas mit Babys im gleichen Alter und mein Kinderarzt ist zwar wirklich super – aber wegen jedem Pups (wortwörtlich UND im übertragenen Sinne gemeint) dort anzurufen, war sogar mir als absolute Baby-Anfängerin zu peinlich.

Außerdem ging es viel schneller, das Smartphone zu zücken und www.goo…. einzutippen. Ihr wisst, woraus es hinausläuft, oder? Die ersten Wochen mit meiner Tochter zu Hause habe ich all meine Fragen zuerst dem Internet gestellt – täglich.

Pssst: Natürlich wusste ich, dass ich nicht die einzige Mama war, die Hilfe brauchte, aber natürlich die mit den berechtigsten Fragen, ganz klar!

Lest selbst, hier eine (kleine!) Auswahl meiner Google-Suchen:

„Grüner Stuhl Säugling“

Ein groooßes Thema der ersten Zeit mit Baby zu Hause ist der Stuhl. Der Windelinhalt meiner Kleinen war oft eher grün. Komisch. Gleich mal googeln. Meine Neugier wurde mehr als befriedigt, was soll ich sagen. Bevor ich Mama wurde, hätte ich mir wohl lieber einen Splatter-Film reingezogen, aber in meiner damaligen Situation war die Bildergalerie eine echte Rettung. Verschiedene Konsistenzen, Farben, Stückchen, Flöckchen… gut erkennbar fotografiert und mit der jeweiligen Erklärung, warum Babys Kacka so aussehen kann – und das das meist nicht schlimm ist.

„Phase xx. Woche“

Vor meiner Schwangerschaft dachte ich, Wachstumsschub bedeutet, dass ein Kind über Nacht nicht mehr in seine Strampler passt. Wenn andere Mamas bedeutungsschwer grinsten: „Es ist nur eine Phase!“ (mein heutiges Mantra), grinste ich verwirrt zurück und dachte insgeheim, die müssten einfach mal besser durchgreifen bei ihrem zickenden Kind. Ha, ha, wie ich mich getäuscht habe!

Einmal mitbekommen, dass es diese Wachstumsschübe wirklich gibt und sie Großes mit unserem Kind machen, habe ich sie ständig gegoogelt. Und irgendwie gab es mir echte Befriedigung, wenn viele „Symptome“ der jeweiligen Phase bei meiner Tochter zutrafen. Albern, oder? Auf der anderen Seite war es natürlich jedes Mal eine Beruhigung, wenn mein Zwerg sich merkwürdig verhielt: „Es ist nur eine Phase!“

„Wie zieht ihr eurem Baby an Sommer“ (wahlweise Frühling, Herbst oder Winter)

Als meine Kleine geboren wurde, war es sehr heiß und schwül. Was habe ich klamottentechnisch an ihr rumgetüttelt! Im Geburtsvorbereitungskurs hatte ich gelernt, dass Babys – gerade nachts – am besten in mehrere Schichten gehüllt werden, sie kühlen so schnell aus!

Oh Mann, aber galt das auch bei gefühlt tropischem Klima? Schweißnasse Haare konnten doch auch nicht richtig sein, oder? Irgendwann hatte ich es ganz gut raus – und dann kam der Winter. Neue Googlesuche, neues Glück…

„Baby raue rote Stelle Bauch“ 

Als die Temperaturen sanken, bekam meine Tochter  trockene, rote Stellen am Körper. Ich flippte innerlich aus: Ich selbst habe eine Tendenz zu Ekzemen, hatte ich die an mein armes Würmchen vererbt? Schnell googeln.

Ah – Bildergalerie! Oh je, das sah ja sogar eher aus wie… Ich weiß es schon nicht mehr, aber danach war ich sicher, dass meine Tochter eine akute Kinderkrankheit hat und raste zum Kinderarzt. Der beruhigte mich im Übrigen, es handele sich einfach um „Baby-Winterhaut“. Er behielt natürlich recht.

Zeichen glückliches Baby

So alleine mit dem Säugling zu Hause, so viel Unsicherheit – ich kam vielleicht auf Ideen! Natürlich sollte mein Baby superglücklich sein. Aber wie merkt man das denn eigentlich? Google spuckte zu diesem Thema tatsächlich eine Menge Links aus. Tests, Tipps, Erklärungen zur Körpersprache der Kleinen…

Ich glaube, die meisten Artikel verunsicherten mich eher. Zum Glück lernte ich zumindest hier schnell, auf meinen Mama-Instinkt zu hören und daran zu glauben, dass mein Baby anfangs zum Glücklichsein nur mich, meine Liebe und ab und zu eine Flasche Milch braucht.

Hätte man auch selbst drauf kommen können: Ein glückliches Baby lacht. Foto: Bigstock

„Augenrollen Einschlafen Baby“

Meine Tochter verdrehte anfangs ihre Augen, bevor sie einnickte, in alle Richtungen – gruselig! Ich machte mir total Sorgen, aber zum Glück ist das völlig normal. Nach dieser Info war dieser Anblick schon viel weniger gruselig, sondern eher ein bisschen lustig.

Ich gebe es zu, ich könnte diese Liste noch stundenlang fortführen. Aber eigentlich geht es mir ja nur darum zu sagen, dass es völlig normal ist, bei Unsicherheiten das Internet zu Rate zu ziehen. Als erste Instanz! Harmlose Anliegen können oft geklärt werden, man bekommt gute Tipps, auch von anderen Mamas – aber natürlich ersetzt kein Forum dieser Welt einen echten Arztbesuch, wenn man sich unsicher ist.

Ob ich heute noch das Internet zu Rate ziehe? Ach, wisst ihr: Meine Tochter ist jetzt zwei, kann mir Vieles selbst mitteilen, ist nicht mehr sooo empfindlich wie ein Neugeborenes, außerdem kenne ich sie inzwischen natürlich supergut und…

Ach, zur Hölle, natürlich google ich immer noch! Lange nicht mehr so oft wie am Anfang, aber ich google.

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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