Frau bringt Baby zur Welt, das als Embryo 24 Jahre lang eingefroren war

Gestatten: Das ist Familie Gibson aus Tennessee mit ihrer frisch geborenen Tochter Emma Wren Gibson. Ein wirklich süßes Bild – auf den ersten Blick ein typisches Familienfoto mit stolzen Eltern, einem wenige Wochen alten Säugling…

Aber halt, die kleine Emma ist wesentlich älter, als sie aussieht! Naja, je nachdem wie man es betrachtet. Das Licht der Welt erblickte das Mädchen tatsächlich erst vor Kurzem am 25. November 2017 – dass die Eizelle ihrer leiblichen Mutter befruchtet wurde, ist allerdings schon 24 Jahre her.

Es ist nämlich so: Emmas Mutter Tina, die auf natürlichem Wege keine Babys bekommen kann, hat sich am 13. März 2017 im National Embryo Donation Center in Knoxville einen Embryo einpflanzen lassen. Die Eizelle wurde tatsächlich schon am 14. Oktober 1992 von seiner leiblichen Mutter anonym gespendet, befruchtet und eingefroren, um auf „ihren“ Moment zu warten – den Moment, wenn eine Frau mit Kinderwunsch sie in ihrer Gebärmutter zum Baby wachsen lässt und es schließlich zur Welt bringt.

Darauf wartete der Embryo ganze 24 Jahre. Weil er sich zu einem gesunden Baby entwickelte hat er damit einen Rekord geschaffen. Das bisher älteste „Snow Baby“ (so werden die eingefrorenen Embryonen in Amerika genannt), das je zu einer erfolgreichen Geburt geführt hatte, war 20 Jahre alt.

Die 26-jährige Tina könnte nicht glücklicher sein, dass sie nun endlich ein bezauberndes Baby in den Armen hält. Als sie allerdings von dem Alter des Embryos erfuhr, war sie natürlich ebenfalls überrascht: „Dieser Embryo und ich, wir hätten beste Freunde werden können!“, sagte sie gegenüber CNN. Denn altersmäßig hätte es natürlich gut gepasst, gerade mal zwei Jahre liegen zwischen ihnen. Aber „Ich wollte bloß ein Baby haben. Mir ist es egal, ob das ein Weltrekord ist oder nicht.“ Tina und ihr Mann sind unfassbar dankbar, ihre Tochter sei „ein wertvolles Weihnachtsgeschenk“.


Die kleine Emma

Übrigens: In den USA ist eine Embryonenspende schon lange möglich, um kinderlosen Paaren zu helfen. In Deutschland gibt es diese Möglichkeit noch nicht sehr lange und es gibt strengere Richtlinien.

Bei einer Embryonenspende wird die bereits befruchtete Eizelle eines fremden Paares, also der genetischen Eltern, an die Wunscheltern „gespendet“ und einer Frau mit Kinderwunsch eingesetzt. Als Mutter gilt in Deutschland auch in diesem Fall die Frau, die das Kind austrägt und auf die Welt bringt. Hierzulande ist eine Embryonenspende erlaubt, wenn sie die einzige Alternative zur Vernichtung der schon befruchteten Zellen ist. Alle Infos findet ihr hier.

Doch zurück zu Emma: Noch ahnt die Kleine nicht, was für eine Berühmtheit sie ist. Und das ist doch gut so! Erstmal schön langsam im Leben ankommen…

Laura Dieckmann
Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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