Fertigprodukte und viel Süßes: Ist das Essen in deiner KiTa auch so ungesund?

Wir schicken unsere Kinder in die KiTa, damit sie tagsüber gut versorgt sind.

Was das dort servierte Essen angeht, ist genau das aber alles andere als ideal. Dabei sind 80 Prozent aller KiTa-Kinder auf das Essen in ihrer Einrichtung angewiesen.

Einer Studie, die im Auftrag der DGE (Deutschen Gesellschaft für Ernährung) durchgeführt wurde, zeigt: KiTas halten sich nicht einmal an die DGE-Ernährungsregeln. Zu ihren wichtigsten vier Regeln gehören die folgenden:

An 20 Verpflegungstagen (entspricht ca. ein Monat) sollte es

  1. täglich Gemüse geben,
  2. mehr als acht Mal Salat oder Rohkost geben,
  3. nicht öfter als vier Mal Frittiertes geben und
  4. nicht öfter als acht Mal Fleisch oder Wurst geben.

Salate zum Beispiel kommen in 25 Prozent der Kitas so gut wie gar nicht auf den Tisch. Nur knapp 40 Prozent der Kitas erfüllen damit Regel Nummer 2 und servieren ausreichend Salate oder Rohkost.

In mehr als 44 Prozent der Kitas wird Regel Nummer 4 ignoriert. Dort gibt es deutlich öfter Wurst und Fleisch als die empfohlenen acht Mal.

Bei Regel 1 sieht es etwas besser aus, auch wenn die Bemühungen noch nicht reichen: 85 Prozent der Kitas schaffen es immerhin, an mindestens 15 Tagen Gemüse zu servieren.

Auch mit der dritten Regel – dem Frittieren – tun sich die KiTas nicht ganz so schwer und können sich im Großteil daran halten.

Foto: Echte Mamas

Warum ist die Ernährung in der KiTA so wichtig ist?

Neben dem Zuhause ist die KiTa der Lernort für richtige Ernährung. Kinder entwickeln schon im jungen Altern ihren Geschmack und stellen so die Weichen für die spätere Ernährung. Essen sie in ihren ersten Lebensjahren vor allem Zucker, Weißmehl und Geschmacksverstärker, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie auch später nach solche ungesunden Nahrungsmitteln verlangen.

Schlechtes Essen ist auch mitverantwortlich für Übergewicht, Karies, Konzentrationsstörungen und Krankheiten.

Warum ist das Essen oft so schlecht?

Grund dafür sind meist Kosten und Aufwand. Frische Nahrungsmittel sind teurer als Fertigware. So werden für ein Mittagessen in der Kita beispielsweise durchschnittlich nur 2,40 Euro ausgegeben. Um Kindern ein vollwertiges Essen bereitzustellen, müssten jedoch mindestens 4 Euro in jede Mahlzeit fließen.

Um am Essen zu sparen, bleibt vielen Kitas nichts anderes übrig, als auf Fertigprodukte, Puddings und Süßspeisen, Cornflakes, Kekse und Wurstsalate zu setzen.

Was kannst du tun, damit sich dein Kind gar nicht erst an das ungesunde KiTa-Essen gewöhnt?

    • Frühstücke mit deinem Kind zu Hause, damit es erst mal satt ist. So kannst du verhindern, dass dein Schatz große Mengen in der Kita isst.
    • Packe deinem Kind einen gesunden Snack ein.
    • Sprich dich mit anderen Eltern ab, damit ihr gemeinsam nach einer Lösung suchen könnt. Vielleicht funktioniert ein wechselnder Eltern-Kochdienst oder ihr sammelt – wenn finanziell möglich – einen Essensgeldzuschuss ein.
    • Erzähle in deiner Kita von dem „ZDG-Preis für die drei gesündesten Kitas“. Diese Aktion unterstützt Kitas, die ihren Speiseplan optimieren wollen. Für die Umstellung ist sechs Monate Zeit. Als Preisgeld winken 4.000, 6.000 und 10.000 Euro, die Investitionen für eine gesundere Ernährung in der Kita ermöglichen sollen.

 Dann muss niemandem mehr der Appetit vergehen!

Nina
Nina ist freie Journalistin und schreibt für verschiedene Magazine über Gesellschaftsthemen,Gesundheitstheemn, Beziehungen und was sie sonst so bewegt. Selbst ist sie keine Mama, dafür aber mehrfache Patentante.

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